Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
muss Dädalus überreden. Ist Dädalus nicht längst tot?«
Quintus grunzte. »Das will ich doch hoffen. Wann hat er gelebt, vor dreitausend Jahren? Und selbst, wenn er noch am Leben wäre â heiÃt es nicht in den alten Geschichten, dass er aus dem Labyrinth geflohen ist?«
Chiron trat ruhelos von einem Huf auf den anderen. »Das ist ja das Problem, mein lieber Quintus. Niemand weià das genau. Es gibt Gerüchte ⦠also, es gibt viele beunruhigende Gerüchte über Dädalus, und eins besagt, dass er am Ende seines Lebens ins Labyrinth zurückgekehrt ist. Und dann könnte er noch immer da unten sein.«
Ich dachte an den alten Mann, den ich in meinem Traum gesehen hatte. Er hatte so gebrechlich gewirkt, dass ich überzeugt war, er könnte keine Woche überleben, von dreitausend Jahren ganz zu schweigen.
»Wir müssen ins Labyrinth«, erklärte Annabeth. »Wir müssen die Werkstatt vor Luke finden. Wenn Dädalus noch lebt, müssen wir ihn überreden, uns zu helfen und nicht Luke. Wenn Ariadnes Faden noch existiert, werden wir dafür sorgen, dass er Luke niemals in die Hände fällt.«
»Moment mal«, sagte ich. »Wenn wir Angst vor einem Ãberfall haben, warum lassen wir den Eingang nicht einfach in die Luft fliegen? Und versiegeln den Tunnel?«
»Superidee«, sagte Grover. »Ich besorg das Dynamit.«
»So einfach ist das nicht, du Dussel«, knurrte Clarisse. »Das haben wir bei dem Eingang, den wir in Phoenix gefunden haben, auch versucht. Das ging nicht gut.«
Annabeth nickte. »Das Labyrinth ist magische Architektur, Percy. Wir würden gewaltige Macht brauchen, um auch nur einen Eingang zu versiegeln. In Phoenix hat Clarisse mit einer Abrissbirne ein ganzes Gebäude demoliert, und der Eingang hat sich nur um ungefähr einen Meter verschoben. Das Einzige, was wir tun können, ist zu verhindern, dass Luke lernt, sich im Labyrinth zurechtzufinden.«
»Wir könnten kämpfen«, sagte Lee Fletcher. »Wir wissen jetzt, wo der Eingang ist. Wir können eine Verteidigungslinie aufstellen und auf sie warten. Wenn eine Armee einen Durchbruchsversuch macht, dann warten wir mit unseren Bögen auf sie.«
»Wir werden natürlich VerteidigungsmaÃnahmen treffen«, sagte Chiron zustimmend. »Aber ich fürchte, Clarisse hat Recht. Die magischen Grenzen beschützen dieses Camp jetzt seit Jahrhunderten. Wenn Luke unsere Grenzen umgehen und eine groÃe Monsterarmee in die Mitte des Camps schaffen kann ⦠dann sind wir vielleicht nicht stark genug, um sie zu besiegen.«
Niemand sah angesichts dieser Mitteilungen wirklich glücklich aus. Chiron versuchte normalerweise, ermutigend und optimistisch zu wirken. Wenn sogar er befürchtete, dass wir einem Angriff nicht standhalten könnten, war das überhaupt nicht gut.
»Wir müssen als Erste in Dädalusâ Werkstatt eintreffen«, sagte Annabeth. »Wir müssen Ariadnes Faden finden und verhindern, dass Luke ihn benutzt.«
»Aber wenn sich da unten niemand zurechtfinden kann«, sagte ich. »Was haben wir dann für eine Chance?«
»Ich beschäftige mich seit Jahren mit Architektur«, sagte Annabeth. »Ich weià mehr über Dädalusâ Labyrinth als irgendwer sonst.«
»Aus Büchern.«
»Na ja, schon.«
»Das reicht nicht.«
»Es muss reichen.«
»Tut es aber nicht!«
»Willst du mir helfen oder nicht?«
Mir ging auf, dass alle Annabeth und mich anschauten wie bei einem Tennismatch. Mrs OâLearys quietschender Yak machte IIIIK, als sie den rosa Gummikopf abriss.
Chiron räusperte sich. »Eins nach dem anderen. Wir müssen einen Auftrag vergeben. Jemand muss ins Labyrinth gehen, die Werkstatt des Dädalus finden und Luke daran hindern, durch den Irrgarten ins Camp einzudringen.«
»Wir alle wissen, wer diesen Auftrag bekommen sollte«, sagte Clarisse. »Annabeth.«
Zustimmendes Gemurmel kam auf. Ich wusste, dass Annabeth sich, schon seit sie ein kleines Kind war, ihren eigenen Auftrag gewünscht hatte, aber jetzt schien sie sich gar nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen.
»Du hast genauso viel getan wie ich, Clarisse«, sagte sie. »Also solltest du mitkommen.«
Clarisse schüttelte den Kopf. »Ich geh da nicht noch mal rein.«
Travis Stoll lachte. »Sag nicht, du hast Angst, Clarisse, du
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