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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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durch­schau­bar.
    Das nütz­te ei­nem Te­le­pa­then der GWA aber nur et­was, wenn das der­art be­lausch­te Op­fer auch et­was wuß­te. Un­ser Freund war ah­nungs­los wie ein Ba­by.
    Er war le­dig­lich an­ge­wie­sen wor­den, den »Lur­ca« Me­tra­non mit­samt sei­nem Be­glei­ter Vor­gh aus ei­ner of­fen­bar un­an­ge­neh­men La­ge zu be­frei­en, bei­de Per­so­nen vom »ge­wöhn­li­chen Dienst­per­so­nal« ab­zu­schir­men und den Her­ren ei­ne Trans­port­mög­lich­keit mit ho­hem Kom­fort an­zu­bie­ten.
    Das hat­te uns stut­zig ge­macht!
    Wer war die­ser Wis­sen­schaft­ler und Gen­sta­ti­ker Me­tra­non, den dar­zu­stel­len ich die frag­wür­di­ge Eh­re hat­te, in Wirk­lich­keit ge­we­sen?
    Mit ei­nem sol­chen Auf­wand hat­te ich nicht ge­rech­net, aber er be­wies mir und mei­nem arg­wöh­ni­schen In­stinkt, daß der Mann et­was Be­son­de­res ge­we­sen sein muß­te – auch für mar­sia­ni­sche Be­grif­fe!
    Wen hat­te uns He­dsche­nin ei­gent­lich an­ver­traut? War er über die Wich­tig­keit des To­ten in­for­miert ge­we­sen? Wenn ja – warum hat­te er uns nicht ein­ge­weiht und ge­warnt?
    Es gab noch ei­ne an­de­re Lö­sung! He­dsche­nin konn­te un­ter Um­stän­den gar nicht ge­wußt ha­ben, wen er uns über­bracht hat­te. Viel­leicht hat­te er den töd­lich ver­letz­ten Wis­sen­schaft­ler le­dig­lich für rang­mä­ßig zweck­voll ge­hal­ten, nicht aber für einen Ge­heim­nis­trä­ger.
    Han­ni­bal be­stritt das. Er mein­te, ein so ho­her Ab­wehr­of­fi­zier wie He­dsche­nin, prak­tisch die rech­te Hand des Mark­has’, hät­te über je­den wirk­lich be­deut­sa­men At­lan­ter in­for­miert sein müs­sen.
    Ich hat­te lan­ge dar­über nach­ge­grü­belt und war zu dem Schluß ge­kom­men, daß auch He­dsche­nin durch­aus nicht al­les zu wis­sen brauch­te.
    Ich war Bri­ga­de­ge­ne­ral der GWA, Chef des GWA-Raum­korps, au­ßer­or­dent­li­cher Ein­satz­schat­ten mit Pa­ra­g­a­ben ZBV; aber auch ich wuß­te längst nicht al­les, was im Kom­man­do­stab der GWA aus­ge­brü­tet wur­de. Warum soll­te das in He­dschen­ins Fall nicht ähn­lich ge­we­sen sein?
    Dar­aus er­gab sich ei­ne er­schre­cken­de Fol­ge­rung:
    Wenn Mark­has den Gen­sta­ti­ker Me­tra­non als so wich­tig ein­stuf­te, daß er nicht ein­mal sei­nen engs­ten Mit­ar­bei­ter He­dsche­nin un­ter­rich­tet hat­te, dann muß­te Me­tra­non ei­ne emi­nent be­deu­ten­de Fi­gur im drei­di­men­sio­na­len Schach­spiel der Mar­sia­ner ge­we­sen sein.
    Und wenn ich mei­ner Phan­ta­sie noch mehr Spiel­raum ein­räum­te, kam ich zu dem Schluß, daß Me­tra­non durch­aus et­was mit der Ge­heim­waf­fe des Sag­hon zu tun ge­habt ha­ben könn­te. Das war atem­be­rau­bend!
    Ich emp­fand einen Schmerz in der lin­ken Hüf­te. Han­ni­bal stieß mit sei­nem spit­zen El­len­bo­gen zu und trat mir schließ­lich noch auf den Fuß.
    Ich blick­te ver­wun­dert auf und sah ver­schwom­men sein Ge­sicht.
    Der Klei­ne trat er­neut zu. Gleich­zei­tig hör­te ich ihn ei­ni­ge hand­fes­te Ver­wün­schun­gen aus­sto­ßen.
    »Mann, komm zu dir. Dein Dö­sen fällt lang­sam auf.«
    »Na hör mal, das ist doch …«
    »Um­schal­ten auf Pa­ra­ver­bin­dung«, dröhn­te es in mei­nem Ex­tra­hirn. Han­ni­bal sen­de­te be­tont ener­gie­reich.
    »Okay, bist du jetzt wie­der un­ter den Le­ben­den? Du hast ge­grunzt und ge­schnauft wie ein Tief­see­tau­cher mit Luft­bla­sen im zwan­zigs­ten Hals­wir­bel.«
    »Ach, so vie­le gibt es? Das ist mir neu.«
    »Mark­has wird dir zei­gen, wie vie­le du wirk­lich hast. Dei­ne Über­le­gun­gen wa­ren wie­der ein­mal ty­pisch. Den­ke hier nicht wie ein Ro­bo­ter mit zehn­tau­send und mehr Even­tua­li­tä­ten-Jus­tie­run­gen, son­dern nur an eins – an den Auf­trag des Be­gleit­of­fi­ziers. Den ha­be ich mitt­ler­wei­le geis­tig aus­ein­an­der­ge­nom­men.«
    »Er weiß nichts.«
    »Von we­gen, du Held. Du mußt nur tief ge­nug in die Win­dun­gen un­ter der grau­en Rin­de ein­drin­gen, aber das kos­tet Zeit. Er denkt an einen be­vor­zug­ten Emp­fang und einen so­for­ti­gen Start. Es hat et­was mit dem Mond zu tun.«
    »Wahn­sinn!«
    »Das den­ke ich mir

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