Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
Mast und ein schlichtes weiÃes Leinensegel. Das Gefährt sah nicht gerade seetüchtig aus, nicht einmal binnenseetüchtig.
»Das bringt dich, wohin du willst«, versprach Kalypso. »Es ist absolut sicher.«
Ich nahm ihre Hand, aber sie zog sie weg.
»Vielleicht kann ich dich ja mal besuchen«, sagte ich.
Sie schüttelte den Kopf. »Niemand findet zweimal den Weg nach Ogygia, Percy. Wenn du gehst, werde ich dich niemals wiedersehen.«
»Aber â¦Â«
»Geh jetzt bitte.« Ihre Stimme brach. »Die Moiren sind grausam, Percy. Denk einfach ab und zu an mich.« Dann war eine Spur ihres Lächelns wieder da. »Pflanz in Manhattan einen Garten für mich, ja?«
»Versprochen.« Ich stieg auf das FloÃ. Sofort legte es vom Ufer ab.
Als ich auf den See hinausfuhr, ging mir auf, dass die Moiren wirklich grausam waren. Sie hatten Kalypso jemanden geschickt, den sie lieben musste. Aber umgekehrt war es genauso grausam. Für den Rest meines Lebens würde ich an sie denken müssen â und immer überlegen, was gewesen wäre, wenn.
In Minutenschnelle war die Insel Ogygia im Nebel verschwunden. Ich segelte allein über das Wasser auf den Sonnenaufgang zu.
Dann sagte ich dem FloÃ, was es zu tun hatte. Ich nannte den einzigen Ort, der mir einfiel, denn ich brauchte Trost und Freunde.
»Camp Half-Blood«, sagte ich. »Bring mich nach Hause.«
Wir heuern eine Lotsin an
Stunden später wurde mein Floà vor Camp Half-Blood angeschwemmt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich dort hingekommen war; irgendwann hatte das SüÃwasser sich einfach in Salzwasser verwandelt. Dann tauchte das vertraute Ufer von Long Island vor mir auf und einige freundliche weiÃe Haie bugsierten mich an Land.
Als ich dort ankam, wirkte das Camp wie ausgestorben. Es war später Nachmittag, aber das BogenschieÃgelände war leer. Die Kletterwand spuckte Lava und grummelte vor sich hin. Im Pavillon ⦠nichts. Die Hütten: alle leer. Dann sah ich, dass aus dem Amphitheater Rauch aufstieg. Es war zu früh für ein Lagerfeuer, und ich nahm an, dass dort nicht gerade Marshmallows geröstet wurden. Ich rannte hin.
Noch ehe ich dort angekommen war, hörte ich Chirons Stimme. Ich erstarrte, als ich begriff, was er da sagte.
»â¦Â müssen wir annehmen, dass er tot ist«, sagte Chiron. »Nach so langem Schweigen ist es nicht wahrscheinlich, dass unsere Gebete noch erhört werden. Ich habe seine beste noch lebende Freundin gebeten, ihm die letzte Ehre zu erweisen.«
Ich trat von hinten ins Amphitheater. Niemand bemerkte mich. Alle schauten nach vorn und sahen zu, wie Annabeth ein langes grünes, mit einem Dreizack besticktes Leichenhemd über die Flammen hielt. Sie verbrannten mein Gewand.
Annabeth drehte sich zu den Zuschauern um. Sie sah entsetzlich aus. Ihre Augen waren vom Weinen geschwollen, aber sie brachte dennoch heraus: »Er war wohl der tapferste Freund, den ich je hatte. Er â¦Â« Dann sah sie mich. Ihr Gesicht wurde blutrot. »Da ist er doch!«
Alle fuhren herum. Einige keuchten auf.
»Percy!« Beckendorf grinste. Andere drängten sich um mich und schlugen mir auf den Rücken. Ich hörte ein paar Verwünschungen aus der Ares-Hütte, aber Clarisse verdrehte nur die Augen, als ob sie nicht glauben könnte, dass ich wirklich die Unverschämtheit besessen hatte, zu überleben. Chiron kam angetrabt und alle machten ihm Platz.
»Na«, er seufzte mit deutlicher Erleichterung. »Ich glaube, ich war noch nie so glücklich über die Rückkehr eines Campers. Aber du musst mir sagen â¦Â«
»WO HAST DU DICH BLOSS RUMGETRIEBEN?«, fiel Annabeth ihm ins Wort und schob die anderen Campbewohner beiseite. Ich dachte, sie würde mir eine scheuern, aber stattdessen umarmte sie mich so heftig, dass sie mir fast die Rippen brach. Die anderen verstummten. Annabeth schien zu merken, dass sie hier gerade ein Drama inszenierte, und schob mich weg. »Ich â ich dachte, du bist tot, Algenhirn.«
»Tut mir leid«, sagte ich. »Ich hatte mich verirrt.«
»VERIRRT?«, schrie sie. »Zwei Wochen lang, Percy? Wo in aller Welt â¦Â«
»Annabeth«, mahnte Chiron. »Vielleicht sollten wir das an einem privateren Ort diskutieren? Und ihr anderen macht euch an eure üblichen Aktivitäten.«
Ohne auf unseren Widerspruch zu warten, hob er Annabeth
Weitere Kostenlose Bücher