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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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Sie wischte sich die Tränen weg und schluckte.
    „Vorgestern. Wissen Sie denn irgendwas?“,
    „Im Moment kann ich dir da leider nichts sagen. Das einzige was wir wissen, ist, dass er zu dir wollte. Wir wussten zum Beispiel nicht, dass er per Anhalter gefahren ist.“
    Dann holte er tief Luft. „Man hat sein Handy hier ganz in der Nähe gefunden. Na, was heißt in der Nähe. Ungefähr 15 Kilometer von hier.“ Eine Gänsehaut lief an ihrem Rücken herunter. Und wieder wurde sie von einer gigantischen Welle Schuldgefühle erfasst.
     „Wir werden alles daran setzen, ihn zu finden. Ich denke, was ich dir auf jeden Fall versichern kann, ist, dass er wohl auf alle Fälle vor hatte zu dir zu kommen. Er hat dich nicht absichtlich enttäuscht.“
    Danke, dass ist jetzt genau das, was ich brauche.
    Sie fing wieder an zu weinen.
    „Das ist so schrecklich.“ jammerte sie. „Und ich blöde Kuh hab nur gedacht, er hat mich belogen.“ Ihre Stimme versagte. Auf einmal rauschte Abels Funkgerät.
    „Bitte kommen“ sagte er. Was die andere Stimme am Funkgerät sagte, konnte sie beim besten Willen nicht verstehen.
    „In Ordnung, weiß ich Bescheid. Ende“ erwiderte Abels nur und steckte das Gerät wieder ein.
    „Also. Könnte sein, dass wir unter Umständen deinen Computer noch mal brauchen. Weiß ich jetzt aber noch nicht. Du hörst von uns, sobald wir etwas wissen, ja?“
    Was? Ihr wollt jetzt gehen? Ihr kommt her, sagt mir all diese Scheiße und haut dann ab… „Mach dir man keine allzu großen Sorgen, Lena. Wir sind an der Sache dran. Du hast also zum letzten Mal vorgestern von ihm gehört… Und das bevor er sich auf den Weg gemacht hat, ja?“,
    „Ja. Er hatte kein Geld auf dem Handy. Ich hab ihm zwischendurch geschrieben. Ich wusste ja, dass er nicht antworten kann und deshalb hab ich mir auch keine Sorgen gemacht.“,
    „Okay. In Ordnung.“,
    „Oh Mann… Ich mach mir echt voll die Vorwürfe.“,
    „Das musst du wirklich nicht, Lena. Es ist gut, dass du uns das gesagt hast. Du trägst keine Schuld an dem, was da passiert ist.“,
    „Vielleicht hätte ich früher was sagen sollen. Ich hab einfach nicht daran gedacht, dass ihm was passiert sein könnte.“,
    „Na ja, aber wenn jemand sich dazu entscheidet, per Anhalter zu fahren, dann ist das immer ein Risiko. Und ich denke, dass weißt du auch, oder? Und abgehalten hast du ihn ja auch nicht davon. Per Anhalter fahren ist immer ein bisschen wie… wie ein Spiel mit dem Feuer. Du kannst 99 Mal Glück haben und beim hundertsten Mal passiert dann doch etwas. Deswegen mach niemals diesen Fehler. Du siehst ja, es ist völlig egal, ob du nun eine Frau bist oder ein Mann, du weißt nie , was dich erwartet, oder zu wem du da ins Auto steigst.“
    Noch während er die letzten Worte seiner „Belehrung“ sprach, klingelte es an der Tür. Das hatte jetzt gerade noch gefehlt.
    Brian war da.
    „So, nun klingelt´s. Wir hauen jetzt auch wieder ab. Sollte sich David bei dir melden, dann ruf du uns bitte auch an, ja?“,
    „M-hm. Ist gut. Mache ich.“ Sie hätte am liebsten an Abels Jacke gezogen und hätte ihn daran gehindert, zur Tür zu gehen. Was würde er denken, wenn jetzt auf einmal ein anderer Junge vor der Tür stand? Was sollte er von ihr halten, verdammt noch mal. Sie ging ihm hinterher.
    „Moin!“ grüßte der Polizist und Brian sah ihn verdutzt an. Lena wünschte sich, sie könnte sich einfach unsichtbar machen. Einfach verschwinden. Einfach nicht mehr da sein. Irgendwie war heute nicht wirklich ihr Tag.
     
    ***
     
    Er hatte nur sein Auto wenden wollen… Er wollte nur wieder nach Hause… Die Frau war längst abgeschrieben für ihn. Doch es kam alles anders…
     
    Nach einer endlosen Geradeausfahrt gelangte er endlich an eine Weggabelung.
    Hier standen zwei Schilder. Auf dem, das nach rechts zeigte, stand Kolonie Apfelbaum und auf dem anderen Alte Schulgasse . Er hatte nicht vor in eine der beiden Richtungen abzubiegen, er wollte nur wenden.
    Er schlug weit nach rechts ein und stoppte.
    Dann legte er den Rückwärtsgang ein.
    Gerade als er sich umdrehen wollte, um aus dem Heckfenster zu schauen, erkannte er in nicht weiter Entfernung etwas Weißes zwischen den Zweigen einer Tanne.
    Er versuchte zu erahnen, um was es sich dabei handelte.
    Dieses weiß wirkte in der eintönigen Umgebung irgendwie deplatziert, irgendwie unnatürlich. Scheiß drauf , sagte etwas in ihm, doch auf der anderen Seite sagte etwas,
    Hab dich nicht so . Komm schon, sieh´s dir

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