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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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damit nicht der Tod gemeint war?
    »Percy«, drängte Chiron. »Lies weiter.«
    Mein Mund fühlte sich an, als wäre er voll Sand, aber ich las die nächsten beiden Zeilen vor.
    »Eine einzige Entscheidung … wird sein Leben beenden.
    Den Olymp zu kas… – kastrieren …«
    »Kassieren«, sagte Annabeth sanft. »Das bedeutet einnehmen .«
    »Ich weiß, was das bedeutet«, sagte ich mürrisch. »Den Olymp zu kassieren oder das Schicksal zu wenden.«
    Im Raum war alles still. Endlich sagte Connor Stoll: »Kassieren ist doch gut, oder?«
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    »Nicht unbedingt«, sagte Silena. Ihre Stimme klang hohl, aber
    es verwirrte mich, dass sie überhaupt etwas sagte. »Es bedeutet auch ungültig machen, zerstören.«
    »Vernichten«, sagte Annabeth. »Auslöschen. Zu Klump
    schlagen.«
    »Schon verstanden.« Mein Herz war bleischwer. »Danke.«
    Alle sahen mich an – voller Sorge oder Mitleid und vielleicht mit ein wenig Furcht.
    Chiron schloss die Augen wie zum Beten. Sein Kopf streifte fast die Lampen im Raum. »Jetzt weißt du, Percy, warum wir es für
    besser hielten, dir nicht die ganze Weissagung zu verraten. Du hattest auch so schon genug zu tragen …«
    »Ohne zu wissen, dass ich am Ende ohnehin sterben werde?«,
    fragte ich. »Alles klar, schon verstanden.«
    Chiron starrte mich traurig an. Dieser Mann war dreitausend
    Jahre alt. Er hatte Hunderte von Helden sterben sehen; es gefiel ihm vielleicht nicht gerade, aber er war daran gewöhnt. Er versuchte gar nicht erst, mir Mut zuzusprechen.
    »Percy«, sagte Annabeth. »Du weißt, dass Weissagungen immer
    mehrere Bedeutungen haben. Das muss nicht wortwörtlich bedeu-
    ten, dass du stirbst.«
    »Natürlich nicht«, sagte ich. » Eine einzige Entscheidung wird sein Leben beenden. Das hat jede Menge Bedeutungen, oder was?«
    »Vielleicht können wir etwas dagegen tun«, schlug Jake Mason
    vor. » Seine Seele wird von verfluchter Klinge gefällt. Vielleicht können wir diese verfluchte Klinge finden und sie zerstören. Klingt doch nach Kronos’ Sense, oder?«
    Da war ich noch gar nicht drauf gekommen, aber es spielte keine Rolle, ob Springflut oder Kronos’ Sense die verfluchte Klinge war.
    Ich glaubte einfach nicht, dass wir die Weissagung verhindern
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    könnten. Eine Klinge sollte meine Seele fällen. Ich wollte meine Seele aber eigentlich gar nicht fällen lassen.
    »Vielleicht sollten wir Percy Zeit zum Nachdenken geben«, sagte Chiron. »Er muss sich überlegen …«
    »Nein.« Ich faltete die Weissagung zusammen und steckte sie in die Tasche. Ich war trotzig und wütend, wenn ich auch nicht so recht wusste, auf wen ich wütend war. »Ich brauche keine Zeit.
    Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Darüber brauche ich mir doch wohl nicht groß den Kopf zu zerbrechen, oder?«
    Annabeths Hände zitterten ein wenig. Sie wich meinem Blick
    aus.
    »Machen wir weiter«, sagte ich. »Wir haben noch andere Prob-
    leme. Wir haben einen Spion unter uns.«
    Michael Yew runzelte die Stirn. »Einen Spion?«
    Ich erzählte ihnen, was auf der Prinzessin Andromeda passiert war – dass Kronos von unserem Kommen gewusst hatte und mir
    den silbernen sensenförmigen Anhänger gezeigt hatte, über den er mit jemandem im Camp kommunizierte.
    Silena fing wieder an zu weinen und Annabeth legte ihr den Arm um die Schultern.
    »Na ja«, sagte Connor Stoll und schien sich gar nicht wohl in
    seiner Haut zu fühlen. »Wir vermuten doch seit Jahren, dass es einen Spion gibt, oder? Irgendwer hat Luke Informationen
    zugespielt – wie vor zwei Jahren das Versteck des Goldenen
    Vlieses. Es muss jemand sein, der ihn gut gekannt hat.«
    Vielleicht hatte er Annabeth nur unbewusst angeschaut. Sie
    hatte Luke natürlich besser gekannt als alle anderen, aber Connor wandte sich ganz schnell wieder ab. »Äh, ich meine, es könnte
    natürlich jeder sein.«
    »Genau.« Katie Gardner musterte die Stoll-Brüder stirnrun-
    zelnd. Sie konnte sie nicht leiden, seit sie einmal das Dach der 58/396
    Demeter-Hütte mit Schokoladenosterhasen dekoriert hatten.
    »Eins von Lukes Geschwistern zum Beispiel.«
    Travis und Connor fingen sofort an, mit ihr zu streiten.
    »Aufhören!« Silena schlug so wütend auf den Tisch, dass ihre
    Schokolade überschwappte. »Charlie ist tot und … und ihr zankt euch alle wie kleine Kinder!« Sie ließ den Kopf sinken und fing an zu schluchzen.
    Die Schokolade tropfte vom Pingpong-Tisch. Alle sahen
    beschämt aus, und endlich sagte Pollux: »Es bringt uns nicht weiter, wenn wir

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