Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
ist eindeutig ein Fall für die Knochenbande. Und unsere letzte Versammlung wurde ja leider frühzeitig unterbrochen.«
John wollte gerade protestieren, doch Percy gab ihm mit einer Geste zu verstehen, unter dem Tisch hervorzukommen und ruhig zu bleiben. Er war sich sicher, dass Linda unter Schock stand und deshalb so gefühlskalt reagierte.
»Wir können Onkel Ernie aber nicht einfach so liegen lassen«, stellte er klar, während er zusammen mit den anderen zu der Seemannskiste eilte, hinter der sie sich auch vorhin versteckt hatten.
John bewaffnete sich im Vorbeilaufen mit einer Gabel, Claire mit dem großen Tranchiermesser und Percy mit einer Cola-Flasche, die er wie eine kleine Keule umklammerte.
Linda hingegen schien eine solche Maßnahme nicht für nötig zu halten. Sie hockte sich hinter der Seemannskiste auf den Boden, schlug ihr schwarzes Büchlein auf und begann sofort, sich mit dem Bleistift Notizen zu machen.
»Wir können ihn jetzt aber auch nirgendwo hinbringen«, sagte sie. »Er wiegt mindestens hundert Kilo, und wenn wir uns an ihm zu schaffen machen, geben wir
wirklich
eine prima Zielscheibe für euren unsichtbaren Schützen ab.«
»Sollten wir nicht einfach fliehen? Ich meine, wenn wir Onkel Ernie sowieso nicht helfen können«, krächzte John. Er warf einen ängstlichen Blick auf die Klinge von Claires Waffe. Es war ihm anzumerken, wie sehr er hoffte, dass sie niemals zum Einsatz kommen würde.
»Ich habe jetzt alles notiert, was dein Onkel gesagt hat«, überging Linda Johns letzte Bemerkung und wandte sich stattdessen direkt an Percy. »Bist du daraus eigentlich schlau geworden?«
Percy schüttelte den Kopf. »Nein, nicht so richtig«, sagte er mit brüchiger Stimme.
Claire legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Dein Onkel war bestimmt sehr nett, als er noch normal war«, sagte sie, während ihre Augen genau wie die von John im Raum hin und her wanderten, um hinter das Geheimnis des unsichtbaren Schützen zu kommen.
Percy nickte stumm und wischte sich über sein Gesicht. »Aber er hat schlimme Dinge getan«, sagte er dann langsam. »Und die hängen offenbar mit den schrecklichen Ereignissen der letzten Tage zusammen.«
»Deine rote Murmel scheint auch irgendwie damit in Verbindung zu stehen«, erwiderte Linda und tippte mit ihrem Bleistift auf das schwarze Notizbuch. »Dein
Flammender Stein,
den du von Onkel Ernie bekommen hast.«
»Auf jeden Fall war der
Flammende Stein
nicht einfach nur eine Murmel«, bestätigte John. »Das habe ich gleich gesehen, als Percy ihn mir mal gegeben hat. Da waren so komische Schlieren drin, die sich bewegt haben. Stimmt doch, Percy, oder? Weißt du noch, als wir am Kamin bei den Zwillingen im Zimmer saßen …«
»Und warum habt ihr uns das nicht sofort erzählt?«, fragte Claire vorwurfsvoll.
Beide Jungen zuckten mit den Schultern.
»Wir haben uns damals natürlich nichts dabei gedacht«, erklärte Percy. »Außer natürlich, dass der
Flammende Stein
eine besondere Murmel ist. Es kam uns vor …«
Er wollte noch etwas hinzufügen, aber plötzlich schrie John: »Da oben!«
»Bist du wahnsinnig geworden?«, schimpfte Claire. Sie hatte sich so erschreckt, dass sie ihr Messer fast in Percys Seite gerammt hätte.
»Da oben!«, schrie John ein zweites Mal. Er rappelte sich auf und zeigte zur Decke.
»Da hängt der Steuerrad-Kronleuchter«, sagte Claire. »Na und?«
»John hat recht!« Nun kam auch Percy blitzschnell auf die Beine. »Es gibt keinen
unsichtbaren
Schützen!« Er rannte um die Sitzgruppe und deutete ebenfalls zur Decke. »Da ist eine Falltür!«
»Heiliger Strohsack!«, riefen die Zwillinge gleichzeitig und liefen zu den anderen. »Tatsächlich.«
Percy behielt die schmale Luke im Blick, aber von dem Schützen war nichts zu sehen.
»Dort saß jemand, der uns belauscht haben muss«, sagte er dann, ohne seine Augen von der Falltür abzuwenden. »Vielleicht ist derjenige auch für Onkel Ernies eigenartiges Verhalten verantwortlich. Er hat doch von jemandem gesprochen, der ihn zu etwas gezwungen hat … So ähnlich hat er sich ausgedrückt.«
»Unser Schütze ist also ein geheimnisvoller Leuchtturmbewohner«, folgerte Claire.
»Und dieser geheimnisvolle Leuchtturmbewohner ist derjenige, der hinter allem steckt«, ergänzte Linda. »Er hat Onkel Ernie zum Schweigen gebracht, bevor er uns noch mehr verraten konnte. Zum Beispiel, warum er überhaupt hier ist.«
»Ich weiß genau, was ihr als Nächstes vorschlagen werdet«, sagte John
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