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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Mannschaft aus Perseville. Du hast zugesagt, als Schiedsrichter zu fungieren, und alle sind deswegen schon furchtbar aufgeregt. Also laß uns bitte nicht streiten. Und wenn wir schon verschiedener Meinung sein müssen, dann warte damit wenigstens bis zum Spiel.«
    Und genau das tat er.
    Drei Stunden später ließ ein völlig entnervter Zack Benedict vor den Augen zweier erstaunter Kinderliga-Teams und deren überraschten Eltern sämtliche Aggressionen, die sich in den letzten zwei Wochen in ihm aufgestaut hatten, an seiner gestreßten Verlobten aus.
    Das Gesicht hinter der obligaten Schiedsrichtermaske verborgen, beobachtete Zack gegen Ende des siebten Inning Julies zweiten Star-Läufer auf seine Homebase zuschlittern. »Out!« rief er und riß den Regeln folgend seinen Arm in die Höhe. Schon im Laufe der vorhergehenden sechs Innings war ihm klargeworden, daß die Texaner die Baseball-Spiele der Kinderliga ausgesprochen ernst nahmen, und jetzt bekam er zu spüren, daß nicht einmal ein berühmter Filmstar, den sie darüber hinaus auch noch sehr gerne mochten, gegen den entrüsteten Unwillen gefeit war, der jeden Schiedsrichter treffen konnte, der eine unpopuläre, wenn auch richtige Entscheidung traf. Die Keatoner buhten ihn aus und bebten vor Empörung.
    In Julies Augen, die auf der Trainerbank neben dem Spielfeld saß, war Zacks Entscheidung gegen ihr Team nicht nur unpopulär, sondern ebenso falsch und ungerecht wie seine letzten beiden Entscheidungen. Dieses Mal biß sie sich jedoch nicht mehr auf die Zunge, sondern schoß von der Bank hoch und marschierte auf das Spielfeld, um ihn zur Rede zu stellen. »Bist du verrückt!« pfiff sie Zack zu seinem größten Erstaunen an. »Er war safe!«
    »Er war out!« beharrte Zack.
    Sie stemmte ihre Hände in die Hüften, achtete nicht auf die Menschen, die ihren Streit von der Zuschauertribüne aus lachend verfolgten, und fuhr ihn empört an: »Ich werde nicht dulden, daß du deinen lächerlichen Frust an mir und meinem Team ausläßt!«
    Zack blickte aus der Hocke zu ihr auf, und seine bereits zum Zerreißen gespannten Nerven drohten ihm wegen dieser ungerechten - und peinlichen - öffentlichen Infragestellung seiner schiedsrichterlichen Fähigkeiten vollends durchzugehen. »Er war out! Und du setzt dich jetzt gefälligst wieder auf die Bank, wo du hingehörst«, fügte er hinzu, mit der ausgestreckten Hand in die entsprechende Richtung deutend. Zu spät fiel ihm ein, daß das Gelächter, das Julie folgte, als sie widerwillig gehorchte und zurück zur Trainerbank ging, ihre Wut noch weiter schüren würde.
    Ihr dritter Schlagmann machte zwei strikes und trat dann von einem pitch zurück, der um ein Haar out gewesen wäre. »Strike three!« rief Zack, und da diese Entscheidung selbst seiner eigenen Meinung nach äußerst knapp gewesen war, wunderte er sich nicht, als auf der Zuschauertribüne ärgerliche Rufe laut wurden. Sehr verwundert war er allerdings, als Julie erneut von der Bank aufsprang, ihrem Team zurief, auf dem Spielfeld zu bleiben, und wie eine Furie auf ihn losging. »Du brauchst wohl eine Brille!« fauchte sie und zitterte vor Wut. »Das war ein ball und kein strike, und das weißt du genau!«
    »Er war out!«
    »Nein, war er nicht! Du bist so bemüht, aller Welt zu beweisen, daß du unparteiisch bist, daß du mein Team benachteiligst!«
    »Er war out, und du bist auch gleich draußen, wenn du weiter so mit dem Schiedsrichter sprichst.«
    »Du würdest es nicht wagen, mich vom Platz zu weisen!«
    Zack stand langsam auf und erhob sich zu seiner vollen Größe. »Du machst eine Szene«, sagte er drohend. »Setz dich hin.«
    »Das war keine Szene!« gab sie zurück, stampfte erbost auf und spritzte dabei Dreck auf seine Schuhe. »Das ist eine Szene!« fauchte sie.
    »Du bist draußen!« konterte Zack und hob seinen Arm zu jener unmißverständlichen Geste, mit der ein Schiedsrichter einen Coach vom Spielfeld verbannt. Als Julie hoch erhobenen Hauptes davonschritt, erfüllten Buhrufe, Hurrageschrei und Applaus die milde Abendluft. »Play ball!« schrie Zack, winkte das andere Team vom Feld, kehrte an seine Position zurück und ging wieder in die Hocke. Aus dem Augenwinkel folgte er Julies geradem Rücken, dem Schwung ihrer Hüften und ihrem um die Schultern wehenden, dunkel glänzenden Haar, als sie zur Trainerbank zurückstolzierte und ihren Pullover holte. Zack wurde plötzlich klar, daß er seine Entscheidung bereuen würde. Sie würde bestimmt dafür

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