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Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk

Titel: Percy Pumpkin 02 - Der Mumienspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Walrossschnurrbart zitterte. »Meine Lieben, darf ich bitten, es ist nun doch ein ziemliches Unglück geschehen, und ich denke, ein taktvolles Zurückziehen wäre durchaus angebracht,
n’est-ce pas
? So ein schrecklicher Unfall,
mon Dieu
…«
    »Ein Unfall?«, kreischte Lady Belleaires außer sich. »Sir Nightingale steckt in einer Eisernen Jungfrau. Du willst doch wohl nicht behaupten, dass er da durch einen
Unfall
hineingeraten ist!«
    Es gab ein allgemeines zustimmendes Gemurmel.
    »
Oui, oui, oui
«, stotterte Onkel Toby. Es hörte sich aber eher an wie
Uiuiui
. »Also, natürlich haben Sie vollkommen recht, meine Teuerste, es ist ganz außerordentlich tragisch, was dem armen Sir Nightingale zugestoßen ist …«
    »
Zugestoßen, tragisch
, pah!«, schnaubte Johns Mutter. »In diesem Schloss ist man seines Lebens nicht mehr sicher. Der Mord an der Köchin war ja schon ein Unding, aber das hier geht nun wirklich zu weit. Sir Nightingale war schließlich einer von uns. Wir reisen ab! Sofort!«
    »
Parbleu, ma chère
, unsere liebe Köchin wurde nicht ermordet, und ich denke, dass sich auch in diesem Fall vielleicht …« Wieder wurde Onkel Toby unterbrochen.
    »Dass ich nicht lache!« Lady Belleaires gab ein kurzes, hysterisches Gelächter von sich. »Da drinnen schwimmt alles vor Blut. Und ich möchte betonen, dass es
blaues
Blut ist und nicht das einer Küchenangestellten. Mein Entschluss steht fest, wir reisen ab. Und jeder, der noch einen Funken Anstand im Leib hat, wird es mir gleichtun. Dies ist ein Schloss des Unheils und ein Skandal jagt den nächsten. Ganz abgesehen davon, dass die Telefone nicht funktionieren und man nicht einmal die Polizei alarmieren kann.«
    Sie rief laut und schrill nach John, bis sie bemerkte, dass er direkt neben ihr stand. Energisch packte sie ihn an der Hand und zerrte ihn mit sich fort. Die meisten anderen Gäste folgten ihrem Beispiel.
    Percy wurde von zwei hochgewachsenen Damen unsanft zur Seite gestoßen. Durch die Menschenmenge konnte er einen kurzen Blick in die Folterkammer erhaschen. Die Eiserne Jungfrau war von einer enormen Blutlache umgeben, in der Sir Nightingales Monokel lag. Aus dem Folterwerkzeug schaute noch ein Stückchen seines Tweed-Anzugs heraus. Percy wurde übel, aber dann kniff er die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. »Da stimmt doch etwas nicht«, sagte er leise.
    »Ganz genau.« Claire und Linda standen auf einmal neben ihm. »Nach einem Unfall sieht das nun wirklich nicht aus, da muss man Johns Mutter recht geben. Aber dass sie deshalb gleich so einen Aufstand macht …«
    »Das meine ich nicht.« Percy beobachtete, wie Lord Darkmoor versuchte, die Eiserne Jungfrau zu öffnen. Unruhig kratzte der Junge sich mehrmals hintereinander an der Stirn. Plötzlich sprang er auf.
    »Kommt!«, rief er Claire und Linda zu. Er drängte sich an Onkel Toby vorbei in die Folterkammer.
    »Aber nein, nicht doch!«, wollte Lord Toby sie aufhalten. »
Les enfants
, das ist wirklich kein schöner Anblick.«
    »Raus mit euch!«, knurrte Lord Darkmoor. »Sofort!«
    »Onkel Cedric, ich muss mit dir reden!«, protestierte Percy, bevor ihn Onkel Toby am Kragen packen und hinausdrängen konnte. »Das ist eine Falle!«
    »Eine Falle?«, wunderten sich Lord Darkmoor und seine Töchter.
    »
Mon Dieu!
«, stieß Onkel Toby hervor.
    »Das alles wurde nur arrangiert, um uns hierherzulocken «, erklärte Percy.
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Lord Darkmoor.
    »Es ist viel zu viel Blut«, sagte Percy. »Das … das … es kann einfach nicht echt sein …«
    »Der kleine Pumpkin hat Grips«, unterbrach ihn Tante Agatha. Sie blies ihm eine Rauchwolke ins Gesicht. »Nicht mal eine ausgewachsene Sau hat so viel Blut. Und ich kenne mich damit aus. Mein Bruder hat früher welche in einem Stall hinter seinem Schloss gezüchtet.«
    »Außerdem ist diese Eiserne Jungfrau so konstruiert, dass man nicht wirklich in ihr zu Schaden kommt«, fuhr Percy hastig fort. »Man soll an seiner eigenen Angst sterben.«
    »Woher weißt du das?« Lord Darkmoor sah Percy durchdringend an.
    Percy begann zu stottern, aber Claire kam ihm zu Hilfe. Sie lief zu dem Folterinstrument und schob ihren Vater beiseite, der so verwundert war, dass er sich das gefallen ließ.
    »Percy hat gedacht, er hätte nur
geträumt
, dass Cyril und Jason ihn hier unten ein bisschen quälen wollten. Aber das ist tatsächlich passiert!« Triumphierend hielt sie ein Stückchen Stoff hoch, das an einem Scharnier der Jungfrau

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