Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
für mich. Es hat einen Grund, dass sie hier keine Hütte für Hades erbaut haben, Percy. Er ist hier nicht willkommen, ebenso wenig wie auf dem Olymp. Ich gehöre hier nicht hin. Ich muss weg.«
Ich wollte widersprechen, doch ein Teil von mir wusste, dass er Recht hatte. Es gefiel mir nicht, aber Nico würde seinen eigenen finsteren Weg finden müssen. Ich dachte an Pans Höhle, wie der Gott der Wildnis uns alle einzeln angesprochen hatte â nur Nico nicht.
»Wann gehst du?«, fragte ich.
»Jetzt gleich. Ich habe jede Menge Fragen. Zum Beispiel, wer war meine Mutter? Wer hat für Bianca und mich die Schule bezahlt? Wer war dieser Rechtsanwalt, der uns aus dem Lotos-Hotel geholt hat? Ich weià rein gar nichts über meine Vergangenheit. Ich muss all das herausfinden.«
»Kann ich verstehen«, gab ich zu. »Aber ich hoffe, wir müssen keine Feinde sein.«
Er schlug die Augen nieder. »Tut mir leid, dass ich mich so unmöglich benommen habe. Ich hätte auf dich hören sollen, was Bianca angeht.«
»Ãbrigens â¦Â« Ich fischte etwas aus meiner Hosentasche. »Tyson hat das hier gefunden, als wir die Hütte aufgeräumt haben. Ich dachte, du möchtest es vielleicht wiederhaben.« Ich hielt ihm eine kleine Bleifigur des Hades hin â die Mythomagic-Figur, die Nico verloren hatte, als er im vergangenen Winter aus dem Camp geflohen war.
Nico zögerte. »Ich spiele nicht mehr damit. Das ist was für Kinder.«
»Er hat eine Angriffsstärke von viertausend«, lockte ich ihn.
»Fünftausend«, korrigierte Nico. »Aber nur, wenn der Gegner zuerst angreift.«
Ich lächelte. »Vielleicht ist es okay, ab und zu doch noch mal ein Kind zu sein.«
Nico hielt die Statue für einige Sekunden in der Hand und sah sie an, dann lieà er sie in seine Tasche gleiten. »Danke.«
Ich streckte die Hand aus. Er schüttelte sie widerstrebend. Seine Hand war eiskalt.
»Ich muss eine ganze Menge Dinge herausfinden«, sagte er dann. »Einige davon ⦠na ja, wenn ich etwas Nützliches erfahre, dann sag ich dir Bescheid.«
Ich wusste nicht so recht, was er meinte, aber ich nickte. »Lass uns in Verbindung bleiben, Nico.«
Er drehte sich um und stapfte in den Wald hinein. Die Schatten schienen sich zu ihm herabzubeugen, als er weiterging, als ob sie um seine Aufmerksamkeit buhlten.
Eine Stimme direkt hinter mir sagte: »Da geht ein junger Mann mit groÃen Problemen.«
Ich fuhr herum und dort stand Dionysos, noch immer in seinem schwarzen Anzug.
»Komm mit«, sagte er.
»Wohin?«, fragte ich misstrauisch.
»Einfach nur zum Lagerfeuer«, sagte er. »Ich fange an, mich ein wenig besser zu fühlen, und da dachte ich, ich könnte ein bisschen mit dir reden. Du schaffst es immer, mir die Laune zu verderben.«
»Ãh, danke.«
Schweigend gingen wir durch den Wald. Mir fiel auf, dass Dionysos durch die Luft ging; seine polierten schwarzen Schuhe schwebten einen Daumenbreit über dem Boden. Ich nahm an, dass er sie nicht schmutzig machen wollte.
»Es gab so viel Verrat«, sagte er. »Es sieht nicht gut aus für den Olymp. Aber du und Annabeth, ihr habt dieses Lager gerettet. Ich weià nicht so recht, ob ich euch dafür danken sollte.«
»Das war eine Gemeinschaftsleistung.«
Er zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls war das ja wohl halbwegs kompetent, was ihr zwei da geleistet habt. Ich finde, das solltet ihr wissen â es war kein totaler Fehlschlag.«
Wir hatten das Amphitheater erreicht und Dionysos zeigte auf das Lagerfeuer. Clarisse saà dicht neben einem groÃen Latinoburschen, der ihr einen Witz erzählte. Es war Chris Rodriguez, das Halbblut, das im Labyrinth verrückt geworden war.
Ich sah Dionysos an. »Sie haben ihn geheilt?«
»Wahnsinn ist mein Spezialgebiet. Es ist ziemlich einfach.«
»Aber ⦠Sie haben eine gute Tat vollbracht. Warum?«
Er hob eine Augenbraue. »Ich bin gut! Die Güte quillt mir doch aus allen Poren, Perry Johansson. Ist dir das noch nie aufgefallen?«
»Ãh â¦Â«
»Vielleicht war ich traurig über den Tod meines Sohnes. Vielleicht fand ich auch, dieser Chris hätte eine zweite Chance verdient. Jedenfalls scheint es Clarisseâ Laune gebessert zu haben.«
»Warum erzählen Sie mir das?«
Der Gott des Weines seufzte. »Ach, zum Hades,
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