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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass wir deine Eltern und dich bei einem Mörder einquartiert haben.«
    Lord Darkmoor führte ihn und Jim aus dem Musiksaal. Am Eingang trafen sie auf Claire, Linda und John, die aufgeregt durcheinanderredeten.
    »Wallace soll Brenda abgemurkst haben«, rief Claire atemlos. »Und es sollen noch weitere von uns dran glauben!«
    »Woher hast du das denn?«, fragte Lord Darkmoor. Er sah seine Tochter missbilligend an. »Meinst du nicht, dass du manchmal ein wenig zu vorlaut bist?«
    »Wir haben den Inspektor zusammen mit Jasper auf der Treppe getroffen«, erklärte Linda ihrem Vater. »Er hat geschimpft wie ein Rohrspatz und gemeint, dass er dich dafür verantwortlich machen wird, wenn Wallace außer Brenda noch andere Leute ersticht. Und er schien sehr aufgebracht darüber zu sein, dass er Brendas Leiche nicht mitnehmen durfte.«
    »Wo ist eure Mutter?«, fragte Lord Darkmoor sie.
    »Kümmert sich um die alte Schachtel«, antwortete Claire knapp.
    Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht ihres Vaters. »Also ist Tante Agatha bereits da? In Ordnung. Jetzt kommt mal mit, Kinder.«
    Lord Darkmoor schob seine beiden Töchter vor sich her und öffnete eine Tür, über der sich ein Schild mit dem Familienwappen der Darkmoors befand.
    Der Raum dahinter erinnerte Percy an die Zimmerflucht, die er vorhin durch Zufall entdeckt und in der er das merkwürdige Buch und den unheimlichen Schrank gefunden hatte. Die Möbel waren nicht so verschnörkelt und alt wie sonst im Schloss üblich, wirkten aber trotzdem vornehm und edel. Er entdeckte einige sehr gemütlich aussehende Ledersessel, ein kleines Bücherregal und einen Schreibtisch, der so groß war wie eine Tischtennisplatte. Die Fenstervorhänge waren aus einem hellen, freundlichen Grün. Dahinter tobte allerdings ein Schneesturm, wie Percy ihn noch nie im Leben gesehen hatte – es war fast so dunkel wie in der Nacht.
    Nachdem sie alle Platz genommen hatten, blickte Lord Darkmoor eine Weile schweigend vor sich hin und paffte ein paar nach gerösteter Vanille duftende Rauchwölkchen in die Luft.
    »Weißt du, wo deine Eltern gerade sind?«, fragte Lord Darkmoor und musterte Percy ernst.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er leise. »Vielleicht sind sie heute Vormittag mit Wallace ins Gewächshaus gegangen.«
    Lord Darkmoor runzelte die Stirn. »Ist dir an Wallace irgendetwas seltsam vorgekommen?«
    »Du glaubst doch wohl nicht diesem doofen Inspektor und hältst Wallace für einen Mörder?«, fuhr Claire dazwischen.
    »Nein, das tue ich nicht«, sagte Lord Darkmoor. Seine Pfeife war mittlerweile ausgegangen und er zündete sie mit einem Streichholz wieder an. »Allerdings muss er mir so schnell wie möglich erklären, warum er heute Nacht aus der Küche gerannt ist. Ich war leider nicht der Einzige, der ihn dabei beobachtet hat. Eric hat ihn ja auch gesehen.«
    Die Kinder waren sprachlos, sogar Claire.
    »Wallace ist wirklich aus der Küche gelaufen?«, fragte Percy stockend.
    »Leider ja«, bestätigte Lord Darkmoor.
    »Wie kommt dieser Inspektor eigentlich darauf, dass er der Mörder sein soll?«, fragte Linda.
    »Das möchte ich auch gern wissen«, sagte Lord Darkmoor. »Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss dafür sorgen, dass hier nicht alles drunter und drüber geht.«
    Er stand auf und schob die Kinder zurück auf den Flur.

Gemeinsam mit Jim bahnte sich Percy einen Weg durch den Schneesturm zurück zum Westflügel – nach all dem, was passiert war, traute er sich nicht mehr, allein durch die verwinkelten Gänge des Schlosses zu laufen.
    Als er seine Eltern in Wallaces kleiner Küche antraf, atmete er erleichtert auf. Seine Mutter steckte ihn prompt in eine Badewanne mit heißem Wasser und dann bekamen er und Jim Stubenarrest.
    »Wären wir bloß nie hergekommen!«, schimpfte Mr Pumpkin. »Ich habe es gleich gesagt, doch auf mich hört ja keiner. ›Lass uns zu Onkel Ernie fahren, wie jedes Jahr‹, habe ich gesagt, aber nein, es musste ja unbedingt eine Reise zu diesen Darkmoors sein, die uns neben einem
Mörder
einquartieren. So eine Unverschämtheit. Wir reisen ab, sage ich, wir reisen ab!«
    »Das kannst
du
gern tun«, entgegnete Percys Mutter. »Aber Percy und ich bleiben!«
    Percy fand, dass sie sich dabei fast so energisch anhörte wie Tante Caroline. Überhaupt fiel ihm auf, dass sich seine Mutter seit ihrer Ankunft in Darkmoor Hall verändert hatte. Sie wirkte irgendwie zufriedener als in London, aber auch

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