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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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deren imposante Unterarme. Und ob Lou sich einen geangelt habe.
    Jack griff nach dem Telefon und wollte Beverly Tennant einiges über Krabben mitteilen. In letzter Sekunde riss Lou den Hörer aus seiner Reichweite. »Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte sie und legte auf.
    Ohne den Körperkontakt zu unterbrechen, drehte Jack sie auf den Rücken. Auf diese Weise würde er sie vom Telefon fernhalten, nur zur Sicherheit.
    »Ich muss mit Tim reden«, erklärte Lou – mit schwacher Stimme, wie Jack bemerkte. »Ehe er zum Set fliegt …«
    »Dafür hast du noch genug Zeit«, erwiderte er, die Lippen an ihrem Hals. »Vor meiner Ankunft kann er ohnehin nichts machen. Und ich werde erst aufkreuzen …« Er versank noch tiefer in ihr. »… wenn ich dazu bereit bin.«
    Was danach geschah, entsprach ganz genau seiner Definition von erstklassigem Sex. Ungewöhnlich, wie gut sie zusammenpassten … Sein Körper ergänzte ihren und ihrer seinen. Als wären sie füreinander geschaffen. Nie zuvor hatte er ein sexuelles Erlebnis genossen, das sich mit diesem Glück vergleichen ließ, mit dieser Hitze, dieser Leidenschaft. Vielleicht, weil er zum ersten Mal in seinem Leben eine Partnerin gefunden hatte, die er nicht nur begehrte, sondern wirklich
mochte und sogar – bis zu einem gewissen Grad – bewunderte.
    Und Lous Mund – o Gott, wie er ihren Mund liebte …
    Doch da gab es ein Problem. Lous Mund verlangte von ihm, was er ihr möglicherweise nicht bieten konnte. Warum begnügte sie sich nicht mit seinem Vorschlag, zu ihm zu ziehen? Wieso wollte sie noch mehr? Wusste sie nicht, dass dieses Mehr von ganz allein hinzukommen würde, wenn sie den Dingen einfach ihren Lauf ließ?
    Nein, das begriff sie nicht. Weil sie verletzt worden war. Sie musste die Worte hören.
    Aber es fiel ihm unendlich schwer, diese Worte zu sagen. Noch nie hatte er sie ausgesprochen. Wie sollte man eine Frau um eine gemeinsame Zukunft bitten? Wie erklärte man ihr, dass man sie liebte und heiraten und mit ihr Kinder und Golden Retriever haben wollte, ohne wie ein Hornochse dazustehen? Jack wusste es nicht. Okay, er könnte die Worte sagen, wenn sie zu einer Filmrolle gehörten. Doch er würde den Typ verachten, den er spielte.
    Andererseits – jetzt verstand er die Gefühle, die hinter den abgedroschenen Worten steckten. Er fragte sich nur, auf welche Weise er sie aussprechen sollte. Sicher würde er genauso lächerlich wirken wie die Idioten, die er so oft darstellte.
    Und so versuchte er, ihr einfach zu zeigen, was er empfand, statt es zu erklären. Zärtlich und hingebungsvoll liebte er sie. Nur kurz vor dem Ende vergaß er die Zärtlichkeit, übermannt von wildem, besitzergreifendem Verlangen.

    Einer der Gründe, warum er Lou liebte – seltsam, das Wort auch nur in Gedanken zu gebrauchen -, war ihre verzehrende Glut, die seiner eigenen glich. Im Bett verschwand ihr toughes Wesen, das sie so sorgsam kultivierte, weil sie sich in einer teilweise immer noch von Männern beherrschten Welt behaupten wollte. Manchmal verwandelte sie sich in eine ganz typische Frau, die duftende Badeperlen besaß und verdammt noch mal nicht davor zurückschreckte, sie zu benutzen. Eine Frau, die Erdnusskrokant in ihrer Handtasche aufbewahrte.
    Und beim Sex genoss sie ihre Erfüllung so unbefangen, so feminin, dass Jack seinen eigenen Höhepunkt hinauszögerte und die Freude auskostete, sie zu beobachten.
    Das tat er auch an diesem Morgen – er hielt sich zurück und schwelgte in Lous Erlösung. Erst als die letzten Erschütterungen ihres Körpers verebbten, stillte er seine Begierde und stieg zu einem überwältigenden Gipfel reiner Lust empor. Danach fühlte er sich völlig erschöpft, ausgelaugt wie ein zusammengequetschter Badeschwamm.
    Sollte er es sagen? Dass sie zusammenbleiben mussten, weil sie die einzige Frau war, bei der er sich nach dem Sex wie ein ausgequetschter Schwamm fühlte? Wahrscheinlich würde das nicht wie ein Kompliment klingen. Warum fand er zum ersten Mal in seinem Leben nicht die richtigen Worte, ausgerechnet in einer Situation, wo es darauf ankam? Nein, Lou sollte nicht recht behalten. Er war nicht nur ein Roboter, der nachplapperte, was andere Leute geschrieben hatten.
    Aber jetzt konnte er jemanden brauchen, der ihm
erklärte, was er sagen sollte, etwas, das Lou beeindrucken würde. Damit sie für den Rest ihres Lebens bei ihm blieb …
    Was stimmte denn nicht mit ihm? Jeden Tag schafften das Millionen Männer – nämlich, einer Frau einen

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