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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­ter­be­wuß­ter In­stinkt sprach so hef­tig an, daß ich einen deut­li­chen Druck­schmerz im Kopf fühl­te.
    »Aha, dein Vor­ah­nungs­in­stinkt warnt al­so eben­falls«, stell­te der Klei­ne fest. »Da bin ich nur froh, daß ich nicht al­lein schwarz se­he. Großer, wenn wir schlau sind, sor­gen wir da­für, daß wir auf kei­nen Fall in die­se Kom­man­do­fes­tung hin­ein­fah­ren. Dar­in wird es un­ge­müt­lich.«
    »Zu spät! Du ver­gißt, daß Me­tra­non ein wich­ti­ger Mann war.«
    »Herr­lich! Und aus­ge­rech­net den mußt du nach­ah­men. Okay, war­ten wir ab. Wenn in dem Be­fehls­zen­trum das glei­che Cha­os herrscht wie auf dem Raum­ha­fen, kön­nen wir Glück ha­ben. Ich möch­te al­ler­dings nach wie vor wis­sen, was der selt­sa­me Ko­de­schlag des Sag­hon be­deu­tet und warum der jun­ge At­lan­ter an einen Flug zum Mond denkt. Das ist blan­ker Wahn­sinn! Da oben ist jetzt die Höl­le los. In knapp zwei Stun­den be­gin­nen die De­ne­ber mit dem Leucht­be­schuß, und an­schlie­ßend wird die ge­sam­te Ober­flä­che für die Dau­er von et­wa 180000 Jah­ren ra­dio­ak­tiv ver­seucht; und das so nach­hal­tig, daß man mit Mil­lirönt­gen nicht mehr rech­nen kann. Über­lie­fer­te Meß­er­geb­nis­se be­rich­ten von ein­tau­send HOTRAN, ei­ner mar­sia­ni­schen Maß­ein­heit für Ra­dio­ak­ti­vi­tät aus künst­lich er­zeug­ten Gam­ma­strah­lern, die über­dies auf fünf­di­men­sio­na­ler Ebe­ne pul­sen. Es sind dem­nach Zwei-Kom­po­nen­ten-Strah­ler, von de­nen wir noch kei­ne Ah­nung ha­ben. Und in die­se He­xen­kü­che will man uns schi­cken?«
    »Mark­has weiß noch nichts von dem be­vor­ste­hen­den Über­ra­schungs­an­griff. Sonst wä­re Sag­hon nie und nim­mer zum Ge­gen­an­griff ge­st­ar­tet. Er ist jetzt schon weit au­ßer­halb un­se­res Son­nen­sys­tems.«
    »Dann stim­men die ge­schicht­li­chen Über­lie­fe­run­gen. Der Ge­gen­schlag in Rich­tung De­neb brach­te kei­nem den Sieg. Vor­sicht, es geht wei­ter.«
    Der Schwe­be­pan­zer ruck­te an und glitt mit ho­her Fahrt in die schirm­freie Zo­ne vor. Hier und da ver­nah­men wir Kla­ge­ru­fe auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne. Ster­ben­de mel­de­ten sich ein letz­tes Mal bei den noch Le­ben­den.
    Wir tra­ten zu­rück und neig­ten das Haupt vor je­nen, die einst als Göt­ter ge­kom­men wa­ren, um da­nach in we­nig gött­li­cher Art die jun­ge Mensch­heit des Pla­ne­ten Er­de mit aus­ge­klü­gel­ten Psy­cho­tricks oder mit Waf­fen­ge­walt zu ko­lo­ni­sie­ren.
    Nun wa­ren die klei­nen Män­ner und Frau­en vom vier­ten Pla­ne­ten des Son­nen­sys­tems ent­wür­di­gend schnell von ih­rem Thron ge­stürzt wor­den.
    Im­mer­hin er­schi­en ih­nen die große und schö­ne Er­de gut ge­nug als Zu­fluchts­ort, denn ih­re ei­ge­ne Welt war mitt­ler­wei­le zu ei­ner Wüs­te ge­wor­den, de­ren oh­ne­hin dün­ne Sau­er­stof­fat­mo­sphä­re durch de­ne­bi­sche Hoch­ener­gie-Io­ni­sa­ti­ons-Kraft­fel­der in den Welt­raum ge­ris­sen wur­de.
    Fünf­zig­tau­send In­tel­li­genz­we­sen wa­ren mit nur ei­nem Fluchtraum­schiff auf der Er­de ge­lan­det. Doch wenn sie an­ge­nom­men hat­ten, hier auf ei­ne groß­ar­tig or­ga­ni­sier­te Hil­fe­leis­tung zu sto­ßen, wie das für mar­sia­ni­sche Pla­nun­gen im­mer selbst­ver­ständ­lich ge­we­sen war, hat­ten sie sich ge­täuscht.
    Sie ka­men zu schnell – und vor al­lem ka­men viel zu vie­le auf ein­mal!
    Man hat­te mit ei­ner ge­wis­sen Zahl von Flücht­lin­gen ge­rech­net, aber nicht mit ei­ner Sturm­flut ver­zwei­fel­ter Mar­sia­ner.
    Und nun ström­ten sie ent­ge­gen al­ler War­nun­gen in das Kom­man­do­zen­trum des Garph von Lur­ca­ri­on hin­ein; in einen gi­gan­ti­schen Bun­ker­kom­plex, der nie­mals für die Auf­nah­me so vie­ler Flücht­lin­ge vor­ge­se­hen ge­we­sen war.
    Die bit­te­ren Fol­gen be­ka­men all je­ne Mar­sia­ner zu spü­ren, die nie zu­vor auf der Er­de ge­we­sen wa­ren. Das aber wa­ren die meis­ten.
    Le­be­we­sen von schwäch­li­chem Kör­per­bau; mit ei­ner Durch­schnitts­grö­ße von 1,40 Me­ter; ge­wöhnt an die dün­ne Luft des Mars, an sei­ne küh­len Durch­schnitt­stem­pe­ra­tu­ren und

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