Percy Jackson, Band 4: Percy Jackson - Die Schlacht um das Labyrinth
Aber â¦Â«
»Ich sollte dir noch eine Sache sagen, Percy«, sagte Chiron. »Genauer gesagt, zwei unangenehme Sachen.«
»Super.«
»Chris Rodriguez, unser Gast â¦Â«
Mir fiel ein, was ich im Keller gesehen hatte, als Clarisse versucht hatte, mit ihm zu reden, während er wirres Zeug über das Labyrinth faselte. »Ist er tot?«
»Noch nicht«, sagte Chiron. »Aber es geht ihm sehr schlecht. Er liegt in der Krankenstube, er ist zu schwach, um zu gehen. Ich musste Clarisse befehlen, sich wieder ihrem normalen Stundenplan zu widmen, sie saà dauernd an seinem Bett. Er reagiert auf gar nichts. Er isst und trinkt nichts. Meine Arzneien helfen allesamt nicht. Er hat ganz einfach seinen Lebenswillen verloren.«
Mir schauderte. Trotz aller meiner ZusammenstöÃe mit Clarisse tat sie mir ungeheuer leid. Sie hatte so sehr versucht, ihm zu helfen. Und jetzt, da ich im Labyrinth gewesen war, konnte ich verstehen, warum der Geist des Minos Chris so leicht in den Wahnsinn treiben konnte. Wenn ich allein dort unten umhergeirrt wäre, ohne meine Freunde, hätte ich niemals wieder herausgefunden.
»Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen«, sagte jetzt Chiron. »Die zweite Nachricht ist noch unangenehmer. Quintus ist verschwunden.«
»Verschwunden? Wie das?«
»Vor drei Nächten hat er sich ins Labyrinth geschlichen. Wacholder hat ihn dabei beobachtet. Also hattest du wohl doch Recht, was ihn angeht.«
»Er spioniert für Luke.« Ich erzählte Chiron von der Dreimal-G-Ranch â dass Quintus dort seine Skorpione gekauft und Geryon Kronosâ Armee beliefert hatte. »Das kann kein Zufall sein.«
Chiron seufzte tief. »So viel Verrat. Ich hatte gehofft, Quintus würde sich als Freund erweisen. Aber da habe ich mich wohl geirrt.«
»Was ist mit Mrs OâLeary?«, fragte ich.
»Der Höllenhund ist noch in der Arena. Das Vieh lässt niemanden in seine Nähe. Ich konnte es nicht übers Herz bringen, es in einen Käfig zu zwingen ⦠oder es zu vernichten.«
»Aber Quintus würde sie doch nicht einfach so verlassen!«
»Wie gesagt, Percy, wir scheinen uns in ihm getäuscht zu haben. Und jetzt solltest du dich für den Morgen bereit machen. Annabeth und du, ihr habt noch immer sehr viel zu tun.«
Ich lieà ihn in seinem Rollstuhl sitzen. Er starrte traurig in den Kamin. Ich fragte mich, wie oft er schon dort gesessen und auf Heroen gewartet hatte, die niemals zurückgekehrt waren.
Vor dem Essen schaute ich in der Schwertkampfarena vorbei. Und tätsächlich, in der Mitte des Stadions hatte Mrs OâLeary sich zu einem riesigen Fellhaufen zusammengerollt und kaute ohne groÃe Begeisterung am Kopf einer Strohpuppe herum.
Als sie mich sah, bellte sie und kam auf mich zugestürzt. Ich hielt mich schon für eine Zwischenmahlzeit und konnte gerade noch »hey!« sagen, ehe sie mich umwarf und mein Gesicht ableckte. Ich als Sohn des Poseidon und so werde ja normalerweise nur nass, wenn ich das will, aber Hundespucke gegenüber war ich offenbar machtlos, und ich bekam ein ziemlich gründliches Bad.
»Meine Güte, Mädel«, schrie ich. »Ich kriege keine Luft mehr! Lass mich los!«
Endlich konnte ich sie von mir hinunterschubsen. Ich kraulte ihre Ohren und holte einen Hundekeks GröÃe XXXL.
»Wo ist denn dein Herrchen?«, fragte ich sie. »Wie hat er dich einfach so verlassen können?«
Sie fiepte, wie um zu sagen, dass sie das auch gern wüsste. Ich war gern bereit, Quintus für einen Feind zu halten, aber ich konnte noch immer nicht verstehen, wieso er Mrs OâLeary zurückgelassen hatte. Wenn ich mir einer Sache sicher war, dann, dass er an seiner Riesentöle wirklich hing.
Ich dachte darüber nach und wischte mir die Hundespucke vom Gesicht, als eine Mädchenstimme sagte: »Hast ja Glück, dass sie dir nicht den Kopf abgebissen hat.«
Clarisse stand auf der anderen Seite der Arena und hielt Schwert und Schild in der Hand. »Wollte gestern hier trainieren«, knurrte sie. »Die Töle hat versucht, mich zu zerkauen.«
»Sie ist eben ein intelligenter Hund«, sagte ich.
»Sehr komisch.«
Sie kam auf uns zu. Mrs OâLeary knurrte, aber ich streichelte ihren Kopf und sie beruhigte sich.
»Blöder Höllenhund«, sagte Clarisse. »Wird mich nicht vom Training abhalten.«
»Ich habe
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