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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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lange würde ich einen solchen Sturm aber nicht in Gang
    halten können. Ich spürte, wie meine Kräfte nachließen. Mit einer letzten Kraftanstrengung schleuderte ich Hyperion quer über das Schlachtfeld, dorthin, wo Grover schon wartete.
    »Ich lasse nicht mit mir spielen!«, brüllte Hyperion.
    Er kam wieder auf die Füße, aber Grover hob seine Rohrflöte an die Lippen und begann zu spielen. Leneus schloss sich ihm an.
    Überall im Wald stimmten die Satyrn in die Weise ein, eine fröhliche Melodie, wie ein Bach, der über Steine fließt. Der Boden vor Hyperions Füßen sprang auf. Knotige Wurzeln wickelten sich um
    seine Beine.
    »Was ist das?«, rief er empört. Er versuchte, die Wurzeln
    abzuschütteln, aber er war noch immer geschwächt. Die Wurzeln
    wurden dicker, bis es aussah, als trüge er hölzerne Stiefel.
    »Aufhören!«, brüllte er. »Eure Waldmagie ist einem Titanen
    nicht gewachsen!«
    Aber je mehr er zappelte, umso rascher wuchsen die Wurzeln.
    Sie rankten sich um seinen Leib, wurden dicker und härter. Die goldene Rüstung verschmolz mit dem Holz und wurde zum Teil
    eines riesigen Stammes.
    Die Musik erklang weiter. Hyperions Truppen wichen überrascht
    zurück, als ihr Anführer vom Wald absorbiert wurde. Er streckte die Arme aus und sie wurden zu Ästen, aus denen Zweige hervor-sprangen und Blätter wuchsen. Der Baum wurde größer und dick-
    er, bis nur noch das Gesicht des Titanen mitten im Stamm zu sehen war.
    »Ihr könnt mich nicht einsperren!«, brüllte er. »Ich bin Hyperion! Ich bin …«
    Die Rinde schloss sich über seinem Gesicht.
    Grover ließ die Flöte sinken. »Du bist ein sehr schöner
    Ahornbaum.«
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    Einige der anderen Satyrn fielen vor Erschöpfung in Ohnmacht,
    aber sie hatten gute Arbeit geleistet. Der Obertitan war vollständig von dem riesigen Ahornbaum umschlossen. Der Stamm hatte einen Umfang von fast sieben Metern und seine Äste waren dicker als die aller anderen Bäume im Park. Der Baum sah aus, als stünde er dort seit Jahrhunderten.
    Die Armee des Titanen trat den Rückzug an. Die Athene-Hütte
    brach in Jubel aus, aber unser Sieg war nur von kurzer Dauer.
    Denn nun ließ Kronos seine Überraschung von der Leine.
    »WIIIIIIIIEK!«
    Der Schrei hallte im gesamten Norden Manhattans wider. Hal-
    bgötter und Monster erstarrten gleichermaßen vor Entsetzen.
    Grover warf mir einen panischen Blick zu. »Wieso klingt das
    wie … das kann nicht sein!«
    Ich wusste, was er dachte. Zwei Jahre zuvor hatte Pan uns ein
    »Geschenk« gemacht – einen riesigen Wildeber, der uns durch den Südwesten getragen hatte (nachdem er vorher versucht hatte, uns umzubringen). Der Eber hatte ähnlich gequiekt, aber was wir jetzt hörten, wirkte höher, schriller, fast so … fast so, als ob der Eber eine wütende Freundin hätte.
    »WIIIIIIIIEK!« Eine riesige rosa Kreatur tauchte über dem
    Stausee auf – ein albtraumhafter Riesenkarnevalswagen mit
    Flügeln!
    »Eine Sau!«, rief Annabeth. »In Deckung!«
    Die Halbgötter sprangen auseinander, als die geflügelte Sch-
    weinedame sich fallen ließ. Ihre Flügel waren rosa wie die eines Flamingos und passten wunderbar zu ihrer Haut, aber es war
    trotzdem schwer, sie niedlich zu finden, als ihre Hufe auf den Boden aufknallten und eins von Annabeths Geschwistern nur um
    Haaresbreite verpassten. Das Schwein trampelte umher und riss
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    einen halben Hektar Wald um, während es eine Wolke aus giftigen Gasen ausrülpste. Dann hob es wieder ab und kreiste über uns in der Luft.
    »Erzähl mir bloß nicht, dass dieses Viech aus der griechischen Mythologie stammt«, beschwerte ich mich.
    »Ich fürchte, doch«, sagte Annabeth. »Die krommyonische Sau.
    Sie hat damals griechische Ortschaften terrorisiert.«
    »Lass mich raten«, sagte ich, »Herkules hat sie besiegt.«
    »Nix da«, sagte Annabeth. »Soviel ich weiß, hat kein Held sie je besiegt.«
    »Na toll«, murmelte ich.
    Die Titanenarmee erholte sich von ihrem Schock. Vermutlich
    war ihnen aufgegangen, dass das Schwein es nicht auf sie abgesehen hatte.
    Uns blieben nur Sekunden, ehe sie wieder losschlagen würden,
    und unsere Truppen waren noch immer in Panik. Jedesmal, wenn
    die Sau rülpste, wimmerten Grovers Naturgeister auf und zogen
    sich in ihre Bäume zurück.
    »Dieses Schwein muss weg.« Ich entriss einem von Annabeths
    Geschwistern seinen Fanghaken. »Das übernehme ich. Ihr haltet
    die übrigen Feinde auf. Schlagt sie zurück!«
    »Aber Percy«, sagte Grover. »Was, wenn

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