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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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eine der seltsamsten Freundschaften aller
    Zeiten – eine Tochter des Kriegsgottes und eine Tochter der
    Liebesgöttin –, aber seit Silena Clarisse im vergangenen Sommer gute Ratschläge für den Umgang mit ihrem ersten Freund gegeben hatte, hatte Clarisse sich zu Silenas privater Leibwächterin
    ernannt.
    Clarisse trug ihre blutrote Rüstung. Sie war groß und muskulös wie ein Rugbyspieler und machte meistens ein wütendes Gesicht, aber zu Silena sprach sie mit sanfter Stimme.
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    »Komm schon, Mädel«, sagte sie. »Wir gehen ins Hauptge-
    bäude. Ich koche dir eine heiße Schokolade.«
    Alle drehten sich um und gingen in Zweier- und Dreiergruppen
    davon, zurück zu den Hütten. Jetzt war niemand mehr begeistert über meine Rückkehr. Niemand wollte etwas über das gesprengte
    Schiff hören.
    Nur Annabeth und Chiron waren noch da.
    Annabeth wischte sich eine Träne von der Wange. »Ich bin froh, dass du nicht tot bist, Algenhirn.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich auch.« Chiron legte mir die Hand auf
    die Schulter. »Ich bin sicher, du hast dein Bestes getan, Percy.
    Würdest du uns erzählen, was passiert ist?«
    Ich wollte es nicht noch einmal durchmachen müssen, aber ich
    erzählte ihnen alles, auch meinen Traum von den Titanen. Nur die Sache mit Nico ließ ich aus. Ich hatte Nico versprechen müssen, niemandem von seinem Plan zu erzählen, bis ich meinen
    Entschluss gefasst hätte; und sein Plan war so unheimlich, dass es mir nur recht war, ihn geheim zu halten.
    Chiron starrte ins Tal hinunter. »Wir müssen sofort einen
    Kriegsrat einberufen, um über diesen Spion und andere Dinge zu sprechen.«
    »Poseidon hat eine weitere Bedrohung erwähnt«, sagte ich. »Et-
    was, das noch größer ist als die Prinzessin Andromeda. Ich dachte, es könnte die Herausforderung sein, die der Titan in meinem
    Traum erwähnt hat.«
    Chiron und Annabeth wechselten einen Blick, als wüssten sie
    mehr als ich. Ich hasste es, wenn sie das machten.
    »Auch darüber werden wir sprechen«, versprach Chiron.
    »Und noch etwas.« Ich holte tief Luft. »Ich soll dir von meinem Vater ausrichten, dass die Zeit gekommen ist. Ich muss die vollständige Weissagung erfahren.«
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    Chirons Schultern sackten nach unten, aber er wirkte nicht überrascht. »Ich habe mich vor diesem Tag gefürchtet. Aber nun gut.
    Annabeth, wir werden Percy die Wahrheit zeigen – die ganze
    Wahrheit. Gehen wir in die Mansarde.«
    Ich war schon dreimal in der Mansarde des Hauptgebäudes
    gewesen, und das war dreimal mehr, als mir lieb war.
    Eine Leiter führte von der Treppe weiter nach oben. Ich fragte mich, wie Chiron hinaufgelangen wollte, wo er doch ein halbes
    Pferd war, aber er versuchte es gar nicht erst.
    »Du weißt ja, wo es ist«, sagte er zu Annabeth. »Hol es bitte
    herunter.«
    Annabeth nickte. »Na los, Percy.«
    Draußen ging die Sonne unter, deshalb war die Mansarde noch
    dunkler und unheimlicher als sonst. Überall waren Helden-
    trophäen aufgetürmt – zerbeulte Schilde, in Gläsern eingelegte Monsterköpfe, zwei fusselige Würfel auf einer Bronzeplatte mit der Aufschrift: GESTOHLEN AUS CHRYSAORS HONDA CIVIC VON
    GUS, SOHN DES HERMES, 1988.
    Ich hob ein geschwungenes Bronzeschwert auf, das so übel ver-
    bogen war, dass es aussah wie ein M. Ich konnte noch immer die Flecken des magischen Giftes sehen, das einst das Metall überzogen hatte. Der Zettel daran war auf den vergangenen Sommer
    datiert. Darauf stand: Kurzschwert der Kampe, zerstört in der Schlacht um das Labyrinth.
    »Weißt du noch, wie Briareos mit Felsbrocken um sich geworfen
    hat?«, fragte ich.
    Annabeth gönnte mir ein widerstrebendes Lächeln. »Und wie
    Grover eine Panik ausgelöst hat?«
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    Unsere Blicke trafen sich. Ich dachte an einen anderen Augen-
    blick im vergangenen Sommer, am Mount St. Helens, als Annabeth geglaubt hatte, ich müsse sterben, und mich geküsst hatte.
    Sie räusperte sich und wandte sich ab. »Die Weissagung.«
    »Richtig.« Ich legte das Kurzschwert hin. »Die Weissagung.«
    Wir gingen hinüber zum Fenster. Auf einem dreibeinigen
    Schemel saß das Orakel – eine verschrumpelte weibliche Mumie in einem Batikkleid. Schwarze Haarsträhnen klebten an ihrem
    Schädel; glasige Augen starrten aus dem ledernen Gesicht. Ihr
    purer Anblick verursachte mir eine Gänsehaut.
    Früher mussten wir immer hier hochsteigen, um uns einen
    Auftrag erteilen zu lassen, wenn wir während des Sommers das
    Camp verlassen wollten. In diesem Sommer war diese

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