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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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gekauft«, spekulierte sie gerührt.
    »Was hast du bloß? Es ist nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Ehering mit Diamanten.«
    Katherine schüttelte verneinend den Kopf. »Dieser Ring ist ganz und gar nicht gewöhnlich. Er ist aus Platin, nicht aus Gold, und er ist rundherum mit Diamanten besetzt.«
    »Na und? Sie sind nicht besonders groß«, sagte Ted unverblümt, aber er war genauso erleichtert wie sie, ein neues Gesprächsthema gefunden zu haben, das sie für einen Moment von ihrem vorherigen ablenkte.
    »Größe allein ist nicht alles«, sagte sie noch einmal und drehte den Ring zwischen ihren Fingern. »Diese Steine sind ganz außergewöhnlich schön, lupenrein und haben außerdem einen besonders teuren Schliff.«
    »Sie sind quadratisch.«
    »Länglich. Man nennt diesen Schliff Emerald-Cut.«
    Nachdenklich fügte sie hinzu: »Er hat ... einen wirklich ausgezeichneten Geschmack.«
    »Er ist verrückt, und er ist ein Mörder.«
    »Du hast recht«, sagte sie und legte den Ring auf den Tisch. Dann blickte sie zu ihm auf, und Ted sah in ein wunderschönes Gesicht, das ihn wie immer verzauberte. Sie war jetzt so anders ... reifer, zarter, süßer ... sie dachte an andere, anstatt immer nur sich selbst zu sehen. Und sie war noch viel begehrenswerter als früher. »Fang bitte nicht an, dir die Schuld daran zu geben, daß Julie verletzt wurde«, sagte sie sanft. »Du hast sie vor einem Leben bewahrt, das unglaublich viel schlimmer gewesen wäre. Und das weiß Julie auch.«
    »Danke«, sagte er ruhig, legte den Kopf an die Rückenlehne des Sofas und schloß die Augen. »Ich bin so verdammt müde, Kathy.« Als würde sein Körper von selbst reagieren, legte er seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. Erst als ihre Wange auf seiner Brust lag und sie mit ihrer Hand seinen Arm berührte, merkte er, was er getan hatte, doch es schien ihm noch immer harmlos genug.
    »Wir hatten soviel Glück, du und ich«, flüsterte sie. »Wir sind uns begegnet, haben uns ineinander verliebt und geheiratet. Und dann haben wir alles weggeworfen.«
    »Ich weiß.« Selbst überrascht von dem, was er gesagt hatte, riß er die Augen auf, senkte den Kopf und blickte sie an. Sie wünschte sich, daß er sie küßte, das stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Nein« sagte er knapp und schloß wieder die Augen.
    Sie rieb ihre Wange an seiner Brust, und er fühlte seinen Widerstand dahinschmelzen. »Hör auf damit«, drohte er, »oder ich stehe auf und lege mich im Gästezimmer schlafen.« Sie hielt augenblicklich inne, zog sich aber weder zurück, noch reagierte sie verärgert. Er hielt den Atem an und wünschte sich, sie täte entweder das eine oder das andere. Noch vor einer Minute war er vollständig erschöpft gewesen. Jetzt war sein Verstand wie umnebelt, sein Körper aber erwachte deutlich zum Leben, und seine Stimme schien seinem Willen nicht mehr zu gehorchen. Ohne die Augen zu öffnen, sagte er: »Steh jetzt entweder auf, oder nimm diesen Ring ab, den du trägst.«
    »Warum?« flüsterte sie.
    »Weil ich verdammt sein will, wenn ich mit dir schlafe, solange du den Verlobungsring eines anderen Mannes trägst ...«
    Ein wunderbarer Diamant, grob geschätzt eine Viertelmillion Dollar wert, klirrte auf den Couchtisch. Halb lachend, halb stöhnend flüsterte er: »Kathy, du bist die einzige Frau auf der Welt, die so mit einem solchen Stück umgeht.«
    »Bin ich die einzige Frau auf der Welt für dich?«
    Ted legte den Kopf zurück und schloß erneut die Augen, als würde er noch immer versuchen, eine Wahrheit zu verleugnen, die sich doch längst nicht mehr verleugnen ließ. Denn gleichzeitig schob sich seine Hand hinter ihren Nacken, seine Finger spielten mit ihrem seidigen Haar, und er hob ihr Gesicht zu seinem. Wieder öffnete er die Augen, sah sie an und erinnerte sich an die schlimmen Monate, die sie zusammen durchgemacht hatten ... und an das kalte, einsame Leben ohne sie. Dann bemerkte er, wie eine Träne über ihre Wange lief. »Ich weiß, daß du das bist«, seufzte er, senkte den Kopf und schmeckte das Salz ihrer Träne.
    »Wenn du mir noch eine Chance gibst, werde ich es dir beweisen«, versprach sie feierlich.
    »Ich glaube dir«, flüsterte er und küßte die zweite Träne fort.
    »Gibst du mir noch eine Chance?«
    Er hob ihr Kinn an, sah ihr in die Augen ... und war verloren. »Ja.«

63
    Noch immer betäubt von den Spritzen und Tabletten, die sie am Tag vorher bekommen hatte, hielt Julie sich die Hand an die

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