Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)
an der Tür standen.
John saß mit angezogenen Beinen in dem runden Sitzmöbel. Es war innen mit einem weißen, kuscheligen Fell ausgekleidet und wirkte äußerst gemütlich.
»Los, komm raus da!«, rief Claire ungeduldig. »Wir hauen ab.«
John schüttelte den Kopf.
»Was soll das?«, fragte Linda.
»
Ihr
haut ab«, entgegnete John. »
Ich
nicht.«
Percy erkannte sofort, dass John diesmal nicht mit sich verhandeln ließ. Der Gesichtsausdruck seines Cousins war nicht ganz so streng wie gestern, als sie die Toteninsel verlassen hatten, aber er hatte wieder diesen sehr erwachsenen, harten Ausdruck um die Augen.
»Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, schimpfte Claire. »Wir haben keine Zeit für irgendwelche Spielchen, wir müssen …«
»Wir müssen
was?
«, unterbrach John sie. »Bevor mir Percy nicht erklärt, was das ganze Hin und Her überhaupt bringen soll, gehe ich nirgendwo mehr hin.«
»Das macht er unterwegs«, sagte Linda, zögerte aber ebenfalls und warf Percy einen unsicheren Blick zu.
Percy nickte langsam. »Nein, John hat recht. Wir müssen jetzt erst einmal die Fakten sortieren und unsere nächsten Schritte genau durchdenken. Das würden echte Detektive auch so machen.«
Er rieb nervös seine Hände aneinander, weil er natürlich viel lieber losgestürmt wäre, um … Ja, um was zu machen? Sie konnten schließlich nicht einfach zur Irrenanstalt laufen. Draußen lag viel zu viel Schnee, als dass sie es ohne ihre Jacken, die sie im Leuchtturm zurückgelassen hatten, bis dorthin schaffen würden. Und ausrichten würden sie gegen Dr. Uide auch nichts, zumindest nicht ohne die Unterstützung eines Erwachsenen.
»Wir brauchen einen Plan«, stimmte Linda zu. Sie holte ihr schwarzes Notizbuch hervor und setzte sich in eins der anderen roten Eier.
Percy folgte ihrem Beispiel und blickte zu Claire hinüber. Die zog ihr typisches Ihr-habt-recht-aber-ich-gebe-es-nicht- zu-Gesicht und machte es sich in einem der übrigen Eier bequem. Dann rief sie Jim und ließ ihn in den fünften Sessel springen.
Als sich alle in die flauschige Fütterung zurückgelehnt hatten, schauten John und die Zwillinge Percy auffordernd an, der sich immer wieder nervös durch die Haare fuhr. Dann strich er sich über die Stirn und schloss die Augen.
»Ich habe mir in den letzten Stunden das Hirn zermartert, was in der Nacht, als Cyril und Jason mich in die Eiserne Jungfrau gesteckt haben, wirklich passiert ist«, begann er. »Dieser Albtraum, den ich gehabt habe«, fuhr er dann stockend fort, »also diese Entführung durch Dr. Uide in seine Irrenanstalt … Ich bin mir inzwischen sicher, dass das gar kein
Traum
gewesen ist. Ich
war
dort, und er hat versucht, an etwas heranzukommen, das in meinem Kopf ist. Deswegen hat er auch meine Eltern entführt. Das ist mir gestern im U-Boot bewusst geworden, kurz bevor ich eingeschlafen bin. Dr. Uide will etwas herausfinden, von dem er meint, dass ich es weiß, und wenn ich es ihm nicht sage, wird er meine Mutter umbringen.« Percy hielt inne und zitterte am ganzen Körper. Dann sprach er weiter, doch seine Stimme war nur noch ein Flüstern. »So wie er schon meinen Vater umgebracht hat.«
»
Was?
«, riefen die anderen entsetzt.
»Er hat mir gedroht«, sagte Percy bedrückt. »Wenn ich ihm nicht gebe, was er verlangt, würde er sich an meiner Mutter rächen. Und um zu beweisen, wie ernst es ihm ist, hat er den Kopf meines Vaters in einer Kuchenschachtel geschüttelt.« Er seufzte tief, öffnete die Augen und blickte hoch. »Vielleicht ist das alles nur ein Bluff. Aber ich kann das Risiko einfach nicht eingehen, seine Drohung nicht ernst zu nehmen.«
»Und
was
genau ist das, was er wissen will?«, fragte John vorsichtig.
»Es hat auf jeden Fall mit der
Stimme
zu tun«, sagte Linda entschieden, während sie sich eifrig Notizen machte.
»Das glaube ich auch«, erwiderte Percy. »Bevor ich mit Dr. Uide an dieser komischen Maschine im Leuchtturm herumhantiert habe, hatte ich das Gefühl, dass die Stimme in meinem Kopf mein eigenes Bewusstsein vollständig verdrängt … Versteht ihr, was ich meine?«
»Ja, klar«, meinte Claire. »Die
Stimme
hat das Kommando übernommen und dein eigenes Denken war abgemeldet. So ungefähr, oder?«
»Ja, so ungefähr«, bestätigte Percy.
»Aber
was
wollte Dr. Uide denn mit der ganzen Aktion bezwecken?«, fragte John und rutschte nervös in seinem Sitz hin und her. »Was hat diese seltsame Maschine hergestellt?«
»Ich weiß es nicht«,
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