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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Greene
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ablaufen, wird Ihr Geist entlastet und Sie können noch intensiver üben, was wiederum die Fähigkeiten und die Lust daran steigert. Dann können Sie nach anderen Herausforderungen Ausschau halten, sich neue Gebiete aneignen und Ihr Interesse auf hohem Niveau halten. Wenn sich der Kreislauf beschleunigt, können Sie einen Flow genannten Zustand erreichen, an dem alles andere ausgeblendet wird. Sie werden eins mit dem Werkzeug, dem Instrument oder Ihrem Studienobjekt. Ihre Fertigkeit lässt sich nicht mehr mit Worten beschreiben; sie ist in Ihren Körper, in Ihr Nervensystem eingebunden – sie ist stummes Wissen geworden. Das Erlernen jeder Art von Fertigkeit bereitet Sie grundlegend auf die Meisterschaft vor. Das Gefühl des Flow, des Einsseins mit dem Instrument, ist ein Vorgeschmack auf die große Befriedigung, die die Meisterschaft mit sich bringen kann.
    Beim Üben und Entwickeln einer Fähigkeit erfahren Sie selbst eine Veränderung. Sie erhalten Einblick in Anlagen, über die Sie verfügen, und die mit zunehmendem Fortschritt immer deutlicher zutage treten. Sie entwickeln sich auch in emotionaler Hinsicht. Ihr Lustempfinden wird sich wandeln. Was unmittelbar Befriedigung schafft, wird Ihnen wie eine Ablenkung vorkommen, leere Unterhaltung zum Zeitvertreib. Echtes Vergnügen werden Sie am Überwinden von Schwierigkeiten haben, am Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und an deren fließender Beherrschung. Sie werden geduldiger werden. Langeweile signalisiert nun nicht mehr das Bedürfnis nach Ablenkung, sondern nach neuen Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
    Obwohl sich die nötige Zeit zum Beherrschen der wichtigsten Fähigkeiten und zum Erlangen von Sachkompetenz je nach Fachgebiet und Talent unterscheiden sollte, ist man bei Untersuchungen immer wieder auf eine Dauer von 10 000 Stunden gekommen. So viel Zeit für konsequentes Üben ist offenbar erforderlich, um ein hohes Leistungsniveau zu erreichen, und das gilt in gleichem Maß für Komponisten, Schachspieler, Schriftsteller, Sportler und andere Berufsgruppen. Diese Zahl hat beinahe etwas Magisches, Mystisches. So viel mit Üben verbrachte Zeit scheint – ganz unabhängig von der Person und dem Tätigkeitsfeld – qualitative Veränderungen im Gehirn zu bewirken. Wir sind nun in der Lage, große Informationsmengen effektiv zu ordnen und zu strukturieren. Mithilfe des stillen Wissens können wir nun kreativ werden und spielerisch mit diesem Wissen umgehen. Die Zahl der Stunden mag zunächst einmal abschrecken, entspricht sie doch sieben bis zehn Jahren fortgesetzten, konzentrierten Übens – mehr oder weniger die Spanne einer traditionellen Lehrzeit. Anders gesagt, muss fortgesetztes und konzentriertes Üben zwangsläufig zu Resultaten führen.
Schritt drei: Das Experimentieren – Der Aktivmodus
    Dies ist der kürzeste, aber dennoch wichtige Schritt des Entwicklungsprozesses. Mit zunehmender Fertigkeit und Selbstvertrauen machen Sie den Schritt hin zu einer aktiveren Rolle, in der Sie mehr ausprobieren. Dies kann mehr Verantwortung sein, die Sie übernehmen, Sie können ein bestimmtes Projekt anstoßen oder in anderer Weise etwas tun, das Sie der Bewertung anderer oder sogar der Öffentlichkeit aussetzt. Sinn und Zweck ist, dass Sie Ihren Fortschritt einschätzen und Wissenslücken erkennen können. Sie beobachten sich selbst bei der Arbeit und sehen, wie Sie auf die Urteile anderer reagieren. Können Sie Kritik vertragen und konstruktiv umsetzen?
    Charles Darwinentwickelte mit zunehmender Reisedauer die Gedanken, die zur Evolutionstheorie werden sollten, immer weiter, bis er den Punkt erreichte, an dem er andere in seine Ideen einweihte. An Bord der Beagle diskutierte er zunächst mit dem Kapitän und nahm dessen vehement vorgebrachte Gegenargumente geduldig zur Kenntnis. Dies war mehr oder weniger die von Darwin erwartete Reaktion der Öffentlichkeit, und auf diese bereitete er sich vor. Dann schrieb er Briefe an verschiedene Wissenschaftler und wissenschaftliche Gesellschaften zu Hause in England. Die Antworten, die er erhielt, bestätigten ihm, dass er etwas Wichtigem auf der Spur war, dass aber weitere Untersuchungen nötig waren. Auch Leonardo da Vinci kam bei seiner Atelierarbeit für Verrocchio an den Punkt, an der er eigene Versuche anstellen und seinen eigene Stil entwickeln musste. Zu seiner Überraschung war sein Meister von seinem Einfallsreichtum begeistert. Für Leonardo war dies das Zeichen, dass das Ende seiner Lehrzeit näher

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