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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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ihm auch Jim zu schwer.
    »Wann sind wir denn endlich da?«, fragte John nach einer Weile.
    »Jetzt«, sagte Claire und blickte die anderen triumphierend an.
    »Was meinst du mit
jetzt
?«, wollte John wissen.
    »Jetzt heißt jetzt«, gab Claire zurück. Sie hob ihre rechte Hand und deutete mit dem Zeigefinger auf einen schmalen weißen Felsen, der weniger als einen Meter vom Wegrand entfernt stand.
    Fasziniert ging Percy einige Schritte auf den Stein zu, der aussah wie ein knochiger Finger.
    »Bleib hier!«, rief Claire, aber da war es schon zu spät. Percy fühlte, wie seine Schuhe nach unten gezogen wurden. Sekunden später stand er knöcheltief im Moor. Er versuchte zurückzugehen, aber seine Füße steckten im Boden fest. Mit einem Satz sprang Jim von seinem Arm und zerrte an Percys Hosenbein.
    »Bist du von allen guten Geistern verlassen?«, rief Claire und zog Jim zurück. »Du kannst doch nicht geradewegs ins Moor spazieren!«
    »Ich … ich hab nicht mehr daran gedacht«, stotterte Percy erschrocken, während er wieder einige Zentimeter tiefer sank.
    »Wie kann man nur so leichtsinnig sein!« Claire stampfte mit dem Fuß auf. »Du hast doch gehört, was mit Dingen passiert, die am Fuß des Kahlen Felsen versenkt werden!«
    »Ja, ja.« Percy fuchtelte ärgerlich mit den Armen in der Luft herum. »Ist ja gut. Holt mich doch einfach hier raus, okay?« Er sackte wieder ein wenig nach unten.
    »Wir hätten ein Seil mitnehmen sollen«, sagte John. Er begann, nervös in seinen Taschen zu kramen, und Percy nahm an, dass er darin nach einem Bindfaden oder etwas anderem suchte, das einem Seil ähnlich war. Aber John förderte nur einen Karamellbonbon zutage und steckte ihn sich in den Mund.
    »Dein Stock!«, rief Linda. »Statt Bonbons zu futtern, sollten wir besser etwas unternehmen, bevor Percy weg ist.«
    »Geht ja zum Glück nicht so schnell«, sagte Percy mit einem gequälten Lächeln, sank allerdings genau in diesem Moment wieder ein Stück ein und steckte nun bis zum Gürtel im Moor fest.
    Sein Gesicht wurde kreidebleich, genau wie das von Claire. John hielt sich die Hand vor die Augen und Jim begann zu heulen wie ein Wolf.
    Verzweifelt riss Linda John den Spazierstock aus der Hand und lief so nah wie möglich an Percy heran. Doch so sehr Percy sich auch danach streckte, er erwischte ihn einfach nicht.
    Schließlich umfasste Claire einen verkrüppelten alten Baum und hielt Linda mit der anderen Hand am Mantel fest, sodass diese sich ein gutes Stück über das Moor zu ihm beugen konnte. Percy versuchte immer wieder, die Spitze des Stocks zu fassen zu bekommen, die nur wenige Millimeter von seiner ausgestreckten Hand entfernt war, aber es gelang ihm nicht. Das Moor reichte ihm nun bis zur Brust.
    Als er begriff, dass er es nicht schaffen würde, begann er, panisch mit den Armen zu rudern und mit den Füßen zu strampeln. Sofort sank er noch tiefer ein.
    »Halt still!«, schrie Claire.
    Aber Percy war klar, dass das jetzt auch nichts mehr nützte. Er würde versinken, egal was sie taten. Der Gedanke war so grauenvoll, dass ihm schwindelig wurde.
    Sekunden später schloss sich das Moor über seinem Kopf. Etwas, das sich anfühlte wie Knetgummi, drückte gegen seine Augenlider, und selbst wenn er gewollt hätte, hätte er sie nicht mehr öffnen können. Seine Ohren und sein Mund waren verschlossen, und er wusste, dass das Knetgummi in seine Lunge dringen würde, sobald er zu atmen versuchte. Verzweifelt bemühte er sich, seine Füße nach oben zu ziehen, um vielleicht doch noch irgendwo Halt zu finden, aber vergeblich. Seine linke Hand, die sich noch immer imFreien befand, zuckte wild hin und her, aber auch sie fand nichts, woran sie sich hätte festhalten können. Seine Lunge brannte wie Feuer. Er konnte dem Drang einzuatmen kaum noch widerstehen.
    Mit letzter Kraft warf sich Percy nach vorn. Da berührten seine Fingerspitzen plötzlich etwas Hartes! Percy wusste nicht, wie, aber er schaffte es, sich noch etwas höher zu recken und zuzupacken. Seine Finger schlossen sich um einen Holzstab und im selben Augenblick wurde er senkrecht nach oben gezogen.
    Das Moor zerrte an ihm und tat alles, um seine Beute nicht wieder hergeben zu müssen – aber die andere Kraft war stärker. Stück für Stück zog sie Percy nach oben, und als endlich frische Luft in seine Lunge strömte und er die Augen wieder öffnen konnte, hing er mehrere Fuß über dem Erdboden.
    Percy war so verblüfft, dass er fast losgelassen hätte und

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