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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Loeffelbein
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sich keine Regalbretter oder Fächer, sondern ein Schacht, der in die Tiefe führte. Triumphierend drückte sie auf einen roten Knopf in einem verschnörkelten Rahmen. Im nächsten Moment begann es, im Schrank zu rumpeln, und wenig später stand ein appetitliches Dinner vor ihnen. Ohne weitere Fragen zu stellen, machten sich alle sofort darüber her.
    Percy nahm sich ein Sandwich mit Ei, Schinken, Salat und Käse, eine Flasche Coca-Cola, einige Schokoladenkekse und einen besonders lecker aussehenden Apfel. John lud sich ein halbes kaltes Hühnchen und mehrere Fleischpasteten auf einen der Teller und Claire öffnete zwei Dosen mit Corned Beef und beträufelte deren Inhalt großzügig mit Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce.
    »Meinst du, Jim mag das mit der Sauce?«, fragte Percy skeptisch.
    »Aunt Annie’s Worcestershire-Sauce mag jeder«, sagte Claire. Und sie hatte recht. Jim ließ es sich schmatzend schmecken und wedelte fröhlich mit dem Schwanz. Währenddessen kochte Linda auf einem Puppenherd Earl Grey Tee, den sie in zierliche Tässchen goss und an die anderen verteilte.
    »Das habe ich von Tante Agatha«, erklärte sie. »Sie meint, wann immer sie nicht mehr weiterweiß, zieht sie sich in ihreGemächer zurück und lässt sich dort eine schöne heiße Tasse Tee servieren. Danach sieht die Welt gleich ganz anders aus.«
    Draußen heulte der Wind um den Turm und es begann erneut zu schneien. Schwere Flocken segelten gegen das kleine Fenster des Turmzimmers.
    »Das Wetter scheint das anders zu sehen«, sagte Claire. »Aber ansonsten hast du natürlich völlig recht, Schwesterherz.«
    »Wapf ipft dapf denn pfür ein Pfaubertrick mit dem Epfen?«, fragte John. Er hatte noch einmal nachgenommen und sich zwei Pasteten auf einmal in den Mund geschoben.
    »Das ist kein Zaubertrick, sondern ein alter Speisenaufzug, der irgendwann mal in den Turm eingebaut worden ist. Jasper hat mir geholfen, ihn zu reparieren.«
    »So, so, Jasper hilft dir also bei deinen Geheimplänen«, unterbrach Claire sie, aber Linda ignorierte ihre Schwester.
    »Heute Abend habe ich mich heimlich an den Constables vorbei in die Küche geschlichen, ein paar Sachen stibitzt und unten in den Aufzug gestellt. Der Schacht befindet sich hinter einem der Geschirrschränke. Brenda hatte dort einige ihrer Pfannen verstaut.«
    »Tja, die arme Brenda«, sagte Claire und rührte nachdenklich in ihrem Tee. Dann stellte sie energisch die Tasse auf den Tisch. »Wir müssen den Mörder so schnell wie möglich schnappen. Am besten noch vor der Weihnachtsparty. Das sind wir Brenda schuldig.«
    »Meinst du nicht, dass die Weihnachtsparty ausfällt?«, fragte Percy.
    »Die ist nicht einmal ausgefallen, als das Schloss 1759 ausgebrannt ist«, meinte Claire.
    »So lange gibt es eure Weihnachtsparty schon?«
    »Allerdings, mein Lieber. Da kannst du mal sehen, an was für einer ehrwürdigen Veranstaltung du teilnehmen darfst.« Claire stibitzte sich einen von Percys Keksen.
    »Ich glaube, mir ist die Lust aufs Feiern vergangen«, sagte Percy.
    »Ach was, nur nicht kleinkriegen lassen«, erwiderte Claire.
    »Du hast gut reden. Deine Eltern werden ja auch nicht verdächtigt, einen Mord begangen zu haben. Und verschwunden sind sie auch nicht.«
    »Stimmt, aber sie werden der Beihilfe bezichtigt, falls dir das entgangen ist. Na ja, egal. Ich wette, dass wir den richtigen Mörder geschnappt haben, noch bevor der Christmas-Pudding angeschnitten wird.«
    »Aha. Und wie willst du das anstellen?«
    »Im Augenblick mit Nachdenken natürlich.«
    »Genau«, pflichtete Linda ihrer Schwester bei. »Große Detektive fangen den Mörder meist deswegen, weil sie richtig
kombinieren
können.«
    »Und auf Kleinigkeiten achten«, ergänzte Claire.
    »Und daraus die richtigen Schlüsse ziehen«, sagte Linda. »Das solltest
du
als Leser von Kriminalromanen eigentlich wissen.«
    »Lasst uns mal zusammentragen, was uns in den letzten Tagen aufgefallen ist. Alles hat ja eigentlich mit der Ankunft der Pumpkins begonnen …« Linda holte ihr kleines Notizbuch hervor und begann zu schreiben. »Da war zunächst einmal dieser riesige Vollmond.«
    »Was soll denn der mit dem Mord zu tun gehabt haben?«, fragte John und schielte in den Speisenaufzug. »Meinst du, der Mann im Mond hat’s getan?«
    »Daran sieht man, dass du von echter Detektivarbeit keine Ahnung hast«, entgegnete Linda. »
Alles
ist wichtig, verstehst du? Wenn es sich aus irgendwelchen Fakten logisch ableiten ließe, würde ein

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