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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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ein drittes, aber der Effekt war jedes Mal der gleiche: Am oberen Ende der Karte erschienen keine neuen Details, während der untere Abschnitt inzwischen der Darstellung eines engmaschigen Fischernetzes glich. Und genau an der Reißkante wurden die Linien immer stärker und zahlreicher. Außerdem tauchten dort auch noch zwei kleine Symbole auf, die aussahen wie … Totenköpfe.
    Erschrocken ließ Percy die Karte sinken und starrte die rostrote Tapete auf der gegenüberliegenden Wand an. Mit jeder Sekunde, die verstrich, verstärkte sich bei ihm das Gefühl eines herannahenden Unheils. Was hatte das alles zu bedeuten? Die vielen Markierungen, die Totenköpfe … Er versuchte, tief einzuatmen, was ihm aber nicht leichtfiel. Der unangenehme Geruch und Geschmack der Luft hatte sich nochmals verstärkt. Percys Hände zitterten jetzt so sehr, dass er die Karte kaum ruhig halten konnte – aber gerade dadurch fiel ihm plötzlich die Lösung des Rätsels um den Grundriss des Ostflügels ein. Er erinnerte sich an ein Geschicklichkeitsspiel, das ihm Onkel Ernie einmal gezeigt hatte. Es hatte aus einer Kiste bestanden, in die eine zusätzliche Ebene eingefügt war, die man mit zwei Schrauben an den Seiten der Kiste nach links und rechts neigen konnte. Auf dieser Ebene befand sich ein hölzernes Labyrinth, durch das man eine Murmel so geschickt lotsen musste, dass sie nicht in eins der kleinen Löcher im Boden des Labyrinths fiel. Dieses Geschicklichkeitsspiel war ungeheuer schwer und nervenaufreibend, denn das kleinste Zittern führte dazu, dass man seine Murmel verlor.
    Percy war so aufgewühlt, dass er sich gegen die Wand lehnen musste. Die vielen Linien auf der Karte stellten die Gänge eines Labyrinths dar! Und die Totenköpfe markierten entweder Sackgassen oder bedeuteten ganz allgemein, dass ein bestimmter Weg im Labyrinth zur tödlichen Falle werden konnte – nämlich dann, wenn man die Geheimschrift nicht entdeckte und so nicht überschauen konnte, wie die zahllosen Flure in diesem Teil des Ostflügels verliefen. Percy atmete heftig aus. Er musste
sofort
zu den anderen zurück und ihnen von seiner Entdeckung berichten. Wenn John und die Zwillinge sich auf die Suche nach ihm machten, würden sie sich womöglich nie wiederfinden.
    Doch während Percys Gedanken rasten, ertönte hinter ihm plötzlich das aufgeregte Bellen von Jim.
    »Jim, alter Junge, wo kommst
du
denn her?«
    Der schwarze Labrador schien die Frage verstanden zu haben, denn er schnappte, ohne zu zögern, nach Percys Hosenbein und zog sein Herrchen in den Gang zurück, in dem er gestanden hatte, als das Licht ausging.
    Der Flur lag immer noch im Dunkeln, aber Percy erkannte nun einen schmalen Lichtbogen in der Tapete. Und nicht nur das – im nächsten Moment schwebte auch noch Johns Gesicht durch die Wand.
    Percy stieß einen entsetzten Schrei aus.
    »He, ich bin’s«, sagte John beleidigt.
    Nun kam sein ganzer Körper zum Vorschein, und Percy begriff, was geschehen war. Zum zweiten Mal seit seiner Ankunft auf Schloss Darkmoor hatte er sich von einer Tapetentür narren lassen. Diese hier war allerdings ganz besonders konstruiert, denn sie drehte sich um eine Türangel in der Mitte. Deswegen hatte es auch so ausgesehen, als ob John durch die Wand geschwebt wäre. Percy lief erleichtert auf seinen Cousin zu und wurde von ihm zurück in den fensterlosen Salon bugsiert.
    »Wir sind in einem Labyrinth«, rief Percy den Zwillingen atemlos zu und hielt die Karte hoch.
    »Die Vermutung liegt nahe«, meinte Claire, während sie Percy in den Arm kniff. »Deswegen sollten wir jetzt
wirklich
darauf achten, uns nicht mehr zu verlieren.«
    »Hier, schaut mal«, sagte Percy schnell und breitete seine Hälfte der Karte vor sich aus. »Diese ganzen Linien sind entstanden, als ich das Pergament erwärmt habe.«
    »Du hast
was
getan?«, fragte Linda.
    »Passt mal auf«, sagte Percy und nahm Claire den anderen Teil der Karte aus der Hand. Dann holte er die Streichhölzer aus der Hosentasche.
    »Willst du ein kleines Feuerchen machen?« Claire hob skeptisch die Augenbrauen. »Zu viel mehr taugt dieses Ding nämlich nicht.«
    Percy schüttelte den Kopf. »Passt mal auf«, wiederholte er und zündete eins der Hölzchen an. Er hielt es an die Rückseite der Karte und bewegte die Flamme vorsichtig hin und her.
    »Was ist
das
denn?«, rief Linda erstaunt, als sie sah, wie sich auf der Vorderseite ein Geflecht neuer Linien und Striche ausbreitete.
    »Wie … wie … wie von

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