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Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Perdido - Im Bann des Vampirjägers

Titel: Perdido - Im Bann des Vampirjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Notizbuch. »Aber wozu? Warum hat dein Onkel nicht gleich die richtigen Abkürzungen für die Himmelsrichtungen verwendet?«
    »Weil es gar nicht um die Himmelsrichtungen geht!«, rief Hugo da aus. »Wo Norden ist, weiß ich auch ohne Onkel Walters Hilfe. Ich würde mein bestes Hemd drauf verwetten, dass er mir damit verraten wollte, wie man Marcellos Geheimschrift entschlüsselt!«
    »Du meinst, man braucht nur jeden Buchstaben durch den nächsten Buchstaben im Alphabet zu ersetzen?«
    Hugo schnippte mit den Fingern. »Du hast’s erfasst!«
    Hastig übertrug er Marcellos verschlüsselte Botschaft in sein Büchlein. Unter jeden Buchstaben schrieb er den im Alphabet darauf folgenden.

    »Hin terde nza ehnen vonkri stall«, buchstabierte Kristall verständnislos. Sie stützte die Vorderpfoten auf Hugos Knie. »Was soll das bedeuten? Ist das Französisch?«
    »Hinterdenzaehnenvonkristall«, wiederholte auch Hugo gedehnt, doch dann strahlte er auf einmal übers ganze Gesicht. »Hinter den Zähnen von Kristall!«
    »Das ist doch genauso unsinnig«, meinte Kristall erst, doch dann stellte sie die Ohren auf. »Obwohl … was für Zähne könnten damit gemeint sein?«
    »Tja …«, machte Herkules und rieb sich das Kinn. »Schade, dass wir niemanden namens ›Kristall‹ kennen.« Sein Blick fiel auf die Katze, und ihm blieb vor Schreck das Maul offen stehen. »Halt mal – du heißt doch Kristall!«
    »Du bist ein Genie!«, rief die Katze. »Willst du damit andeuten, ich hätte Mephistos Schloss verschluckt?«
    »Jetzt sei nicht unfair, Kumpel«, rief Lupus aus der Höhle Herkules zu. »Das ist sogar für diese hinterwäldlerische Gegend ein bisschen weit hergeholt.«
    »Hinter den Zähnen von Kristall …«, wiederholte Hugo nachdenklich, studierte noch einmal ausgiebig den Text in seinem Notizbuch und stieß einen enttäuschten Seufzer aus. »Ich komm nicht drauf. Hast du nicht vielleicht noch eine geniale Eingebung, Herkules? Äh … Herkules?«
    »Der ist grade rausgeflitzt«, sagte Lupus. »Er meinte, er muss mal für kleine Mäuseriche. Er kommt bestimmt gleich wieder – da ist er ja schon.«
    Herkules huschte zwischen Lupus’ langen Beinen hindurch in die Höhle und setzte sich neben Hugo. »’tschuldigung. Aber wenn ein Mäuserich pinkeln muss, duldet das keinen Aufschub. Bist du mit der Geheimschrift weitergekommen? Ich will endlich wissen, wo das Juwelenschwert versteckt ist!«
    »Immer mit der Ruhe«, erwiderte Hugo. »Wieso bist du auf einmal so ungeduldig?«
    »Ungeduldig? Ich bin doch nicht ungeduldig!«, erwiderte Herkules ärgerlich. »Wir sind einfach schon monatelang unterwegs und suchen wie blöd nach dem verflixten Schwert! Jetzt hast du endlich rausgekriegt, wo es zu finden ist, und da machst du plötzlich ein Riesengeheimnis draus. Vielleicht habe ich mich ja geirrt, dass wir hier alle gleichberechtigt zusammenarbeiten, jedenfalls will ich sofort wissen, WO DAS JUWELENSCHWERT IST!!!«
    Hugo und Kristall wechselten einen verdutzten Blick. »Was ist denn mit dem los?«, fragte die Katze.
    Hugo drehte sich nach Lupus um, doch der stand am Eingang der Höhle, hielt etwas in den Händen und redete darauf ein. »Oje«, hörte man ihn sagen. »Jetzt kapier ich gar nix mehr.«
    »Lass mich runter, du begriffsstutziger Zottelkopp!«, schimpfte eine wohlbekannte Stimme.
    »Tut mir furchtbar leid, Kleiner«, antwortete Lupus. »Nimm’s bitte nicht persönlich, aber ich darf dich erst reinlassen, wenn ich mich noch einmal vergewissert habe, wer du bist.«
    »Dann schau meinetwegen noch mal hin. Na, wie seh ich aus? Wer könnte ich wohl sein?«
    »Aussehen tust du wie Herkules … aber das ist es ja gerade!« Lupus hielt den weißen Mäuserich mit den großen Ohren am Schwanz hoch und beäugte ihn von allen Seiten. »Wenn du Herkules bist, wer sitzt dann hier drinnen neben Hugo?«

33. Kapitel
    H
ugo fiel vor Staunen die Kinnlade herunter und er musste zweimal hinschauen.
    »Denkst du dasselbe wie ich?«, fragte Kristall.
    Hugo verzog das Gesicht und nickte. »Glaub schon. Einer der beiden Herkulesse muss ein hinterhältiger Verräter sein.«
    »Bingo! Und der andere ist ein Vampir.«
    Der in Lupus’ Griff baumelnde Mäuserich fuchtelte beim vergeblichen Versuch, sich zu befreien, mit allen vier Pfoten und brüllte: »Lass mich runter, dann zeig ich dem Schuft, wer hier der richtige Herkules ist!«
    »Tja, damit wir die beiden unterscheiden können, stellen wir sie am besten nebeneinander.« Hugo bedeutete

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