Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
Bronze«, sagte die andere Stimme. »Was hast du denn erwartet?«
Ich wurde weitergezogen. Wir bogen um eine Ecke und das Echo der Räder an den Wänden sagte mir, dass wir durch einen Tunnel in einen kleineren Raum gelangt waren. Ich hoffte, dass ich nicht in einen Schmelztiegel geschüttet werden würde. Wenn sie die Lore umkippten, würde ich mir sehr schnell den Weg freikämpfen müssen. Ich hörte eine Menge plappernder Stimmen, die nicht menschlich klangen â irgendwas zwischen dem Bellen von Seehunden und dem Knurren von Hunden. Es gab auch noch andere Geräusche â einen altmodischen Filmprojektor und eine blecherne Erzählerstimme.
»Stellt es einfach da hinten ab«, befahl eine neue Stimme von der anderen Seite des Raumes her. »Bitte, Jünglinge, konzentriert euch auf den Film. Danach wird noch genug Zeit für Fragen sein.«
Die Stimmen verstummten und ich konnte den Film hören.
Wenn ein junger Meeresdämon heranwächst , sagte der Erzähler, dann kommt es zu Veränderungen im Körper des Monsters. Ihr merkt vielleicht, dass eure ReiÃzähne länger werden, und ihr verspürt das plötzliche Verlangen, menschliche Wesen zu verschlingen. Diese Veränderungen sind absolut normal und geschehen bei allen jungen Monstern.
Erregtes Fauchen füllte den Saal. Der Lehrer â ich nahm an, dass es sich um einen Lehrer handelte â bat um Ruhe, und der Film ging weiter. Das meiste verstand ich nicht, und ich wagte nicht unter der Plane hervorzuschauen. Der Lehrer redete über Wachstumsschübe und Akneprobleme, die durch die Arbeit in den Schmieden hervorgerufen wurden, und über die richtige Flossenhygiene, und dann war Schluss.
»So, ihr Jungspunde«, sagte der Lehrer dann. »Was ist der richtige Name eurer Art?«
»Meeresdämonen«, bellte einer von ihnen.
»Nein. Sonst jemand?«
»Telchinen«, knurrte ein weiteres Monster.
»Sehr gut«, sagte der Lehrer. »Und was führt uns her?«
»Rache!«, riefen mehrere.
»Ja, ja, aber warum?«
»Zeus ist böse«, sagte ein Monster. »Er hat uns in den Tartarus geworfen, nur weil wir Magie benutzt haben.«
»Genau«, sagte der Lehrer. »Nachdem wir so viele der besten Götterwaffen hergestellt hatten. Den Dreizack des Poseidon, zum Beispiel. Und natürlich â von uns stammt auch die gefährlichste Waffe der Titanen! Dennoch hat Zeus uns verstoÃen und diesen Tollpatschen von Zyklopen sein Vertrauen geschenkt. Deshalb übernehmen wir jetzt die Schmieden des Usurpators Hephaistos. Und bald werden wir auch die Schmieden auf dem Meeresgrund kontrollieren, in der Heimat unserer Ahnen.«
Ich umklammerte mein Kugelschreiberschwert. Diese fauchenden Dinger wollten Poseidons Dreizack hergestellt haben? Worüber redeten die eigentlich? Ich hatte von Telchinen nie auch nur gehört.
»Und deshalb, Jungspunde«, sagte jetzt der Lehrer, »wem dienen wir?«
»Kronos!«, riefen alle.
»Und wenn ihr zu groÃen Telchinen herangewachsen seid, werdet ihr dann Waffen für seine Armee schmieden?«
»Ja!«
»Hervorragend. Und jetzt haben wir euch ein wenig Schrott gebracht, an dem ihr üben könnt. Wollen mal sehen, wie erfinderisch ihr seid.«
Ich hörte Bewegungen und erregte Stimmen, die sich meiner Lore näherten. Ich machte mich bereit, die Kappe von Springflut zu drehen. Die Plane wurde zurückgeschlagen. Ich sprang auf, mein Bronzeschwert erwachte in meinen Händen zum Leben und ich sah vor mir eine Bande von ⦠Hunden.
Na ja, jedenfalls hatten sie Hundegesichter, mit schwarzen Schnauzen, braunen Augen und spitzen Ohren. Ihre Körper waren glatt und schwarz wie die von Meeressäugetieren, mit kurzen Stummelbeinen, die halb Flosse waren und halb FuÃ, und menschenähnlichen Händen mit scharfen Krallen. Wenn man eine Ziege, einen Dobermann und einen Seelöwen kreuzte, würde man ungefähr das erhalten, was ich hier vor mir sah.
»Ein Halbgott«, fauchte einer.
»Auffressen!«, schrie ein anderer.
Aber weiter kamen sie nicht, denn ich beschrieb mit Springflut einen groÃen Bogen und die gesamte erste Reihe aus Monstern zerfiel zu Staub.
»Zurück!«, brüllte ich die anderen an und versuchte, gebieterisch zu klingen. Hinter ihnen stand der Lehrer â ein eins achtzig groÃer Telchine mit gebleckten
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