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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Notaus­stie­ge ver­wen­det wer­den. Sie ha­ben vor­her fest­zu­stel­len, ob die Rumpf­wöl­bung ein si­che­res Hin­a­b­rut­schen er­laubt. Sprün­ge aus grö­ße­rer Hö­he sind un­an­ge­bracht.«
    »Witz­bold«, schimpf­te Han­ni­bal und stemm­te sich mit bei­den Ar­men aus dem Ses­sel hoch. »Was nun, Großer? Du bist dir doch hof­fent­lich dar­über im kla­ren, daß ein fu­gen­lo­ses Ein­si­ckern schwie­rig wird. Wir dürf­ten über fünf­zig Ki­lo­me­ter vom Raum­ha­fen ent­fernt sein. Ihn zu be­tre­ten, wä­re in­fol­ge der in hel­ler Pa­nik lan­den­den Mars­schif­fe ein bes­se­rer Selbst­mord. Kaum ein Kom­man­dant wird noch auf die Si­cher­heits­vor­schrif­ten ach­ten. Man kommt an und lan­det mit lau­fen­den Trieb­wer­ken. Das be­deu­tet ei­ne Or­kan­or­gie mit glüh­hei­ßen Druck­wel­len und ge­fähr­li­chen Rest­strah­lun­gen.«
    Ich drück­te ihn ein zwei­tes Mal in den Ses­sel zu­rück. Uni­for­mier­te Men­schen zwäng­ten sich an uns vor­bei.
    »Ab­war­ten. Die an­de­ren las­sen wir erst aus­stei­gen. Dann se­hen wir uns in Ru­he um. Ich bin ein Herr, ein Lur­ca, ver­giß das nicht! Wenn je­mand ein si­che­res Trans­port­mit­tel be­kommt, dann bin ich es. Du als mein ver­trau­ter Be­glei­ter dürf­test mit­ge­nom­men wer­den.«
    »Dan­ke für die Blu­men«, be­schwer­te er sich. »Für at­lan­ti­sche Lur­ca-Of­fi­zie­re bin ich wohl ei­ne Art von Pro­me­na­den­mi­schung, was?«
    »Im Mo­ment ja. Was denkst du wohl, wie­viel hun­dert­tau­send Whu­ro­la­ner und Pho­ro­ser jetzt her­u­mir­ren, um ein Schiff zu fin­den? In knapp zwei Stun­den wird Sag­hon mit großen Tei­len der Hei­mat­flot­te star­ten. Weit drau­ßen im We­ga­sek­tor wird er die war­ten­den Of­fen­siv­ver­bän­de der Au­ßen­sek­tor­flot­te tref­fen, und dann rast er der Son­ne De­neb ent­ge­gen. Das wird sein größ­ter Feh­ler sein! Er ver­läßt sich auf die noch ta­del­los funk­tio­nie­ren­den Bo­den­fes­tun­gen des Mon­des, der Er­de und des Mars. Dort ar­bei­tet noch al­les, was ro­bot­ge­steu­ert ist. Sit­zen­blei­ben! Es soll­te mit dem Teu­fel zu­ge­hen, wenn man sich nicht um uns küm­mern wür­de. Lur­cas, die über­dies an­er­kann­te Spit­zen­wis­sen­schaft­ler sind, läßt man nicht in ei­nem bruch­ge­lan­de­ten Glei­ter sit­zen. Man wird so­gar er­war­ten, daß wir uns nicht un­ter die hys­te­ri­sche Mas­se mi­schen. Al­so …«
    »Der große Psy­cho­lo­ge hat ge­spro­chen«, höhn­te der Klei­ne. »Okay, du sollst dei­nen Wil­len ha­ben. Wenn du mir au­ßer­dem ver­ra­ten kannst, wie wir ei­ner pein­lich ge­nau­en Iden­ti­fi­zie­rungs­kon­trol­le ent­ge­hen kön­nen, küs­se ich dir die Fü­ße.«
    »Laß es sein, sie sind sau­ber. Und was heißt jetzt noch ›pein­lich ge­naue Kon­trol­le‹? Oder bist du taub, Klei­ner?«
    Nein, er war es nicht. Hin­ter den nächs­ten Hö­hen­zü­gen war plötz­lich wie­der die Höl­le los. Das nächs­te vom Mars kom­men­de Flücht­lings­schiff setz­te zur Lan­dung an.
    Wir gin­gen in De­ckung, so gut es uns mög­lich war. Dann be­merk­ten wir, daß aus den selt­sa­men An­ten­nen des Stahl­turms grü­ne Wo­gen her­vor­schos­sen. Se­kun­den spä­ter stand über uns und dem Aus­weich­platz nörd­lich des Groß­raum­ha­fens ei­ne Ener­gieglo­cke ho­her Ab­wehr­ka­pa­zi­tät.
    Die mit über fünf­hun­dert km/h her­an­ra­sen­den, glüh­hei­ßen Druck­wel­len wur­den auf­ge­fan­gen und in die obe­re At­mo­sphä­re ab­ge­lei­tet.
    Das wür­de nun über­all ge­sche­hen. Das mar­sia­ni­sche Ober­kom­man­do hat­te sich ent­schlos­sen, we­nigs­tens die vie­len Aus­weich­plät­ze und Sied­lungs­ge­bie­te ab­zu­si­chern und die an­kom­men­den Schiffs­kom­man­dan­ten da­durch zu zwin­gen, nur auf dem gi­gan­ti­schen Ge­län­de von Pa­tra­nas auf­zu­set­zen. An­dern­falls, des­sen war ich si­cher, hät­te die­ser oder je­ner Schiffs­be­fehls­ha­ber auf sämt­li­che Vor­schrif­ten ge­pfif­fen und sein Rie­sen­schiff auf einen viel zu klei­nen Be­helfs­platz nie­der­ge­hen las­sen.
    Das aber hät­te we­gen der feh­len­den Ener­gie­schirm­gat­ter zum Un­ter­gang der

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