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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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schlafen oder zu essen oder ihre Waffen zu reparieren.
    »Percy, du auch«, sagte Thalia. »Wir behalten alles im Auge. Leg dich hin. Du musst heute Nacht gut in Form sein.«
    Ich widersprach nicht allzu sehr, suchte mir das nächstgelegene Schlafzimmer und fiel in das Himmelbett. Ich dachte, ich wäre zu aufgedreht, um zu schlafen, aber mir fielen sofort die Augen zu.
    In meinem Traum sah ich Nico di Angelo allein in den Gärten des Hades. Er hackte gerade ein Loch in eins von Persephones Blu-menbeeten, und ich ging nicht davon aus, dass die Göttin sich
    darüber freuen würde.
    Er goss einen Becher Wein ins Loch und stimmte einen
    Sprechgesang an: »Mögen die Toten wieder kosten. Mögen sie sich erheben und dieses Opfer annehmen. Maria di Angelo, zeige dich!«
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    Weißer Dampf stieg auf. Eine menschliche Gestalt nahm Form
    an, aber es war nicht Nicos Mutter. Es war ein Mädchen mit
    dunklen Haaren, olivbrauner Haut und der silberfarbenen Tracht einer Jägerin.
    »Bianca«, sagte Nico. »Aber …«
    Ruf unsere Mutter nicht herbei, Nico, mahnte sie. Sie ist der einzige Geist, den du nicht sehen darfst.
    »Warum?«, fragte er. »Was hat unser Vater zu verbergen?«
    Schmerz, sagte Bianca. Hass. Einen Fluch, der bis zur Großen Weissagung zurückreicht.
    »Was soll das heißen?«, fragte Nico. »Ich muss es wissen.«
    Das Wissen würde dir nur wehtun. Denk daran, was ich gesagt habe: Groll zu hegen ist ein großer Fehler für ein Kind des Hades.
    »Das weiß ich«, sagte Nico. »Aber ich bin nicht mehr so wie
    früher, Bianca. Hör auf, mich zu beschützen!«
    Bruder, du verstehst nicht …
    Nico fuhr mit der Hand durch den Nebel und Biancas Bild löste
    sich auf.
    »Maria di Angelo«, sagte er noch einmal. »Sprich zu mir!«
    Ein anderes Bild nahm Gestalt an. Es war eine ganze Szene, kein einzelner Geist. Im Nebel sah ich Nico und Bianca als Kinder, wie sie in der Lobby eines eleganten Hotels spielten und einander um Marmorsäulen jagten.
    Daneben saß auf einem Sofa eine Frau. Sie trug ein schwarzes
    Kleid, Handschuhe und einen schwarzen Hut mit einem Schleier,
    wie ein Star aus einem Film der vierziger Jahre. Sie hatte Biancas Lächeln und Nicos Augen.
    Neben ihr in einem Sessel saß ein kräftiger Mann mit Pomade in den Haaren und einem schwarzen Nadelstreifenanzug. Ich ers-chrak, als ich Hades erkannte. Er beugte sich zu der Frau vor und gestikulierte mit den Händen, als ob er erregt sei.
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    »Bitte, meine Liebe«, sagte er. »Du musst unbedingt mit mir in die Unterwelt kommen. Es ist mir egal, was Persephone sagt. Dort kann ich für deine Sicherheit sorgen!«
    »Nein, mein Liebster.« Sie sprach mit italienischem Akzent.
    »Unsere Kinder im Land der Toten aufziehen? Das will ich nicht.«
    »Maria, hör mir zu. Der Krieg in Europa hat die anderen Götter gegen mich aufgebracht. Es gibt eine neue Weissagung. Meine
    Kinder sind nicht mehr sicher. Poseidon und Zeus haben mir ein Abkommen aufgezwungen. Keiner von uns darf je wieder ein Halbgottkind haben.«
    »Aber Nico und Bianca sind doch schon da. Bestimmt …«
    »Nein! Die Weissagung warnt vor einem Kind, das sechzehn
    wird. Zeus hat verfügt, dass die Kinder, die ich bereits habe, zur angemessenen Ausbildung ins Camp Half-Blood gebracht werden müssen, aber ich weiß, was er vorhat. Bestenfalls werden sie dort überwacht, eingesperrt, gegen ihren Vater aufgestachelt. Aber
    wahrscheinlicher ist, dass er kein Risiko eingeht. Er wird nicht zulassen, dass meine Kinder sechzehn werden. Er wird eine Möglichkeit finden, sie zu vernichten, und das will ich nicht riskieren.«
    »Certamente«, sagte Maria. »Wir bleiben zusammen. Zeus ist un imbecile .«
    Ich musste ihren Mut einfach bewundern, Hades dagegen
    schaute nervös zur Decke hoch. »Maria, bitte. Ich habe dir doch gesagt, dass Zeus mir bis zur letzten Woche Zeit gelassen hatte, die Kinder auszuhändigen. Sein Zorn wird entsetzlich sein, und ich kann euch nicht für immer verstecken. Solange du bei den Kindern bist, schwebst auch du in Gefahr.«
    Maria lächelte und wieder fand ich die Ähnlichkeit mit ihrer
    Tochter unheimlich. »Du bist ein Gott, mein Liebster. Du wirst uns beschützen. Aber ich werde nicht mit Nico und Bianca in die Unterwelt gehen.«
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    Hades rang die Hände. »Es gibt noch eine Möglichkeit. Ich
    kenne einen Ort in der Wüste, wo die Zeit stillsteht. Ich könnte die Kinder dorthin schicken, nur für einige Zeit, zur ihrer eigenen Sicherheit, und wir könnten

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