Periode Totalausfall
atlantischen Tiefebene von Patranas geführt. Nur die Gatter konnten die Druckfluten der Atomtriebwerke auffangen und unschädlich machen. Behelfsplätze wie jener, auf dem wir gelandet waren, dienten ausschließlich dem Luftverkehr und zur Abfertigung kleiner Raumschiffe, mit denen die Schnellverbindungen Erde – Mond durchgeführt wurden.
Die Großraumkabine des bruchgelandeten Transporters war inzwischen fast leer. Nur noch wenige Menschen drängten sich vor den Ausgängen.
Ich sah auf den Zeitmesser. Es war 11:05 Uhr am 18. 4. 2011, Realzeitberechnung.
Patranas, größter Raumhafen des Mars auf Terra und Alpha-Befehlszentrum für den »Garph von Lurcarion«, Admiral Markhas, lag westlich des atlantischen Zentralgebirges in der großen Tiefebene.
Wir hatten die geographische Position an Hand unserer modernen Karten ermittelt und sie darauf eingezeichnet.
Danach lag das Gebiet von Patranas auf etwa dreißig Grad nördlicher Breite und fünfundfünfzig Grad westlicher Länge. In unserer Zeit würde sich dort das Nordwestatlantische Becken erstrecken. Weiter westlich würden die Bermudas entstehen.
Das bedeutete, daß die Ebene von Patranas beim Untergang des Erdteils am tiefsten absinken würde. Die zur Zeit gültigen Verhältnisse stimmten mit unseren Realdaten so exakt überein, daß es überhaupt keine Zweifel an der Richtigkeit der Ermittlungen geben konnte.
Für die Geheime Wissenschaftliche Abwehr bedeuteten die Erkenntnisse aber viel mehr als nur eine Beweisführung über die Landmassenverschiebungen in der fernen Erdvergangenheit.
Wir suchten ausschließlich eine geheimnisvolle Langzeitwaffe, die nach dem Willen von Admiral Saghon zur Spätvernichtung der eingesickerten Deneber führen sollte.
Wie sehr die nach der Großen Flut überlebende Menschheit davon in Mitleidenschaft gezogen werden konnte, war bekannt.
Uns interessierte an Patranas infolgedessen nur die Frage, ob Saghon seine Bombe, oder was es sonst sein mochte, in dieser Gegend installieren würde oder schon installiert hatte; oder ob er wegen der strategisch prekären Lage der Tiefebene lieber darauf verzichten würde.
Hedschenins Funkspruch erhärtete unsere Befürchtungen.
Hannibal, Allison, Nishimura und auch ich waren überzeugt, daß die Langzeitwaffe nie und nimmer in Patranas zu finden war. Ich behauptete sogar, daß sie nicht einmal auf Atlantis installiert war! Schließlich hatte Hedschenin auf die südamerikanischen Anden hingewiesen. Das war ein deutlicher Fingerzeig.
Wir waren nur deshalb nach Patranas gekommen, um zu versuchen, von hier aus regulär mit marsianisch-atlantischen Luftfahrzeugen in die Höhle des Löwen transportiert zu werden.
Wir standen nämlich wieder vor dem Problem, auffällig-unauffällig zu erscheinen! In der ersten Phase war uns das durch die Überfahrt mit dem Segelschiff RODKON-WHU gelungen. Einwandfreier hätten wir auf dem atlantischen Kontinent nicht auftauchen können.
Nun aber hatten wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit abzusetzen und die Anden aufzusuchen. Dort konnten wir, wie wir glaubten, sicherlich nicht in der Maske barbarischer Nordmänner erscheinen und vorgeben, unser erstaunliches Wissen über die »Götter« von einem Lehrer aus dem kultivierten Süden bezogen zu haben.
Meine Maske als atlantischer Wissenschaftler war daher angebracht und wahrscheinlich auch gut. Hannibal konnte als whurolanischer Waffenspezialist ebenfalls anerkannt werden.
Eigentlich blieb nur eine primäre Frage offen: Wir wußten nicht, ob unsere Legitimationen den Abwehr-
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