Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
aber vier Achselhöhlen, wenn ihr euch das irgendwie vorstellen könnt. Die Brustkästen ruhten alle auf einer riesigen Hüfte mit zwei normalen, aber überaus kräftigen Beinen, und er trug Jeans in extremer ÃbergröÃe. Seine Brustkästen trugen Westernhemden in verschiedenen Farben â Grün, Gelb, Rot, wie eine Ampel. Ich fragte mich, wie er die mittlere Brust wohl anzog, die hatte schlieÃlich keine Arme.
Der Hirte Eurytion versetzte mir einen RippenstoÃ. »Sag Mr Geryon Guten Tag.«
»Hallo«, sagte ich. »Schöne Brüste â äh, Ranch. Schöne Ranch, die Sie hier haben.«
Ehe der Mann mit den drei Körpern antworten konnte, kam Nico di Angelo aus einer der Glastüren auf die Veranda.
»Geryon, ich warte nicht länger â¦Â«
Bei unserem Anblick erstarrte er. Dann zog er sein Schwert. Die Klinge sah genauso aus wie in meinen Träumen: kurz, scharf und dunkel wie die Mitternacht.
Geryon fauchte, als er sie sah. »Weg damit, Mr di Angelo. Ich lasse nicht zu, dass meine Gäste sich gegenseitig umbringen.«
»Aber das ist â¦Â«
»Percy Jackson«, ergänzte Geryon. »Annabeth Chase. Und ein paar von ihren Monsterfreunden. Ja, ich weiÃ.«
»Monsterfreunde?«, fragte Grover beleidigt.
»Der Typ trägt drei Hemden«, sagte Tyson, als sei ihm das gerade erst aufgefallen.
»Sie haben meine Schwester sterben lassen!« Nicos Stimme zitterte vor Wut. »Sie sind gekommen, um mich zu töten!«
»Nico, wir sind nicht gekommen, um dich zu töten.« Ich hob die Hände. »Was Bianca passiert ist, war â¦Â«
»Nenn ja ihren Namen nicht! Du bist es nicht wert, ihn auch nur zu erwähnen.«
»Moment mal«, Annabeth zeigte auf Geryon. »Wieso wissen Sie unsere Namen?«
Der Mann mit den drei Körpern zwinkerte ihr zu. »Ich finde es wichtig, mich auf dem Laufenden zu halten, Schätzchen. Alle Welt schaut ab und zu auf der Ranch vorbei. Alle Welt braucht irgendwas vom alten Geryon. Und jetzt, Mr di Angelo, weg mit diesem hässlichen Schwert, sonst lasse ich es von Eurytion beschlagnahmen.«
Eurytion seufzte, aber er hob seine gestachelte Keule. Zu seinen FüÃen knurrte Orthos.
Nico zögerte. Er sah dünner und bleicher aus als in den Iris-Botschaften. Ich fragte mich, ob er in der letzten Woche überhaupt gegessen hatte. Seine schwarze Kleidung war staubig von der Wanderung durch das Labyrinth und seine dunklen Augen loderten vor Hass. Er war zu jung, um so zornig auszusehen. Ich hatte ihn noch als den fröhlichen kleinen Jungen in Erinnerung, der mit seinen mythomagischen Karten spielte.
Widerstrebend steckte er das Schwert in die Scheide. »Wenn du auch nur in meine Nähe kommst, Percy, dann rufe ich um Hilfe. Und ich kann dir versprechen, dass du meinen Helfern lieber nicht begegnen willst.«
»Das glaube ich gern«, sagte ich. Geryon tätschelte Nicos Schulter. »Na also, nun sind wir alle Freunde. Und jetzt los, Leute, dann zeige ich euch die Ranch.«
Geryon hatte eine Minibahn â so wie es sie in Zoos gibt. Sie war in Kuhfellmuster schwarz-weià angestrichen. Die Lokomotive hatte Hörner, und die Hupe klang wie eine Kuhglocke. Ich überlegte, dass er auf diese Weise vielleicht seine Opfer folterte. Sie schämten sich zu Tode, weil sie mit dem Muhmobil durch die Gegend fahren mussten.
Nico setzte sich in den letzten Wagen, vermutlich, um uns im Auge behalten zu können. Eurytion lieà sich mit seiner gestachelten Keule neben ihn fallen und zog sich den Cowboyhut über die Augen, als ob er ein Nickerchen machen wollte. Orthos sprang neben Geryon auf den Vordersitz und bellte glücklich in einem zweistimmigen Akkord.
Annabeth, Tyson, Grover und ich nahmen die beiden mittleren Wagen.
»Wir haben hier einen Riesenbetrieb«, prahlte Geryon, als das Muhmobil sich in Bewegung setzte. »Vor allem Pferde und Rinder, aber auch alle möglichen exotischen Varianten.«
Wir überquerten einen Hügel und Annabeth schnappte nach Luft. »Hippalektryonen? Ich dachte, die wären ausgestorben!«
Am FuÃe des Hügels lag eine eingezäunte Weide mit einem Dutzend der seltsamsten Tiere, die ich je gesehen hatte. Sie hatten die Vorderhälfte eines Pferdes und die Hinterhälfte eines Hahnes. Ihre HinterfüÃe waren riesige gelbe Krallen und sie hatten gefiederte Schwänze und rote
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