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Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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bedeutet, wissen wir alle.« Sie musterte den bewusstlosen Mann, neben dem sie
das Feuer entfacht hatte. »Von Sam abgesehen. Wahrscheinlich liest er keine Gesellschaftskolumnen.«
    »Oder vielleicht doch«, erwiderte Jack nachdenklich. Lous Feuer knisterte fröhlich. Aber es sah so aus, als würde es den Kampf gegen den Wind und den immer dichteren Schneefall verlieren. »Vielleicht, weil … Sie wissen schon.«
    Erstaunt hob sie die Brauen. »Glauben Sie, Paris Hilton ist neidisch? Weil Sie ihr das ganze Blitzlicht stehlen? Und deshalb hat sie Sam beauftragt, Sie zu ermorden? Um einen lästigen Konkurrenten loszuwerden?«
    »Zu diesem Zeitpunkt eine ebenso gute Theorie wie jede andere. Möglicherweise wird Sie das schockieren, aber auf dieser Welt laufen nicht allzu viele Leute herum, die sich wünschen, dass ich sterbe.«
    »Tatsächlich nicht?«, fragte Lou skeptisch.
    »Im Ernst. Es gibt nur ganz wenige Menschen, die nicht mit mir klarkommen. Ich bin nämlich wahnsinnig charmant.«
    »Nur nicht im Umgang mit Drehbuchautoren.«
    »Nur nicht im Umgang mit manchen Drehbuchautoren.«
    »Hey!« Ihre Miene erhellte sich. »Vielleicht sollten die Mitglieder der Screenwriters’ Guild Geld sammeln und Sam bezahlen, damit er Schauspieler beseitigt, die dauernd unsere Texte ändern. Wirklich, ein netter Gedanke, dass ich mein Honorar für so einen guten Zweck verwenden könnte …«
    Mit schmalen Augen starrte er sie an. »Moment, der Satz ›Es ist so lange komisch, bis es jemandem wehtut‹ passt einfach nicht zu meiner Filmfigur …«

    »Zu Ihrer Filmfigur? Logan ist meine Filmfigur. Den habe ich erfunden. Also weiß ich, was er sagen würde und was nicht. Und er würde nie sagen: ›Ich brauche eine größere …‹«
    Jack hob eine Hand, aber nicht weil er sie, wie sie offensichtlich annahm, zum Schweigen bringen wollte. Sondern …
    »Hören Sie was?«
    Lou verstummte. Am Berghang wurde es immer dunkler. Die Sonne, die sich den ganzen Tag noch nicht richtig gezeigt hatte, schien ihre Bemühungen endgültig aufzugeben. Trotzdem war es hell genug, dass er die weißen Schneeflocken in Lous dichten roten Locken sah. Ihre Nasenspitze schimmerte rosig. Auf beiden Wangen prangten ähnliche rosa Flecken. Und der Mund – die letzten Spuren ihres Lippenstifts waren längst verschwunden – leuchtete kirschrot und verlockend feucht -, er konnte nicht umhin, das zu registrieren.
    Zu schade, dass das, was der Mund von sich gab, nur halb so verlockend wirkte …
    »Typisch für Sie, Townsend!«, beschwerte sie sich. »Erst fangen Sie zu streiten an, dann geben Sie vor, irgendwas zu hören, damit der andere den Mund hält und Sie gewinnen …«
    »Nein, wirklich, ich habe einen Motor gehört.«
    »Oh!« Lou schaute zum Himmel hinauf. »Wurde auch Zeit. Worauf haben die gewartet? Auf eine schriftliche Einladung?«
    Aber während die Sekunden verstrichen und beide die Ohren spitzten, stellte sich heraus, dass Jack kein Flugzeug gehört hatte.

    Nach einer kleinen Weile fragte sie: »Haben die R- 44er tatsächlich kein Leuchtsignal?«
    Den Blick immer noch in den verschneiten Himmel gerichtet, zuckte er die Schultern. »Wie soll ich das wissen?«
    Wütend schnaufte sie. Süß, dachte er. Zumindest hätte er das süß gefunden, wäre es nicht aus ihrem Mund gekommen.
    » Das wissen Sie nicht? « Beinahe schrie sie. »Sagten Sie nicht, Sie hätten in Die Zeit des Spions einen R-44 geflogen?«
    »Nun, das war ein bisschen übertrieben«, gestand er verlegen.
    »Ach ja?«, seufzte sie verächtlich. »So wie die Behauptung, Die Zeit des Spions hätte in der ersten Woche fünfundsechzig Millionen eingebracht?«
    »Vielleicht meinte ich insgesamt.«
    »Nur in Jeff Bergers Träumen. Seit Babyprobleme hatte er keinen Hit mehr. Und das war vor zehn Jahren.«
    Falls es etwas gab, das Jack nicht ertrug, dann das. Deshalb hatte er die Ranch in Salinas gekauft. In erreichbarer Entfernung zu L.A. – okay, mit dem Flieger -, aber weit genug weg, dass er nicht dauernd mit den Leuten über Einnahmen reden musste (außer gelegentlich mit seinem Agenten). Die Ranch war also eher eine Zuflucht als ein Zuhause. Dort bewahrte er einen klaren Kopf inmitten einer Welt aus Cocktailpartys, Vierhundert-Dollar-Lunches und Entertainment Tonight .
    Doch er nahm lieber die Diskussion über Jeff Berger in Kauf als die Alternative: Womöglich würde Lou ihre lebhafte Autorenfantasie dazu benutzen, sich auszumalen,
was alles passieren würde, wenn das nächtliche

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