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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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wir das nicht
    schaffen?«
    Ich sah, wie müde er war. Die Magie hatte ihn wirklich aus-
    gelaugt. Annabeth, die mit einer üblen Schulterverletzung kämpfte, wirkte auch nicht viel fitter. Und ich wusste nicht, was die Jägerinnen machten, denn jetzt befand sich die rechte Flanke des
    Feindes zwischen ihnen und uns.
    Ich wollte meine Freunde in dieser schlechten Form nur ungern
    alleinlassen, aber die Sau war im Moment die größte Bedrohung.
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    Sie würde alles zerstören: Häuser, Bäume, schlafende Sterbliche.
    Sie musste aufgehalten werden.
    »Zieht euch zurück, wenn es sein muss«, sagte ich. »Aber ver-
    sucht, sie wenigstens zu verlangsamen. Ich bin, so schnell ich kann, wieder da.«
    Ehe ich mir die Sache anders überlegen konnte, schwenkte ich
    den Fanghaken wie ein Lasso. Als die Sau zum nächsten Angriff
    herabstieß, warf ich ihn aus. Er verfing sich am Schweineflügel.
    Das Schwein kreischte vor Wut und flog schlingernd davon, wobei es das Seil mit mir gen Himmel riss.
    Wenn ihr vom Central Park in die Stadt wollt, dann rate ich euch, nehmt die U-Bahn. Mit einem fliegenden Schwein geht es
    schneller, ist aber auch viel gefährlicher.
    Die Sau jagte am Plaza Hotel vorbei und dann weiter in die
    Schluchten der Fifth Avenue. Mein genialer Plan war, am Seil
    hochzuklettern und mich auf den Rücken des Schweins zu setzen.
    Leider war ich zu sehr damit beschäftigt, Straßenlaternen und
    Häusern auszuweichen.
    Und ich lernte noch etwas: Im Sportunterricht an einem Seil
    hochzuklettern, mag ja noch gehen. Es ist aber etwas ganz anderes, ein Seil hochzuklettern, das am Flügel eines mit hundertfünfzig Stundenkilometern davonjagenden Schweins befestigt ist.
    Wir flogen im Zickzack mehrere Straßen entlang und rasten
    dann auf der Park Avenue nach Süden.
    Boss! He, Boss! Aus dem Augenwinkel sah ich Blackjack, der neben uns herjagte und hin und her schoss, um den Schweineflü-
    geln auszuweichen.
    »Pass auf!«, rief ich ihm zu.
    Spring auf!, wieherte Blackjack. Ich kann dich auffangen.
    Glaube ich zumindest!
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    Das war nicht gerade beruhigend. Direkt vor uns lag die Grand
    Central Station. Über dem Haupteingang stand die Riesenstatue
    des Hermes, die vermutlich deshalb nicht aktiviert war, weil sie sich so hoch oben befand. Ich jagte mit halbgottzerschmetterndem Tempo auf ihn zu.
    »Bleib in der Nähe«, sagte ich zu Blackjack. »Ich habe eine
    Idee.«
    Ach, ich hasse deine Ideen.
    Ich schwang mit aller Kraft nach außen. Statt gegen die HermesStatue zu knallen, sauste ich um sie herum und wickelte das Seil unter ihre Arme. Ich dachte, das könnte das Schwein anpflocken, aber ich hatte den Schwung von dreißig Tonnen fliegender Sau unterschätzt. Als das Schwein die Statue vom Sockel riss, ließ ich los.
    Hermes hob ab und nahm meinen Platz als Schweinepassagier ein, während ich im freien Fall auf die Straße zuraste.
    Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich an damals, als meine Mom in einem Süßigkeitenladen in der Grand Central Station
    gearbeitet hatte. Ich dachte daran, wie übel es sein würde, als Fettfleck auf dem Straßenpflaster zu enden.
    Dann jagte ein Schatten unter mich und wusch – schon saß ich auf Blackjacks Rücken. Es war nicht gerade eine sanfte Landung, und als ich »AU!« schrie, war meine Stimme eine Oktave höher als sonst.
    Tut mir leid, Boss, murmelte Blackjack.
    »Egal«, quietschte ich. »Folg diesem Schwein!«
    Das Schwein war an der East 42nd Street nach rechts abgebogen
    und hielt jetzt auf die Fifth Avenue zu. Als es über die Dächer stieg, konnte ich hier und da in der Stadt Feuer sehen. Offenbar ging es bei meinen Freunden übel zur Sache. Kronos griff an mehreren
    Fronten an. Aber für den Moment hatte ich meine eigenen
    Probleme.
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    Die Hermes-Statue hing noch immer am Seil. Sie knallte gegen
    ein Haus nach dem anderen und drehte sich um sich selbst. Als das Schwein über ein Bürohaus hinwegfegte, durchpflügte Hermes einen Wassertank auf dem Dach und ließ Wasser und Holzstücke
    aufstieben.
    »Dichter ran«, sagte ich zu Blackjack.
    Er wieherte abwehrend.
    »Nur in Rufweite«, sagte ich. »Ich muss mit der Statue reden.«
    Jetzt bist du ja wohl endgültig durchgedreht, Boss, sagte Blackjack, gehorchte aber. Als ich dicht genug dran war, um das Gesicht der Statue deutlich zu sehen, schrie ich: »Hallo, Hermes! Befehlsfolge: Dädalus 23. Fliegende Schweine killen. Aktivierung starten.«
    Sofort bewegte die Statue ihre Beine. Sie wirkte

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