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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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»Aber wir sind doch vorhin gar nicht durch die falsche Tür gegangen. Wenn man sich den Plan genau anschaut, dann …«
    »Kommt weiter«, beendete ihre Schwester die Diskussion. »Jetzt ist es ja nicht mehr weit.«
    Tatsächlich stieß die Knochenbande bald auf eine Treppe, aber sie hatte viel mehr Stufen, als in der Karte eingezeichnet waren. Sie mussten sich inzwischen in einem ganz anderen Stockwerk befinden. Überhaupt hatte Percy den Eindruck, dass sie bereits eine mindestens so lange Wegstrecke zurückgelegt hatten wie von der Schwarzen Hütte bis zum Schloss. Immerhin gelangten sie kurz darauf in die von John beschriebene Zimmerflucht – aber die angebliche Tür zum Kaminzimmer führte wieder nur zu einem endlosen Gang.
    »Wir laufen hier herum wie die letzten Deppen«, sagte Claire.
    »Ich geb’s auf.« John warf die Karte auf eine chinesische Truhe, die neben einem wuchtigen und bedrohlich aussehenden Schrank stand, der ebenfalls mit chinesischen Schnitzereien verziert war. Er lehnte sich mit verschränkten Armen und grimmigem Gesicht gegen dessen mächtige Türen, schreckte dann aber wieder aus dieser Haltung auf, weil ihm eingefallen war, dass er durch einen versteckten Mechanismus in so einem Schrank am Anfang der Ferien von seinen Verwandten getrennt worden war.
    Claire hatte unterdessen das Pergament von der Truhe genommen und erneut begonnen, es zu studieren. »Wisst ihr, was?«, sagte sie nach einer Weile. »Ich glaube, die Karte ist extra so gezeichnet worden, dass man sich hier nicht mehr zurechtfindet. Oder sie ist ganz einfach falsch.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, meinte Percy. »Jasper hätte uns niemals losziehen lassen, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, dass wir mit ihr an unser Ziel gelangen.«
    »Er ist überzeugt gewesen, dass wir an unser Ziel kommen.« Claire knetete ihre Unterlippe. »Aber in diesem Fall hat er sich eben geirrt.«
    »Jasper irrt sich nie«, sagte Linda trotzig.
    »Kann sein«, erwiderte Claire. »Es sei denn, er wird auf eine Art und Weise gefoppt, die er nicht durchschauen kann. Nehmen wir einmal an, dass alle Zimmer, Gänge, Treppen und Flure mit den dazugehörigen Geheimgängen auf der Karte richtig wiedergegeben werden, mit
Ausnahme
des hinteren Teils des Ostflügels, in dem wir uns gerade befinden. In diesem Trakt des Schlosses ist Jasper noch nie gewesen, das hat er uns selbst gesagt. Also kann er auch gar nicht wissen, ob die Angaben für diesen Teil genauso stimmen wie für alle anderen Gebäudeabschnitte. Er hat eine falsche Schlussfolgerung gezogen: Die Karte hat das ganze Schloss richtig abgebildet, also gilt das auch für den Ostflügel.«
    »Hm!«, machte Linda. »Fragt sich nur, warum derjenige, der sie gezeichnet hat, ausgerechnet im Ostflügel geschlampt hat.«
    »Von wem ist die Karte eigentlich?«, fragte Percy, der nur wusste, dass früher einmal Allan Darkmoor sie besessen hatte.
    »Ich glaube, von unserem Ururopa Lionel«, überlegte Claire und runzelte die Stirn.
    »Sagt mal, ist das
der
Lionel, von dem uns Onkel Adalbert erzählt hat? Der in Ägypten war und von diesem sterbenden Gefängnisinsassen etwas über die unsichtbare Pyramide erfahren hat?«, wollte John wissen.
    »Genau der«, brummte Linda, die nun zusammen mit ihrer Schwester die Karte studierte.
    »Adalbert hat aber gesagt, dass es Allans Urgroß
onkel
gewesen ist«, meinte Percy nachdenklich.
    »Onkel Adalbert ist alt und tüddelig«, antwortete Linda abwesend. »Lionel ist unser Urur
opa,
das weiß ich genau.«
    Percy wischte sich einige seiner Locken aus dem Gesicht. Die unheimliche
Stimme
in seinem Kopf hatte sich zwar seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet, aber eine ganz
normale
innere Stimme sagte ihm, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
    »Onkel Adalbert ist zwar alt«, sagte er langsam, »aber alles andere als tüddelig. Er hat das, wenn überhaupt,
absichtlich
gesagt. Vielleicht weil er nicht
will
, dass dieser Lionel zur Familie gehört.«
    »Also wirklich, hast du keine anderen Sorgen?« Linda schüttelte entgeistert den Kopf. »Wir sitzen hier fest, obwohl wir unsere Eltern und Brenda retten müssten, und du betreibst Ahnenforschung?«
    »Vielleicht ist dieser Lionel gefährlich oder bösartig gewesen «, gab Percy zu bedenken, »und deswegen hat er die Karte
extra
falsch gezeichnet …«
    »Darüber können wir uns unterhalten, wenn wir gemütlich bei einer Tasse Tee zusammensitzen und Dr. Uide am höchsten Galgen Englands baumelt«,

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