Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
und mich mühelos hoch, wie zwei kleine Katzen, setzte uns auf seinen Rücken und galoppierte auf das Hauptgebäude zu.
Ich erzählte ihnen nicht die ganze Geschichte. Ich brachte es einfach nicht über mich, Kalypso zu erwähnen. Ich erzählte, wie ich die Explosion am Mount St. Helens ausgelöst hatte, aus dem Vulkan geschleudert worden und auf einer Insel gestrandet war. Dann hatte Hephaistos mich gefunden und mir gesagt, wie ich die Insel wieder verlassen könnte. Ein magisches Floà hatte mich zum Camp zurückgebracht.
Das alles stimmte, aber meine Handflächen waren schweiÃnass, als ich es sagte.
»Du warst zwei Wochen verschwunden.« Annabeths Stimme war jetzt fester, aber sie sah immer noch ziemlich erschüttert aus. »Als ich die Explosion gehört habe, dachte ich â¦Â«
»Schon klar«, sagte ich. »Tut mir leid. Aber ich weià jetzt, wie man sich im Labyrinth zurechtfindet. Ich habe mit Hephaistos gesprochen.«
»Und der hat es dir gesagt?«
»Na ja, er hat so mehr oder weniger gesagt, dass ich es schon wüsste. Und das stimmte auch, ich habe es jetzt begriffen.«
Ich sagte ihnen, was ich mir überlegt hatte.
Annabeth klappte das Kinn herunter. »Percy, das ist Wahnsinn.«
Chiron lieà sich in seinem Rollstuhl zurücksinken und strich sich den Bart. »Es gibt Präzedenzfälle. Theseus hatte Ariadne zu Hilfe. Und Harriet Tubman, die Tochter des Hermes, hat in ihrem Netzwerk aus genau diesem Grund viele Sterbliche beschäftigt.«
»Aber das hier ist mein Einsatz«, sagte Annabeth. »Den muss ich leiten.«
Chiron schien sich gar nicht wohl in seiner Haut zu fühlen. »Meine Liebe, sicher ist das dein Einsatz. Aber du brauchst Hilfe.«
»Und das soll helfen? Also echt! Das ist nicht richtig. Das ist feige. Es ist â¦Â«
»â¦Â schwer zuzugeben, dass wir die Hilfe von Sterblichen brauchen«, sagte ich. »Aber so ist es eben.«
Annabeth starrte mich wütend an. »Du bist wirklich der nervigste Typ, der mir je über den Weg gelaufen ist.« Und sie stürmte aus dem Raum.
Ich starrte die Tür an. Ich hätte gern etwas an die Wand gefeuert. »War wohl nichts, mit dem tapfersten Freund, den sie je gehabt hat.«
»Sie wird sich beruhigen«, sagte Chiron. »Sie ist eifersüchtig, mein Junge.«
»Das ist doch Blödsinn. Sie ist nicht ⦠Das ist nicht â¦Â«
Chiron schmunzelte. »Mach dir keine Gedanken deswegen. Annabeth ist überaus besitzergreifend, was ihre Freunde angeht, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte. Sie hat sich groÃe Sorgen um dich gemacht. Und jetzt, wo du wieder da bist, hat sie sicher einen Verdacht, wo du gestrandet warst.«
Ich erwiderte seinen Blick und wusste, dass Chiron die Sache mit Kalypso erraten hatte. Es ist schwer, jemandem, der seit dreitausend Jahren Heroen trainiert, etwas zu verheimlichen. Er hat so ungefähr alles schon mal gesehen.
»Wir wollen uns nicht mit deinen Entscheidungen aufhalten«, sagte Chiron. »Du bist zurückgekommen. Nur darauf kommt es an.«
»Sagen Sie das mal Annabeth.«
Chiron lächelte. »Morgen lasse ich euch von Argus nach Manhattan bringen. Du könntest mal bei deiner Mutter vorbeischauen. Sie ⦠verständlicherweise ist sie auÃer sich.«
Mein Herz setzte einen Schlag aus. In der ganzen Zeit auf Kalypsos Insel hatte ich kein einziges Mal daran gedacht, wie meine Mom sich wohl fühlte. Sie hat sicher geglaubt, ich sei tot. Sie muss völlig verzweifelt gewesen sein. Was war nur los mit mir, dass ich nie auch nur auf diesen Gedanken gekommen war?
»Chiron«, sagte ich. »Was ist mit Grover und Tyson? Meinen Sie â¦Â«
»Das weià ich nicht, mein Junge.« Chiron starrte in den leeren Kamin. »Wacholder ist ziemlich auÃer sich. Alle ihre Zweige werden schon gelb. Der Rat der Behuften Ãlteren hat Grovers Sucherzulassung in absentia zurückgezogen. Wenn er lebend zurückkommt, werden sie ihn in eine schmähliche Verbannung schicken.« Er seufzte. »Aber Grover und Tyson sind sehr erfinderisch. Es gibt immer noch Hoffnung.«
»Ich hätte sie zurückhalten müssen.«
»Grover hat sein eigenes Schicksal, und es war mutig von Tyson, mit ihm zu gehen. Du würdest es merken, wenn Grover in Lebensgefahr schwebte, meinst du nicht?«
»Vermutlich. Der Empathielink.
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