Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
Und danach knöpfen wir fünf uns
gemeinsam
Dr. Uide vor und retten, was es zu retten gibt. Kapiert?!«
»Kapiert«, sagte Percy, der keine weitere Zeit damit verschwenden wollte, mit Onkel Archibald zu diskutieren, zumal sie sowieso erst entkommen konnten, wenn sie im Haus der McMurdochs waren.
Onkel Archibald schüttelte die Zwillinge und schubste John mit dem Fuß. »Und was ist mit euch?«
»Kapiert«, meinten alle drei.
»Gut«, sagte Onkel Archibald so ruhig, als hätte er mit ihnen gerade über das Wetter geplaudert. »Das Essen hier ist ziemlich schmackhaft, ihr könnt euch also darauf freuen, was Leckeres zwischen die Kiemen zu bekommen. Und nun vorwärts. Je schneller ich im Speisesaal auftauche, desto schneller bin ich wieder bei euch.« Er machte eine Bewegung mit den Händen, die so ähnlich aussah wie die Geste eines Bauern, der seine Hühner in den Stall scheucht.
Die Mitglieder der Knochenbande rannten die Stufen hoch und blieben an einer Tür aus weiß lackiertem Holz stehen, die wie ein Fremdkörper in der Höhle wirkte.
»Wartet!«, rief Onkel Archibald. »Und haltet den Hund fest!«
Percy bückte sich und hakte einen Finger in Jims Halsband.
Onkel Archibald öffnete die Tür und linste vorsichtig durch den Spalt. »Die Luft ist rein«, verkündete er leise und führte die Kinder in einen langen, schmalen Flur, dessen Fußboden mit großen Kacheln aus weißem und schwarzem Marmor ausgelegt war.
Die Wände des Flurs waren mit einer Tapete versehen, die ebenfalls schwarz-weiß kariert war, was einen ziemlich irritierenden Anblick bot, zumal in regelmäßigen Abständen Bilder in dünnen Edelstahlrahmen hingen, die nur aus karierten oder gezackten Farbflächen zu bestehen schienen. Für ein paar Sekunden hatte Percy den Eindruck, kein Wohnhaus, sondern die Irrenanstalt von Dr. Uide betreten zu haben.
»Nicht schlecht, was?«, fragte Onkel Archibald, der Percys Gesichtsausdruck offenbar falsch deutete. »Nicht so ein verstaubter Kasten wie das vergammelte Darkmoor Hall. Das hier ist
modern,
jawohl! Moderne Kunst – und natürlich alles Originale. Dahinten hängt ein …«
»Meinst du nicht, dass es besser wäre, wenn du uns schnell zu diesem Musikzimmer bringst, bevor uns jemand sieht?«, versuchte Claire, ihren Onkel von einem erneuten Monolog abzuhalten. »Die Bilder kannst du uns ja auch ein anderes Mal zeigen.«
»Äh, ja«, knurrte Onkel Archibald, dem seine plötzliche Begeisterung für die farbenfrohen Kunstwerke anscheinend peinlicher war als die Tatsache, dass er die ganze Zeit behauptet hatte, die biomorphe Energie selbst erfunden zu haben.
Er führte die Mitglieder der Knochenbande in einen weiteren Gang, dessen linke Wand aus riesigen Glasflächen bestand, durch die sie in den Garten sehen konnten. Der war zwar völlig zugeschneit, aber man konnte trotzdem erkennen, dass es in ihm so gut wie keine Bäume, Sträucher oder Hecken gab, sondern hauptsächlich Betonflächen und Podeste, die mit merkwürdig aussehenden Figuren aus Stahlwürfeln oder Eisenkringeln geschmückt waren.
Dann öffnete Onkel Archibald eine Tür und sie gelangten in einen riesigen Saal mit weiß gestrichenen Wänden. In der Mitte des Saals stand ein großes weißes Ei, dessen obere Hälfte verglast zu sein schien. Unter der durchsichtigen Haube waren ein Schallplattenspieler und ein Tonbandgerät installiert worden.
»Das ist eine Musikanlage mit stereofonem Klang«, erklärte Onkel Archibald stolz. »Aber die macht ihr natürlich nicht an! Wenn ihr hier erwischt werdet, seid ihr dran!«
Damit schloss er die Tür, und die Knochenbande hörte, wie er sich eilig entfernte.
Claire holte tief Luft, ging Onkel Archibald dann leise hinterher und drückte die Klinke herunter. Die Tür ließ sich öffnen.
Claire war so überrascht, dass sie einen Schritt zurücktrat. »Er hat uns nicht eingeschlossen«, sagte sie.
»Warum auch?«, fragte John und ging auf ein anderes,
rotes
Ei zu, von dem es mehrere im Raum gab. »Er hält uns ja wohl nicht für geisteskrank.«
Die roten Eier waren in einem unregelmäßigen Halbkreis um das weiße Ei mit der Musikanlage aufgestellt worden.
»Das sind Sessel«, stellte John fest, als er die Sitzgruppe einmal umrundet hatte. Dann verschwand er plötzlich.
»John?«, rief Linda und lief zu ihm herüber. Als sie sein Ei umkreist hatte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Das sind tatsächlich Sessel!«, sagte sie und drehte das Gestell zu Percy und Claire, die immer noch
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