Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
mehrmals leise.
    Der Flur, durch den er lief, hatte scheinbar keine Türen. Die Wände waren mit einer bunt gemusterten Tapete beklebt, die nicht gerade beruhigend wirkte, und ganz am Ende des Korridors erkannte Percy einen Durchgang, der sich zwischen zwei zur Seite gezogenen dunkelroten Vorhängen befand.
    Konnte es sein, dass er im Dunkeln den ganzen Weg von dem Durchgang bis hierher zurückgelegt hatte? Nein, entschied Percy, das war unmöglich. Er hatte ja ganz plötzlich in diesem unangenehmen Zwielicht gestanden, das von der schmutzigen Deckenlampe ausging, und war nicht erst ein paar Schritte gelaufen.
    Gerade als er anfangen wollte, die Wände nach einer versteckten Tür abzutasten, begann die Lampe zu flackern und ging aus. Von einem Moment auf den nächsten war es so finster wie in einem Grab.
    »Auch das noch«, sagte Percy. Eine Panikwelle überrollte ihn mit solcher Macht, dass er nicht dagegen ankämpfen konnte. Vor Angst krümmte er sich zusammen und musste sich auf seine Oberschenkel stützen, sonst wäre er vornüber gekippt. Dabei berührten seine Finger ein Päckchen in seiner Hosentasche, und ihm fiel ein, dass er ja die Metallschachtel mit Streichhölzern aus dem Jagdzimmer mit genommen hatte.
    Erleichtert griff er nach der kleinen Schachtel und holte sie hervor.
    »Was bin ich nur für ein Depp«, sagte er betont laut zu sich selbst. Er klemmte sich die zerteilte Karte unter den Arm, öffnete die Box und riss eins der Streichhölzer über die Reibefläche, wobei er mit dem Streichholz gefährlich nahe an das Pergament kam. Schnell wedelte er mit der Hand und die Flamme verlosch.
    Percy zündete ein zweites Streichholz an und trat gleichzeitig einen Schritt von der Wand weg. Dann hielt er die kleine Flamme hoch über seinen Kopf. Er musste jetzt erst einmal einen Lichtschalter suchen, bevor er herausfinden konnte, wie er hierhergelangt war.
    Erneut sah er sich um, und im flackernden Licht des Streichholzes stellte er erstaunt fest, dass er mitten auf einer Kreuzung zweier Korridore stand, die er gerade eben gar nicht bemerkt hatte. Es ging nicht nur geradeaus weiter, sondern auch nach links und rechts. Und in beiden Abschnitten befanden sich mehr als acht Türen.
    Percy schüttelte den Kopf. Nicht einmal auf ihrer Suche nach Allan Darkmoors Geheimräumen hinter der Tapetentür waren sie auf ein solches Gewirr von Fluren und Abzweigungen gestoßen. Aber immerhin gab es hier einen Lichtschalter.
    Percy pustete das Streichholz aus, erreichte die Wand und ließ das verbrannte Hölzchen fallen. Dann tastete er nach dem Schalter und drehte dessen kleine Flügelschraube. Es gab ein lautes Klicken, aber nichts passierte. Verzweifelt hantierte Percy wieder und wieder an dem Mechanismus und bei dem achten Versuch hatte er endlich Erfolg. Ganz am Ende des rechten Flurs sprang eine Wandlampe an. Er beeilte sich, in deren schwachen Lichtkegel zu laufen, weil er dachte, dass es vielleicht helfen konnte, noch einmal einen Blick auf die zerrissene Karte zu werfen. Wenn er Glück hatte, entdeckte er dort einen Anhaltspunkt und musste nicht alle Wände einzeln absuchen.
    Percy sah auf das Pergament und hatte das Gefühl, dass auf der alten Karte plötzlich mehr Linien und Striche eingezeichnet waren als vorher. Das war eigentlich völlig unmöglich, aber auch nach mehrmaligem Blinzeln änderte sich nichts an der Tatsache, dass das Pergament auf einmal neue Linien zeigte. Und zwar an der Stelle, die er gerade eben mit dem Streichholz berührt hatte! Percy schaute auf die Rückseite der Karte. Die Flamme hatte das Material in einem Kreis von etwa fünf Zentimetern Durchmesser leicht geschwärzt und auf der anderen Seite waren innerhalb dieses Kreises die neuen Striche erschienen. Genau wie in dem Roman Schatzsuche im
Zombie-Reich.
Kein Zweifel! Die Karte war mit einer speziellen Tinte geschrieben, die erst sichtbar wurde, wenn man das Pergament erwärmte.
    Percy holte ein weiteres Streichholz aus der Packung, riss es mit zitternden Fingern über die Reibefläche und hielt die Flamme vorsichtig hinter die Karte. Wie von Geisterhand gezeichnet tauchten erneut vorher nicht erkennbare Linien und Markierungen auf. Je näher Percy dem Pergament mit der Streichholzflamme kam, desto schneller breiteten sie sich wie Flussläufe in alle Richtungen aus – allerdings nur im unteren Bereich der Karte, wo sie auseinandergerissen und der Ostflügel abgebildet war. Oder? Percy zündete ein weiteres Streichholz an und dann noch

Weitere Kostenlose Bücher