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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Sohlen zum Fenster zurück, beugte mich hinaus, spähte ins Dunkel, ohne etwas Verdächtiges zu bemerken, kroch hinaus und tastete mich vorsichtig die Treppe hinunter. Ich wußte, daß ich ein Idiot war. Ich wußte, daß ich der Polizei in die Hände arbeitete. Ich wußte, daß ich geliefert war, falls man mich außerhalb des Hotels erwischte. Aber ich hatte praktisch keine andere Wahl, Wenn ich die fünfzig Tausender, die man mir gestohlen hatte, wiederbekommen wollte, mußte ich das Risiko auf mich nehmen. Ich spürte, wie sich das Endstück der Treppe unter meinem Gewicht langsam senkte. Ich knotete das Seil um die unterste Stufe und sprang ab. Die Sprungfeder zog sich zusammen, die Treppe schob sich hoch. Ich konnte das Seil gerade noch berühren.
    Ich ging an der Rückseite des Hotels entlang, gelangte in eine Sackgasse, schwenkte nach rechts und stieß auf eine Straße, die zum Strand hinunter führte. Drei Blocks stadteinwärts fand ich ein Taxi.
    Wir gondelten auf die Stadt zu. Ich sagte dem Fahrer, ich hätte die Adresse vergessen, würde die Gegend jedoch bestimmt wiedererkennen und ihm rechtzeitig sagen, wie er fahren müsse. Als wir an einer Telefonzelle vorbeikamen, ließ ich ihn halten und rief Ernestine an.
    Am anderen Ende meldete sich eine weibliche Stimme mit einem »Hallo?«
    »Ernestine?« fragte ich.
    »Einen Moment, bitte. Ich rufe sie an den Apparat.«
    Eine halbe Minute später hatte ich Ernestine an der Strippe. Sie sagte vorsichtig: »Ja?«
    »Nennen Sie keinen Namen, Ernestine. Sind Sie allein in der Wohnung?«
    »Nein.«
    »Ich weiß, daß Bernice da ist. Ist außerdem jemand von der Polizei da?«
    »Nein. Bernice und ich sind allein.«
    »Okay. Hier ist Donald. Ich muß mit Ihnen sprechen.«
    »O Donald! Ich hab’ Ihnen so viel zu erzählen. Können Sie nicht vorbeikommen?«
    »Das war meine Absicht.«
    »Mein Gott, Donald, was ich heute alles erlebt habe! Der Tag war so wunderbar aufregend. Ich bin noch ganz...«
    »Erzählen Sie mir das lieber später. Vielleicht ist Ihr Telefon angezapft. Sollte das der Fall sein, dann wird aus meinem Besuch bei Ihnen nichts. Dann schnappt mich die Polizei, sobald ich vor Ihrem Haus aus dem Taxi steige. Machen Sie die Wohnungstür sofort auf, wenn ich klopfe. Übrigens würde ich ganz gern auch mit Bernice sprechen.«
    »Bernice findet alles furchtbar spannend. Sie platzt vor...«
    »Heben Sie sich das auf bis nachher. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Ich hängte auf, ging zum Taxi zurück, stieg ein und schüttelte verzagt den Kopf. »Es ist ein Apartmenthaus, soviel weiß ich noch. Hören Sie zu. Ich werde Ihnen ungefähr das Viertel angeben, und dann müssen wir eben ein bißchen durch die Straßen kurven, bis ich das Haus finde. Wenn ich’s sehe, erkenne ich’s wieder. Ich war schon ein paarmal dort, hab’ aber die Nummer vergessen.«
    Der Fahrer nickte. Vermutlich passierte es ihm nicht zum erstenmal, daß ein Fahrgast sein Ziel nicht genau anzugeben vermochte. Ich dirigierte ihn um mehrere Ecken und sagte plötzlich: »Hier ist es. Halten Sie, bitte.«
    Er bremste und warf einen flüchtigen Blick in die Runde. Ich bezahlte ihn, schickte ihn weg und überquerte die Straße.
    Ernestine mußte die Klinke in der Hand gehabt haben, denn sowie sie meine Schritte im Flur hörte, öffnete sie die Tür. »Kommen
    Sie rein, Donald! Ich hab’ mich schon gefragt, wann Sie von sich hören lassen würden. Das hier ist Bernice. Ich hab’ ihr alles über Sie erzählt.«
    Bernice war ein bildhübsches Mädchen, brünett, mit großen dunklen Augen, dunklem Haar und Kurven, die fast ihr Kleid sprengten. Sie war sich über ihre Wirkung auf Männer im klaren und brachte ihre Vorzüge geschickt zur Geltung.
    »Hallo, Bernice«, sagte ich und wandte mich dann Ernestine zu. »Was gibt’s Neues?«
    »Bernice will uns helfen, Donald«, antwortete sie.
    Bernice klimperte ein paarmal mit den Lidern und lächelte mich schmachtend an. Es war leicht zu sehen, warum sie keinen Abend zu Hause verbringen mußte, falls sie nicht selbst den Wunsch hatte, mal auszuspannen.
    »Und Sie, Ernestine? Sind Sie immer noch bereit, mit mir zusammenzuarbeiten?«
    »Natürlich. Nur...«
    »Nur was?«
    »Ich muß auch mit der Polizei Zusammenarbeiten, verstehen Sie.«
    »Warum?«
    »Oh, sie sagten, das sei meine Pflicht. Jeder Bürger müsse bei der Aufklärung eines Mordes helfen... Na, Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Sicher.« Ich sah Bernice an. »Und wie steht’s mit Ihnen?«
    »Warum

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