Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perfekte Manner gibt es nicht

Perfekte Manner gibt es nicht

Titel: Perfekte Manner gibt es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
Vom Netzwerk:
in die cremefarbenen Ledersitze zurückgeworfen, und sie musste Alessandro festhalten, damit er nicht von ihrem Schoß fiel. »Was machen Sie denn, Richards?«, rief sie.
    »Ich bringe Sie zum Flughafen, Madam«, lautete die seelenruhige Antwort des Butlers. »Rechtzeitig zum Start Ihrer Maschine.«
     
    »Kann dieses Ding nicht schneller fahren?«, jammerte Adam.
    »Jesus, ich hab schon hundertfünfzig Sachen drauf«, entgegnete Nick. »Was willst du denn? Das ist ein verdammter Chevy.«
    »Hey!« Luke drehte sich auf dem Rücksitz um. »Da folgt uns jemand. In einem Bentley.«
    »Wo?« Nick spähte über seine Schulter.
    »Um Himmels willen!«, schrie Frank Calabrese und gab seinem jüngsten Sohn einen Klaps auf den Hinterkopf. »Schau auf die Straße!«
    »Genau!«, stimmte Dean zu, der zwischen seinem Vater und seinem zweitältesten Bruder eingeklemmt saß. »Oder willst du uns auch noch umbringen?«
    Tiefe Stille erfüllte das Auto, die nur vom Sirenengeheul unterbrochen wurde.
    Schließlich brach Adam, der auf dem Beifahrersitz saß, das Schweigen. »Nett von dir, Dean.«

    »Du weißt doch ganz genau, was ich meine«, verteidigte sich Dean.
    »Wie wär’s mit ein bisschen Taktgefühl?«, fragte Luke.
    »Hört mal …«, versuchte Dean, der erst vor ein paar Wochen zum Detective ernannt worden war, eine Erklärung abzugeben. »So habe ich das nicht gemeint, das wisst ihr. Und ich glaube natürlich nicht, dass sie tot ist, ich sage nur …«
    »Natürlich ist deine Schwester nicht tot«, fauchte Frank Calabrese. »Nick, wenn du nicht endlich Gas gibst, dann schwöre ich bei Gott …«
    »Schon gut, Dad«, fiel Adam ihm ins Wort. »Was hast du zuletzt im Fernsehen gesehen? Ein ausgekochtes Schlitzohr ?«
    »Gott, bist du schwul!«, sagte Luke erbost.
    »Gott, bist du hetero!«, entgegnete Adam.
    »Könntet ihr alle den Mund halten und mich fahren lassen?«, stieß Nick hervor und umklammerte das Lenkrad des Streifenwagens, den er ohne offizielle Erlaubnis aus Manhattan weggefahren hatte.
    Etwa sechzig Sekunden lang schafften sie es, seinen Wunsch zu erfüllen.
    »Dieser Bentley ist immer noch hinter uns«, informierte Luke die anderen. »Jetzt atmet er schon deine Auspuffgase ein, kleiner Bruder.«
    »Und was soll ich machen?«, murrte Nick. »Soll ich anhalten und ihm einen Strafzettel unter die Nase halten?«
    Adam schaute auf seine Uhr. »Immer mit der Ruhe. Wir haben noch genug Zeit. Ich meine, solange Dad keinen Aufstand macht …«

    »Im Augenblick breche ich etwa neunhundert Gesetze, Jungs«, knirschte Nick. »Also hört gefälligst auf, mich zu nerven, okay?«
    »Das machst du sehr gut«, lobte Frank Calabrese. »Und ihr anderen Jungs, lasst euren Bruder in Ruhe. Nur weil er der Einzige ist, der immer noch eine Uniform trägt …«
    »Hey!«, unterbrach Nick seinen Vater, »ich bin sehr gerne Cop.«
    »Und ich war sehr gerne Cop«, betonte Dean.«Aber ich möchte noch ein bisschen weiterleben.«
    »Als ob die Bullen vom Drogendezernat ein Leben hätten«, kicherte Adam.
    »Mehr als die vom Morddezernat«, feuerte Dean zurück.
    »In Blau habe ich noch nie gut ausgesehen«, meinte Luke nachdenklich.
    Nick schaute in den Rückspiegel und sah die Miene seines Vaters. »Komm schon, Dad, die machen Witze, nicht wahr?«
    »Ich finde das alles gar nicht komisch«, sagte Frank Calabrese.
    »Reg dich ab, Dad«, bat Adam. »Lou geht’s gut. Das wissen wir alle.«
    »Klar«, bestätigte Dean. »Glaubt ihr etwa, ein Hubschrauberabsturz würde sie umbringen ?«
    »Wohl kaum, nachdem sie so oft Zero Hour gesehen hat«, bemerkte Luke. »Mein Gott, wahrscheinlich hätte sie den Vogel selber steuern können.«
    »Aber hier war es ein Hubschrauber«, murmelte Frank. »Kein Flugzeug. Ein Hubschrauber, haben sie gesagt.«

    Die Brüder wechselten vielsagende Blicke.
    »Nun ja, ein Hubschrauber ist ja so was Ähnliches wie ein Flugzeug«, wandte Dean ein. »Und ich wette, sie hätte ihn fliegen können. Sogar mühelos …« Seine Stimme erstarb.
    »Glaub uns, Dad«, sagte Luke. »Ihr geht’s gut. Sie ist ein starkes Mädchen. Viel zu tough, um sich von einem lausigen Helikopter umbringen zu lassen. Weißt du noch, wie dieser Baseball sie am Kopf getroffen hat?«
    »Klar«, stimmte Adam zu. »Trotzdem rannte sie um die Bases herum. Um alle .«
    »Obwohl sie damals Outfield gespielt hat«, ergänzte Dean.
    »Jedenfalls braucht es mehr als einen abgestürzten Hubschrauber, um Lou Calabrese zu erledigen.« Immer noch mit

Weitere Kostenlose Bücher