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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Geisterhand«, stotterte John und war darüber so erschrocken, dass er einen Schritt zurück machte und dabei Percys Arm anstieß. Die Flamme streifte den Rand des Pergaments, das sofort Feuer fing.
    Percy ließ das Streichholz fallen und fing zusammen mit John an zu pusten, aber dadurch breiteten sich die Flammen nur noch schneller aus. Er warf die Karte auf den Boden, um das Feuer mit seinen Füßen auszutreten. Damit hatte er auch Erfolg, allerdings war von dem Pergament danach nur noch ein geschmolzenes Stückchen übrig, das so verkohlt war, dass man nichts mehr darauf erkennen konnte – bis auf einen kleinen Totenkopf, den er zuvor in der rechten oberen Ecke sichtbar gemacht hatte.
    »Tolle Vorstellung, Jungs«, sagte Claire. »Ihr seid doch immer wieder für ein paar unterhaltsame Momente gut.«
    »Da … da … da …«, stammelte John.
    »Ja, ja, da, da.« Linda rollte mit den Augen. »Alles dahin! So ein Mist!«
    »Da ist jemand!«, rief John.
    Tatsächlich waren hinter der Tür, die sie in den Salon geführt hatte, mit einem Mal Schritte zu hören, und bevor sie sich verstecken oder irgendetwas anderes tun konnten, schwang die Tür auf.
    »Noch jemand, der sich verirrt hat«, stöhnte Claire.
    »Onkel Monty hat uns gerade noch gefehlt«, flüsterte Linda. »Der weiß garantiert auch nicht, wie wir hier wieder rauskommen.«
    »Hallo«, sagte Percy, dem zwar das Missgeschick mit der verbrannten Karte einen weiteren Dämpfer verpasst hatte, der aber trotzdem nicht so schnell aufgeben wollte. »Bist du uns hinterhergelaufen, Onkel Monty?«
    Die Mumie bewegte sich nicht von der Stelle, senkte aber ihren Kopf und starrte ihn an. Es vergingen einige Schrecksekunden, dann wusste Percy, warum er plötzlich wie gelähmt war: Die Mumie roch im Gegensatz zu Onkel Monty nach Kohlsuppe und Lösungsmitteln. Außerdem war sie viel größer als der Schauspieler. Und sie hatte leuchtende Augen.
Grün
leuchtende Augen.
    Die anderen hatten das grüne Leuchten offenbar ebenfalls bemerkt.
    »Das ist nicht Onkel Monty!«, rief Claire. »Das ist der Mann, der vor uns in den Geheimräumen von Onkel Allan sein wollte!«
    »Der Mann, der von den Messern aufgespießt wurde«, keuchte John. Er sah so aus, als ob er allein bei dem Gedanken an den schrecklichen Anblick gleich wieder ohnmächtig werden würde.
    »Das kann er unmöglich überlebt haben«, flüsterte Linda. Dann versagte ihr die Stimme.
    Die Mumie hob beide Hände und machte einen Schritt auf die Knochenbande zu.
    »Weg hier!«, schrie Percy. Er drehte sich auf dem Absatz um und rannte los.
    Jim bellte die Mumie zweimal an und folgte dann seinem Herrchen. Die Zwillinge waren bereits bei der Tapetentür und zogen John und Percy hindurch. Jim schlüpfte nach ihnen in den Flur, dann warf Linda die Tür zu. Hinter ihnen rastete der Schließmechanismus ein.
    »Weg!«, rief Percy noch einmal. »Der weiß garantiert, wie man die Tür aufbekommt.«
    »Allerdings!« Claire drehte ihren Kopf nach links und nach rechts. »Welche Richtung nehmen wir?«
    »Jeder Weg ist so gut wie der andere«, sagte Linda. Sie zog ihre Schwester am Arm mit sich. »Wir müssen einfach so schnell wie möglich verduften.«
    Sie liefen in den Quergang, in dem Percy vorhin das Licht angemacht hatte.
    »Hier gibt es zur Abwechslung ja mal jede Menge Türen zur Auswahl«, meinte Linda und öffnete gleich die nächste. Sie fand einen Lichtschalter, drehte ihn und hatte Glück. Eine Lampe in der Mitte des Korridors sprang an.
    Hinter sich hörten sie das Klicken der Tapetentür und hasteten weiter. Am Ende des Gangs stießen sie auf eine Wendeltreppe, die in einen tiefer gelegenen Flur führte, in dem der merkwürdige Gestank nach Kohlsuppe und Lösungsmitteln so stark war, dass er nicht nur Percy sofort auffiel.
    »Das riecht hier aber gar nicht gut«, meinte John. »Wir sollten lieber einen anderen Fluchtweg suchen.«
    »Sehr witzig.« Linda hustete. »Los, hier durch. Wir können froh sein, dass das Licht hier funktioniert.«
    Hinter dem Eingang befand sich eine weitere Wendeltreppe, die wesentlich länger war als die erste. Die Mitglieder der Knochenbande stiegen die Stufen hinab, und schließlich gelangten sie in einen großen Raum, der ebenso elegant eingerichtet war wie der Salon, aus dem sie geflohen waren. Ein riesiger Kronleuchter hing an der Decke, in dem aber nur noch wenige der eingelassenen elektrischen Kerzen zu funktionieren schienen. Er verbreitete ein trübes Licht von unbestimmter Farbe.

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