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Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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beiden Armen nach vorn, umfasste schließlich den Sockel mit den Anubis-Steinen und legte seine Finger auf die obere Kante. Dann hievte er sich nach oben, denn seine Beine schienen verletzt zu sein. Er stieß einen tiefen, schmerzerfüllten Schrei aus und winkte Percy zu sich heran.
    Mit letzter Kraft lief Percy zu seinem Vater, der ihn mit seinen grün leuchtenden Augen ansah.
    »Gemeinsam«, flüsterte Lord Darkmoor.
    Er zählte leise bis drei, und dann durchbrachen sie zusammen die unsichtbare Barriere der Anubis-Steine und zerstörten den Glaszylinder, den Dr. Uide mit ihnen verbunden hatte. Die grüne Flüssigkeit verdampfte auf den Steinen, die gleichzeitig immer schwächer leuchteten. Augenblicklich hörte das Herz in seinem Käfig auf zu schlagen, und als Percy sich zu Linda umdrehte, baumelte sie nicht mehr hoch in der Luft, sondern lag keuchend und strampelnd auf den Fliesen. Und neben ihr hockte Dr. Uide – in seiner alten Gestalt. Sein Hut, sein Fellmantel und all seine Kleider waren in Fetzen gerissen über dem Fußboden verstreut.
    »Was ist denn
hier
los?«, gellte plötzlich die Stimme von Sam Jackberry durch den Raum.
    Er stand mit gezogener Pistole im Eingang zur Schreckenskammer. Hinter ihm drängelte Claire herein.
    Dr. Uide ignorierte die Pistole, die Sam auf ihn gerichtet hatte, und schmiss sich in einer einzigen, blitzartigen Bewegung auf Claire. Er hielt sie wie einen Schutzschild vor sich, sodass Sam nicht schießen konnte, ohne sie zu treffen.
    Der Irrenarzt lachte meckernd, schubste Claire von sich weg, sprang aus der Kammer und schlug die schwere Tür hinter sich zu.
    »Jesses!«, sagte Sam. »Der Kerl war ja so nackt wie ein verdammtes Baby.«

Percy rutschte unruhig auf der Sofakante hin und her und wartete darauf, dass Lord Darkmoor seinen Revolver geladen hatte. Der Schlossherr saß hinter seinem Schreibtisch und schob im sanften Licht der alten Messinglampe eine Patrone nach der anderen in die Trommel. Neben Percy zappelten Claire und Linda mit den Beinen. Sam stand mit Lady Darkmoor zwischen dem Kamin und der dunklen Eichentür, die über eine kleine Veranda zur Auffahrt vor dem Schloss führte.
    Percy wusste, dass die langsamen Bewegungen von Claires Vater keine Trödelei waren, aber er war trotzdem so nervös, dass er am liebsten aufgesprungen wäre und ihn zur Eile angetrieben hätte.
    »Bist du sicher, dass du mitkommen willst?«, fragte Lady Darkmoor und sah ihren Mann fest an.
    Ihre Körperspannung verriet eine wütende Energie, die Percy auch von seiner Mutter kannte, allerdings nur im Zusammenhang mit den nächtlichen Kneipen-Besuchen seines Vaters.
    Beim Gedanken an seine Eltern zuckte Percy unwillkürlich zusammen.
Vielleicht hat Dr. Uide doch nur vorgegeben, dass er meinem Vater etwas angetan hat,
sagte er sich immer wieder, weil er die Hoffnung einfach nicht aufgeben wollte, ihn lebend wiederzusehen.
    »Ich komme mit«, betonte Lord Darkmoor und stand auf. Er musste sich an der Tischkante festhalten, gab sich aber große Mühe, seine körperliche Schwäche zu verbergen.
    Claire war sein Schwanken jedoch nicht entgangen. »Papa, du bist nicht fit«, sagte sie und klang genauso energisch wie ihre Mutter. »Bei dir haben die Pillen von Tante Annie einfach nicht so gut gewirkt wie bei Mama.« Sie warf ihrer Mutter einen vielsagenden Blick zu.
    Lady Darkmoor trug bereits ihre Stiefel und eine Wachsjacke und hielt ein Jagdgewehr in der Hand. Außerdem hatte sie einen schicken karierten Hut aufgesetzt. Fast hätte man denken können, dass sie sich gerade für die königliche Winterjagd fein gemacht hatte.
    »Deine Zuckerpuppe liegt nicht ganz falsch, Boss«, schaltete sich Sam ein. Er tippte die untere Kante seines Huts mit seiner Pistole an. »Dieser nackte Knilch mit dem dreckigen Hintern wird uns nicht mit einem Begrüßungscocktail erwarten, wenn wir in seiner Klapsmühle anrücken.«
    »Und genau deshalb schicke ich euch nicht allein los«, sagte Lord Darkmoor. Dann schaute er seine Töchter und Percy an. »Ihr wisst, was ihr zu tun habt?«, fragte er mit strenger Stimme.
    »Ja, ja«, sagte Claire. »Wir flößen John Kamillentee ein und rühren uns nicht vom Fleck.«
    »Um Brendas Verschwinden kümmern wir uns, wenn wir wieder hier sind.« Lord Darkmoor holte tief Luft und drückte dann seine Schultern nach hinten. »Und um eine anständige Beerdigung für meinen verstorbenen Bruder auch«, fügte er leise hinzu.
    Eine Weile sagte niemand ein Wort.
    Dann lächelte Cedric

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