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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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zusammenbleiben. Ich kann dir am
    Styx einen goldenen Palast bauen.«
    Maria di Angelo lachte leise. »Du bist ein guter Mann, mein
    Liebster. Ein großzügiger Mann. Die anderen Götter sollten dich so kennen, wie ich dich kenne, dann würden sie dich nicht mehr so fürchten. Aber Nico und Bianca brauchen ihre Mutter. Und sie sind doch nur Kinder. Die Götter würden ihnen schon nichts Böses
    tun.«
    »Du kennst meine Familie nicht«, sagte Hades düster. »Bitte,
    Maria. Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.«
    Sie berührte seine Lippen mit den Fingern. »Du wirst mich nicht verlieren. Warte hier, ich hole nur schnell meine Handtasche. Pass auf die Kinder auf.«
    Sie küsste den Herrn der Toten und stand vom Sofa auf. Hades
    sah zu, wie sie die Treppe hochging, und jeder ihrer Schritte schien ihm wehzutun.
    Gleich darauf erstarrte er. Die Kinder hörten auf zu spielen, als ob auch sie etwas gespürt hätten.
    »Nein!«, sagte Hades. Aber sogar seine göttlichen Kräfte waren zu langsam. Er konnte gerade noch eine Wand aus schwarzer Energie um die Kinder errichten, dann flog das Hotel auch schon in die Luft.
    Die Explosion hatte eine solche Wucht, dass das Nebelbild sich auflöste. Als ich wieder klar sehen konnte, kniete Hades in den Trümmern und hielt die verstümmelte Maria di Angelo in den Armen. Noch immer loderten überall um ihn herum die Feuer. Blitze jagten über den Himmel und der Donner grollte.
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    Der kleine Nico und die kleine Bianca starrten ihre Mutter fas-sungslos an. Hinter ihnen tauchte die Furie Alekto auf, sie zischte und schlug mit ihren Lederflügeln. Die Kinder schienen sie nicht zu bemerken.
    »Zeus!« Hades drohte dem Himmel mit der Faust. »Dafür werde
    ich dich zerschmettern! Ich werde sie zurückholen!«
    »Hoher Herr, das könnt Ihr nicht«, warnte Alekto. »Gerade Ihr
    unter allen Unsterblichen müsst die Gesetze des Todes achten!«
    Hades glühte vor Zorn. Ich glaubte schon, er würde seine wahre Gestalt annehmen und seine eigenen Kinder zu Staub zerfallen
    lassen, aber in letzter Sekunde schien er sich wieder unter Kontrolle zu haben.
    »Nimm sie mit«, sagte er zu Alekto und unterdrückte ein
    Schluchzen. »Spüle ihnen im Lethe ihre Erinnerungen ab und
    bring sie ins Lotos Hotel. Da wird Zeus ihnen nichts tun.«
    »Wie Ihr wollt, Herr«, sagte Alekto. »Und der Körper der
    Dame?«
    »Nimm sie ebenfalls mit«, sagt er bitter. »Vollziehe an ihr die uralten Riten.«
    Alekto, die Kinder und Marias Leichnam lösten sich in Schatten auf und Hades stand allein zwischen den Trümmern.
    »Ich hatte dich ja gewarnt«, sagte eine Stimme.
    Hades fuhr herum. Ein Mädchen in einem knallbunten Kleid
    stand neben den rauchenden Überresten des Sofas. Sie hatte kurze schwarze Haare und traurige Augen und sie war höchstens zwölf
    Jahre alt. Ich kannte sie nicht, aber sie wirkte auf seltsame Weise vertraut.
    »Du traust dich hierher?«, knurrte Hades. »Ich sollte dich zu
    Staub zerfallen lassen.«
    »Das kannst du nicht«, sagte das Mädchen. »Die Macht von
    Delphi schützt mich.«
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    Mir lief ein Schauer über den Rücken, als mir aufging, dass sie das Orakel von Delphi war, lebendig und jung. Sie so zu sehen war irgendwie noch unheimlicher, als sie als Mumie vor mir zu haben.
    »Du hast die Frau umgebracht, die ich liebe!«, brüllte Hades.
    »Deine Weissagung ist schuld!«
    Er ragte hoch über dem Mädchen auf, aber sie zuckte nicht mit
    der Wimper.
    »Zeus hat die Explosion angeordnet, um die Kinder zu vernicht-
    en«, sagte er. »Weil du seinem Willen getrotzt hast. Ich hatte nichts damit zu tun. Und ich hatte dir geraten, sie rechtzeitig zu verstecken.«
    »Das konnte ich nicht. Maria hat es nicht zugelassen! Außerdem sind sie unschuldig.«
    »Aber sie sind deine Kinder und damit gefährlich. Wenn du sie
    im Lotos Hotel versteckst, verschiebst du das Problem damit nur.
    Nico und Bianca werden nie in die Welt zurückkehren können,
    denn dann könnten sie ja sechzehn werden.«
    »Wegen deiner sogenannten Großen Weissagung . Und du hast mir den Eid aufgezwungen, keine weiteren Kinder mehr zu haben.
    Jetzt habe ich nichts!«
    »Ich sehe die Zukunft nur voraus«, sagte das Mädchen. »Ich
    kann sie nicht ändern.«
    Schwarzes Feuer loderte in den Augen des Gottes auf und ich
    wusste, dass etwas Schlimmes bevorstand. Ich wollte dem Mäd-
    chen zuschreien, sie solle in Deckung gehen oder fliehen.
    »Dann, Orakel, höre die Worte des Hades«, knurrte er.

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