Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition)

Titel: Percy Pumpkin (Bd. 3) - Fluch der Toteninsel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
Vom Netzwerk:
schwach. Trotzdem zwang er sich, jetzt nicht aufzugeben, und folgte Linda und Claire den Gang hinunter.
    Sie kamen am großen Speisesaal vorbei, in dem sich sämtliche Schlossbewohner und Gäste versammelt hatten, wenn man einmal von Onkel Eric absah, der sich schmollend in sein Zimmer zurückgezogen hatte, und von John, der unter Aufsicht von Onkel Adalbert und Jim das Bett hüten musste. Johns Mutter, Lady Belleaires, war mit der Erklärung beruhigt worden, dass ihr Sohn sich bei einem Nachtspaziergang zum Strand überanstrengt hatte, was natürlich in gewisser Weise auch stimmte.
    Auf einem der großen Esstische stand Onkel Monty, der von Cedric Darkmoor den Auftrag erhalten hatte, die Familienehre zu retten. Als Belohnung winkte ihm eine dauerhafte Drehgenehmigung für das ganze Schloss. Entsprechend legte er sich ins Zeug.
    »Ich bitte um Ruhe!«, rief er in den Raum. Er hatte sein Mumienkostüm gegen einen besonders schicken Anzug getauscht und sich außerdem eine Extraportion Öl in die Haare geschmiert. »Alle Fragen werden beantwortet. Wie bitte? Nein, es bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr. Ich selbst habe die Methode des
Action-Actings
erfunden. Alles muss so realistisch wie möglich aussehen, aber in Wirklichkeit ist natürlich alles nur ein Trick. Wenn ich euch vorgewarnt hätte, dass ihr gleich von einem ferngesteuerten Kraken-Roboter angegriffen würdet, dann hättet ihr ja nicht
wirklich
Angst gehabt, nicht wahr? So aber sind
grandiose
Szenen entstanden, die euch alle berühmt machen werden! Ihr werdet zu Filmstars!«
    Mit den Armen machte er große Gesten, um die Worte seiner Rede gebührend zu unterstreichen.
    Percy und die Zwillinge liefen schnell weiter zur Kellertreppe. Percy hörte, wie die Mitglieder der Familie Darkmoor anfingen, zu applaudieren und Montys Namen zu rufen. Offenbar hatte die Vorstellung, in dem nächsten Kino-Knüller des berühmten Monty Montgomery mitzuwirken, sie alle die Schrecken der vergangenen Tage vergessen lassen.
    Den Weg durch die Kellergewölbe und zu dem Einstieg in das unterirdische System von Geheimgängen nahm Percy kaum wahr. Immer wieder hatte er das Bild seines Vaters vor Augen, wie er ihn zum letzten Mal angeschaut hatte.
Ich bin stolz auf dich,
hatte er gesagt, kurz bevor das grüne Leuchten in seinen Augen für immer verloschen war. Er hatte sich noch einmal aufgebäumt, so als wollte er doch noch auf die vielen Fragen antworten, die Percy auf der Seele brannten. Aber leider war alle Hoffnung umsonst gewesen. Lord Darkmoor hatte es vor zwölf Jahren
einmal
geschafft, dem Tod von der Schippe zu springen – doch ein zweites Mal war es ihm nicht gelungen.
    Claire drückte Percy eine der beiden Gaslampen in die Hand, die sie in einer Nische im Gewölbe gefunden hatte. Sie zündete die Lampen mit einem Streichholz an, und dann lief sie voran und stieg die Treppe in den Raum hinab, in dem sie die Knochenbande gegründet hatten.
    War das wirklich erst letzte Woche gewesen? Percy kam es vor, als läge ihr Zusammentreffen in den
tiefsten Tiefen
schon Jahre zurück.
    Auf dem Tisch stand immer noch das Teegeschirr, das Linda in einem Korb mitgebracht hatte, und der Durchgang zu dem Geheimgang war unverändert offen. Percy und die Zwillinge gingen eilig hindurch.
    »Es gibt doch irgendein System, wie man sich in einem Labyrinth nie verläuft«, meinte Linda stirnrunzelnd. »Wie war denn das noch gleich?«
    »Irgendetwas mit roten und blauen Markierungen an den Abzweigungen«, sagte Claire. »Aber vielleicht brauchen wir die gar nicht. Vielleicht führt ja ein Gang geradewegs zur Irrenanstalt. Kannst du dich wirklich nicht mehr erinnern, wie lange Dr. Uide mit dir unterwegs gewesen ist, Percy?«
    Percy schüttelte abwesend den Kopf.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Ich war völlig weggetreten und habe davon überhaupt nichts mitbekommen.«
    »Aber bestimmt können wir das schlussfolgern«, sagte Linda. »Wie lange warst du bei Dr. Uide in der Anstalt?«
    »Ach so, ja, gute Idee«, meinte Percy und überlegte einen Moment. »Ungefähr zwei Stunden. Um halb zwei haben mich Cyril und Jason in die Folterkammer gebracht. Um acht habt ihr mich geweckt – und ein bisschen geschlafen habe ich ja auch noch. Das heißt, die Wegstrecke kann nicht länger als jeweils eine Stunde in Anspruch genommen haben.«
    »Und das bedeutet, dass es schnurstracks geradeaus geht«, sagte Claire. »Eine Stunde Fußmarsch – das ist die direkte Luftlinie zur Irrenanstalt.«
    Sie waren

Weitere Kostenlose Bücher