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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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Spazierstock noch ein paarmal in die Luft hatten steigen lassen, machten sie ein Wettrennen zurück zum Schloss. John schwebte auf dem Spazierstock neben ihnen her. Die Rolle als Beobachter gefiel ihm außerordentlich gut.
    Plötzlich blieb Linda stehen und rief: »Ach du Schreck!« Rasch drehte sie an der Fernsteuerung und ließ ihren Cousin neben sich in den Schnee fallen. Dann befestigte sie den Metallstreifen an dem Spazierstock und gab ihn John zurück. Der wollte sich beschweren, aber Linda hielt ihm den Mund zu.
    Schließlich sahen auch die anderen, was Linda so erschreckt hatte: Inspektor Fortescue ging mit eiligen Schritten auf den Eingang des Westflügels zu, gefolgt von drei seiner Constables, Lord Darkmoor und Jasper.
    »Die wollen bestimmt nachsehen, ob Wallace über Nacht wieder aufgetaucht ist«, sagte Claire.
    »Das gibt Ärger«, meinte Percy. »Wenn der Inspektor bemerkt, dass ich mich nicht an den Stubenarrest gehalten habe, knöpft er sich bestimmt meine Eltern vor.«
    »Nicht wenn wir vor ihnen da sind«, sagte Claire geheimnisvoll.
    »Wie willst du das schaffen?«, fragte John. »Die haben doch schon fast den Eingang erreicht.«
    »Ja, den
Haupteingang
«, entgegnete Claire. »Aber nicht den Seiteneingang zum Keller. Durch den gelangt man über eine kleine Wendeltreppe direkt in Percys Zimmer. Es gibt einen geheimen Zugang hinter dem dicken schottischen Teppich, der an der Wand hängt.«
    »Wann hast du den denn entdeckt?«, fragte Linda erstaunt und ein wenig ärgerlich, weil ihre Schwester mal wieder mehr wusste als sie.
    »Hat mir Wallace gezeigt. Los, kommt jetzt. Sobald Jasper am Gartentor ist, flitzen wir los.«
    Sie schafften es tatsächlich, unbemerkt zum Seiteneingang zu gelangen.
    Kaum waren sie dort, fing Jim zu knurren an und machte Anstalten, zurück in den Vorgarten zu laufen. Percy musste ihn mit beiden Händen am Halsband festhalten.
    »Beeilt euch, sonst entdecken sie uns noch«, flüsterte Claire ungeduldig.
    Der Keller war ziemlich dunkel und voller Gerümpel. Percy stieß sich an einem alten Spritzgerät, mit dem Wallace das Insektengift über seine Rosen verteilte. Linda kam einerSense gefährlich nahe und John trat auf der Wendeltreppe in eine Mausefalle, die ihn empfindlich in die blau gefrorenen Zehen seines bandagierten Fußes kniff.
    Er sprang in die Luft und gab ein dumpfes Stöhnen von sich.
    »Stell dich nicht so an«, raunte Claire ihm zu. »Du verrätst uns noch mit deinem Gewimmer.«
    John wollte etwas erwidern, aber plötzlich hörten sie die Stimme von Inspektor Fortescue so dicht neben sich, dass alle zusammenzuckten.
    »Hab ich’s mir doch gedacht! Die Vögelchen sind ausgeflogen. Stecken bestimmt mit diesem Spitzbuben Wollitz unter einer Decke.«
    »Die Koffer wurden wohl in aller Eile gepackt«, sagte eine andere Stimme, die wahrscheinlich einem der Constables gehörte. »Einige Sachen wurden vergessen. Zum Beispiel dieser rote Pullunder. Er scheint dem Jungen zu gehören.«
    »Selten hässliches Ding«, sagte der Inspektor. »Packen Sie das Wollknäuel zu den anderen Beweisstücken. Wir werden die Mörderbande ohnehin bald dingfest gemacht haben. Ich hatte gleich so ein Gefühl, dass diese Rumkins mit dem Gärtner unter einer Decke stecken.«
    »Pumpkins«, verbesserte Jasper.
    »Sparen Sie sich Ihre Belehrungen!« Die Stimme des Inspektors wurde etwas leiser, weil er sich ein Stückchen vom Wandteppich entfernte. »Ich hätte dieses höchst verdächtige Verbrecherpärchen und ihr verschlagenes Balg gleichgestern Abend festnehmen und ins Kittchen stecken sollen. Wenn Sie mir nicht in die Parade gefahren wären, Lord Duckmail. Dafür werde ich Sie zur Rechenschaft ziehen, darauf können Sie sich verlassen! Die Mörderbande wird am Galgen enden, das steht fest. Und dieser Bengel landet in einem Heim für schwer erziehbare Kinder!«
    Percy wurde flau im Magen.
    »Würden Sie uns bitte erklären, wie Sie zu Ihren Verdächtigungen kommen?«, fragte Lord Darkmoor mühsam beherrscht.
    »Ihnen brauche ich das ganz bestimmt nicht auf die Nase zu binden, Lord Dunkmulch. Bleiben Sie mal hübsch dabei, Ihre ungenießbare Würzsauce anzurühren, und überlassen Sie die Polizeiarbeit denjenigen, die etwas davon verstehen. Benson, Hutchkins, Hendriks – wir rücken ab. Haben uns ohnehin schon zu lange in diesem vermoderten Schloss aufgehalten. Und dass mir ja keiner die Leiche von dieser übergewichtigen Kammerzofe anrührt! Heute Nachmittag lasse ich sie von meinen

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