Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
Starre zu erwachen und emporzusteigen, um alles zu vernichten, was sich ihm in den Weg stellte.
Die leuchtenden Augen kamen immer näher. Linda und John schrien etwas in Percys Richtung, aber er konnte es über den Lärm des auftauchenden Unterwassermonsters nicht verstehen. Im selben Moment entstand nur wenige Meter vor ihnen ein gewaltiger Strudel und riss das Fischerboot nach vorn. Die enorme Masse des Monsters sank wieder in die Tiefe hinab und ließ einen Schacht aus dunklem Wasser entstehen, an dessen Rand Percy auf einmal Claire entdeckte. Sie ruderte verzweifelt mit den Armen, doch sie wurde von dem Strudel erbarmungslos hinabgezogen.
Nur wenige Sekunden später teilten Percy und die anderen ihr Schicksal. Das Ruderboot wirbelte um seine eigene Achse und wurde dann von dem Sog erfasst. Aus der Tiefe leuchteten ihnen die Augen des monströsen Wesens entgegen, das sich wieder nach oben zu bewegen schien.
Unvermittelt wurde die Drehung des Strudels langsamer, doch als Percy hochschaute, sah er, wie zehn Meter über ihm die Schachtwände einstürzten.
Percy öffnete seinen Mund zu einem stummen Schrei. Sie würden alle unter den Wassermassen begraben werden!
Unvermittelt klappte unter ihnen der schwarze Rachen des Monsters auf und wurde größer und größer. Claire wurde als Erstes verschlungen, dann schoss das Ruderboot hinterher. Percy verlor augenblicklich die Orientierung und spürte einen starken Druck auf seinen Ohren, der sich schnell zu einem brennenden Schmerz steigerte. Er kniff die Augen zusammen und presste die Hände an den Kopf. Sekunden später schloss der Monsterrochen sein Maul, neigte sich erst zur rechten und kurz darauf zu linken Seite und tauchte dann wieder ab.
Percy blinzelte und stellte fest, dass er im Trockenen lag und Luft atmete. Der Geruch von Maschinenöl schlug ihm entgegen. Benommen und verwirrt tastete er mit den Händen seine Umgebung ab. Sehen konnte er nichts, aber er spürte, dass er sich nicht im Magen eines gigantischen Fischs befand. Er war auf etwas Hartem gelandet, das sich glatt und metallisch anfühlte.
»Leise, sonst entdecken sie uns«, kam Claires Flüstern aus der Dunkelheit.
Percy war überglücklich, die Stimme seiner Cousine zu hören, verstand aber nicht, wovon sie sprach. »
Wer
soll uns entdecken? Was ist passiert? Ich dachte, wir wären von einem Seeungeheuer verschluckt worden …«
»Sind wir auch«, wisperte Claire. »Aber hast du schon einmal von einem Seeungeheuer mit einer Schiffsschraube gehört?«
Percy hustete und zog einige Algenfäden aus seinem Mund. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Deswegen riecht es hier auch so nach Schmieröl«, flüsterte er dann. »Weil wir nicht in einem riesigen Fisch sind, sondern in einem U-Boot, das so gebaut ist wie ein …«
»… wie ein Monster!«, unterbrach Claire ihn. »Genau wie der Borger!«
»Ja!«, entgegnete Percy und fuhr aufgeregt fort: »Menschenskinder! Wir sind offenbar im großen Bruder des Borgers gelandet. Und ich gehe jede Wette ein, dass diese Maschine von jemandem gesteuert wird und nicht
einfach
so hier herumschwimmt.«
»Die Wette kannst du dir sparen«, sagte Claire. »Natürlich wird dieses Ding von jemandem gesteuert. Fragt sich nur, von wem. Immerhin hat dieser Jemand ja die Klappe geöffnet und uns eingesaugt. Sonst wären wir abgesoffen.«
»Das hier ist bestimmt so etwas wie eine Schleusenkammer «, überlegte Percy.
Claire fasste ihn an der Schulter. »Wenn du auf allen vieren ein Stückchen nach vorn krabbelst, dann stößt du mit deiner Nase gegen eine zweite Klappe. Gerade eben, als du dir noch die Augen und Ohren zugehalten hast, wurde sie aufgerissen. Jemand hat Linda und John aus der Schleusenkammer gefischt und uns dabei übersehen.«
»Und wo ist Jim?«, rief Percy beunruhigt.
»Pssst!«, machte Claire. »Meine Güte! Er ist hier.« Sie nahm Percys Hand und führte sie zu Jims feuchtem Fell. Der Hund lag hinter ihnen.
Plötzlich ertönte ein lautes Quietschen und Percy und Claire wurden von einem hellen Licht geblendet.
Dann hörten sie die Stimme von Onkel Adalbert, die sehr unfreundlich und mürrisch klang: »Herr im Himmel, sind da noch mehr Gören drin? Kommt sofort da raus! Das ist kein Spielplatz für Kinder.«
»Onkel Adalbert? Bist du das?« Claire tastete sich langsam auf die Gestalt in der Luke zu.
Percy folgte ihr und zog Jim mit sich. »Onkel Adalbert?«, fragte er. »Wie kommst du hierher?«
Statt einer Antwort stieß sein Gegenüber
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