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Per Anhalter (German Edition)

Per Anhalter (German Edition)

Titel: Per Anhalter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oke Gaster
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fiepte sie wieder. Na, schönen Dank. Das kann ich jetzt ja brauchen. Er sprang auf sie zu, stieß sie fort und knallte die Schlafzimmertür zu. Er musste nachdenken, verdammt. Sie konnte er dabei nun wirklich nicht noch um sich haben.
    Es musste schnell gehen.
    Es galt die Devise  jetzt oder nie. Das hier war womöglich seine letzte Chance.
    Geld, Alkohol, etwas Tabak… Die Seile… Unterwegs ein oder zwei kleine Mäuschen… Ein bisschen was zu futtern und… Auf einmal hörte er draußen ein Geräusch. Das Schlafzimmer verfügte lediglich über eine Art Guckloch, nicht größer als ein Abflussrohr. Doch er konnte nichts erkennen. Wäre das nicht typisch gewesen, wenn Britta jetzt schon zurück kommen würde , dachte er. Dann wäre ich aber in Erklärungsnot. Er wusste genau, was sie dann sagen würde. Oder besser gesagt, wie sie dann ausflippen würde. Faktisch blieb ihm also wirklich keine Zeit, noch zu überprüfen, was in der Kasse drin war. Und jetzt stell dir mal vor, du merkst unterwegs, dass sie die Kohle gerade wieder woanders aufbewahrt. Und außerdem – was ist mit Uwes Anteil? Ich stand ihm eigentlich doch viel näher als sie. Jetzt, wo Uwe nicht mehr ist, würde er auch wollen, dass ich den Anteil kriege. Garantiert! Bestimmt würde er das wollen. Das ist so scheiße ungerecht! Und wo zum Henker ist der Schlüssel für die Scheißkiste hier? Jetzt heulte Sonja draußen auch noch wieder rum.
    „HALTS MAUL!“ schrie er.
    Nur ruhig, immer mit der Ruhe. Mein Bier ist draußen… So, T-Shirts, Hosen, Unterwäsche… Hastig klaubte er alles aus dem Schrank zusammen und warf es auf das ungemachte Ehebett. Schnell blickte er daraufhin noch einmal durch das Guckloch. Draußen war noch immer nichts zu sehen. Er musste sich also verhört haben.
     
    Oh Mann, was mache ich hier eigentlich? Ich muss vollkommen wahnsinnig sein! Nein… Es ist das einzig Richtige. Ich habe auch ein Recht, nicht nur Britta.
    Er bekam keinen klaren Kopf. Ihm fiel nichts mehr ein, was er noch dringend brauchen konnte. Doch, klar! Den Ausweis. Er holte ihn aus der Schublade. Hierbei bemerkte er, dass wieder jemand an seinen Sachen war… Und dieser jemand musste doch wieder Lasse gewesen sein… Dieser kleine Hurensohn ging ständig dabei. Hier drinnen sind auch die Seile und… mein Messer… Wo ist mein Messer ? Er befühlte seine Hose. Seine Pistole war da, aber das Messer nicht. Lasse musste es geklaut haben. Dieser Bastard! Scheiße nochmal, reg dich nicht auf. Nicht jetzt. Keine Zeit dafür, keine Zeit… Keinezeitkeinezeitkeinezeit…
    „Aaaah, Mann ey!“ schrie er. Er konnte nicht anders. Er hasste es wie die Pest wenn dieser Wichser an seine Schublade ging. Und dann auch noch seine Sachen klaute… Das ging gar nicht! Mario war vollkommen kopflos. Er haderte. Das alles war so einfach und so genial… Und doch konnte er nicht innerhalb von Sekunden alles zusammen sammeln. Britta hätte es vielleicht geschafft, er aber nicht. Das wurmte ihn. Sie konnte jeden Moment wieder hier sein, und wenn sie dann sah, dass er noch hier war, würde sie durchdrehen. Und richtig austicken würde sie, wenn sie jetzt ins Schlafzimmer käme. Da kam ihm eine zündende Idee. Er musste sie anrufen. Wenn er jetzt nur wüsste, wo sein Handy war… Er konnte sie anrufen und so tun, als wäre er auf der Suche, sie fragen, ob sie die Kinder bereits entdeckt hätte… Und dann hört sie Sonja im Hintergrund. Echt toller Plan, Junge.
    Nein, das war auch nicht gut, und um den Plan auszufeilen blieb keine Zeit. Entweder er nahm jetzt die Sachen die er hatte, holte noch Tabak und das Bier, oder er musste alles wieder zurück packen. Alles andere war zu riskant. Wenn das verdammte Geld jetzt nicht da drinnen ist. Was dann?
    Die Sachlage war ebenso simpel wie hart. Entweder er beeilte sich und haute ab, oder er wurde erwischt und Britta brachte ihn zur Strecke. Und letzteres würde sie auf knallharte Weise tun, da war er sich sicher. Wenn ich jetzt alles zurück packe, wird sie vielleicht nie etwas davon mitkriegen . Aber jetzt ist die Chance. Wer weiß, wann die nächste Gelegenheit dazu kommt. Wenn ich es jetzt nicht mache, dann werde ich es wahrscheinlich nie machen. Schweden... Das wäre so perfekt. Ich hätte endlich meine Ruhe vor ihr. Ich hätte überhaupt ein so wahnsinnig ruhiges Leben .
    Er fragte sich, wie Britta abgehen würde wenn er weg war. Aber das ist dann ja nicht mehr mein Problem. Bis sie mich verpfiffen hat, bin ich längst über alle

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