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Periode Totalausfall

Periode Totalausfall

Titel: Periode Totalausfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Aus­rüs­tungs­gü­ter für Ih­ren Ein­satz mit­brin­gen. Walsh Re­tue muß schnel­le Fahrt ge­macht ha­ben. Die Stra­ße von Gi­bral­tar ist in die­ser Epo­che tücki­scher als un­ser von Rif­fen ver­seuch­tes In­sel­ge­wirr in der Süd­see. Wenn er da nicht mit drei­mal äu­ßers­ter Kraft hin­durch­ge­braust wä­re, könn­te er noch nicht hier sein.«
    »Da se­hen Sie mal, wie un­ser Al­ter so­gar einen ver­ant­wor­tungs­be­wuß­ten U-Boot-Kom­man­dan­ten der Na­vy um den Fin­ger wi­ckeln kann«, warf Han­ni­bal ein. »Mann, mir plat­zen schon sämt­li­che Ner­ven­lei­ter, wenn ich nur an den Sta­chel­kopf den­ke. Er wirft uns doch ga­ran­tiert al­les um.«
    Herb J. Rit­tin­ger ging. Er schwang sich rou­ti­niert durch das en­ge Stahl­schott und ließ es wie­der zuglei­ten.
    Wir aber wur­den mit je­der ver­strei­chen­den Mi­nu­te un­ru­hi­ger.
    »Ich möch­te wis­sen, wel­cher sie­ben­schwän­zi­ge Teu­fel dem Al­ten ge­ra­ten hat, höchst­per­sön­lich am Ein­satzort zu er­schei­nen«, mur­mel­te Han­ni­bal vor sich hin. »Großer, um was wol­len wir wet­ten, daß es zu Kom­pli­ka­tio­nen kommt?«
    »Ich wet­te nie, wenn mei­ne Chan­cen gleich Null sind.«
     
     
2.
     
    Es war wie­der ein­mal ganz an­ders ge­kom­men, als wir es uns ge­dacht hat­ten! Und wenn Sie an­ge­nom­men ha­ben, wir hät­ten uns im höl­zer­nen Rumpf des Seg­lers ROD­KON-WHU vor dem Zu­griff des Al­ten in Si­cher­heit brin­gen kön­nen, so ist das eben­falls ein Irr­tum.
    Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling war in sei­ner Art so un­um­gäng­lich wie ei­ne Sturm­flut­ka­ta­stro­phe. Wahr­schein­lich wä­re eher der Erd­teil At­lan­tis in den Flu­ten ver­sun­ken, als daß wir uns sei­nem Zu­griff hät­ten ent­zie­hen kön­nen.
    Er war nicht ein­mal an Bord der ON­TA­RIO ge­kom­men, son­dern hat­te uns ein­fach auf die HU­RON be­foh­len.
    Sol­che An­wei­sun­gen aus­zu­spre­chen, stand dem Chef der GWA zu.
    Han­ni­bal hat­te schau­er­lich ge­schimpft und den Ver­dacht ge­äu­ßert, der »al­te Bul­len­bei­ßer« hät­te sich nur vor der Schwimm­tour in vier­zig Me­ter Was­ser­tie­fe drücken wol­len.
    Mit die­ser Ver­mu­tung hat­te der Klei­ne Un­recht ge­habt, denn das war gar nicht nö­tig ge­we­sen. Die HU­RON hat­te ei­ne aus­fahr­ba­re, schlauch­ar­ti­ge Druck­schleu­se mit­ge­bracht und sie mit der Turm­kam­mer der ON­TA­RIO ver­bun­den. In­fol­ge­des­sen hat­ten wir tro­ckenen Fu­ßes zu dem Schwes­ter­boot hin­über­ge­hen kön­nen.
    Das war al­so nicht der Grund ge­we­sen, uns vor­zei­tig aus dem mü­he­voll ein­ge­rich­te­ten Mas­ken­bil­dungs­zen­trum des U-Boots zu ent­fer­nen. Ge­nau ge­nom­men, hät­ten wir noch ei­ne Stun­de ru­hen müs­sen. Die Ver­bin­dungs­schnit­te wa­ren je­doch schon gut ver­heilt.
    Nun stan­den wir im ehe­ma­li­gen Bug-Tor­pe­doraum des so­eben erst ein­ge­lau­fe­nen Boo­tes, das mit ei­ner Marsch­fahrt von hun­dert See­mei­len pro Stun­de in größt­mög­li­cher Tie­fe den At­lan­ti­schen Arm durch­sto­ßen hat­te. Re­ling hat­te es be­son­ders ei­lig ge­habt.
    Der um­ge­bau­te Bu­graum war der größ­te an Bord. Hier war ei­ne mit Ge­rä­ten al­ler Art voll­ge­stopf­te Kom­man­do­zen­tra­le ent­stan­den, die mich trotz der ge­rin­gen Ab­mes­sun­gen leb­haft an die Be­fehls­bun­ker der GWA in Wa­shing­ton er­in­ner­te.
    Bei der Be­ur­tei­lung von Re­lings Per­son, vor al­lem von sei­nen Hand­lun­gen, wa­ren vie­len Leu­ten schon zahl­rei­che Feh­ler un­ter­lau­fen. Ei­gent­lich konn­te sein Ver­hal­ten erst dann rich­tig ein­ge­schätzt wer­den, wenn ein be­stimm­ter Fall ab­ge­schlos­sen war.
    So schi­en es auch dies­mal zu sein. Ich nahm mir vor, nicht mehr vor­schnell zu nör­geln, son­dern erst ein­mal ab­zu­war­ten, was er zu sa­gen hat­te.
    Re­ling emp­fing uns auf ei­ne Wei­se, die einen Au­ßen­ste­hen­den nicht ah­nen ließ, daß wir uns lan­ge nicht ge­se­hen hat­ten. Für ihn schi­en der un­wirk­li­che Auf­ent­halt 187000 Jah­re vor Real­zeit selbst­ver­ständ­lich zu sein. Er stör­te sich kei­ne Se­kun­de dar­an, daß nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter von uns ent­fernt ei­ne

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