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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erschüttern. Wenn sie also eingestand, daß sie beunruhigt war, dann mußte etwas Besonderes dahinterstecken.
    Sie schien seine Gedanken zu erraten, denn sie schüttelte den Kopf und preßte die Lippen zusammen.
    »Nein, es ist nichts Persönliches. Nur der Eindruck, daß sich alles verändert, verschiebt.,.«
    »Quält Kylara Sie wieder?«
    Brekke verneinte, aber sie sah ihn dabei nicht an.
    »Ich sagte Ihnen schon, Brekke, Sie können Bronzedrachen von einem anderen Weyr verlangen, wenn Wirenth aufsteigt.
    N’ton von Benden oder B’dor von Ista … Dann hätten Sie Ruhe vor Kylara.«
    Brekke schüttelte heftig den Kopf.
    »Drängen Sie mir doch nicht Ihre Freunde auf!«
    Ihre Stimme klang hart.
    »Mir gefällt es im Südkontinent. Ich werde hier gebraucht.«
    »Gebraucht? Sie werden schamlos ausgenutzt und nicht nur von den Weyrbewohnern!«
    Sie starrte ihn an, ebenso erstaunt über den plötzlichen Ausbruch wie er selbst. Dann senkte sie den Blick.

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    »Mir macht schwere Arbeit nichts aus«, sagte sie leise und begann wieder die Echse zu füttern.
    »Brekke, Ihr Fehler ist, daß Sie nicht kämpfen. Sie verdie-nen sehr viel mehr, als Sie hier bekommen. Sie wissen nicht, was für ein liebes, großzügiges …« F’nor brach verwirrt ab.
    »… tüchtiges, nützliches Geschöpf ich bin?« entgegnete Brekke. »O doch, F’nor, ich kenne die ganze Litanei. Ich weiß genau, was ich bin.«
    Ihre Stimme klang so bitter, und in ihren grünen Augen lag solcher Schmerz, daß F’nor ihr tröstend den Arm um die Schulter legte. Er hob ihr Kinn und küßte sie leicht auf die Lippen. Der braune Reiter hatte sich kaum etwas bei dieser Geste gedacht, und so war er weder auf seine noch auf Brekkes Reaktion gefaßt.
    Gefühle, wie er sie nie gekannt hatte, brodelten in seinem Innern und verwirrten ihn. Und Brekke schmiegte sich an ihn und sah mit so vertrauensvollen Augen zu ihm auf, daß er keinen To n herausbrachte. Er las etwas in ihrem Blick …
    »Du hast nie mit T’bor geschlafen«, sagte er schließlich rauh. »Du hast auch nie mit einem anderen Mann geschlafen.«
    Sie vergrub den Kopf an seiner Schulter. Er zwang sie, ihn anzusehen.
    »Weshalb hast du die anderen in dem Glauben gelassen, daß T’bor…?«
    Er wußte die Antwort, noch bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte.
    »Um andere Männer von dir fernzuhalten? Wer ist denn der Glückliche, dem du die Treue hältst?«
    Tränen standen in ihren Augen.
    »Ich … ich habe dich von dem Tag an geliebt, als ich dich zum erstenmal sah. Du warst so freundlich zu uns, so verständ-nisvoll, als wir auf den Weyr kamen, schüchtern und ohne zu wissen, wie die Gegenüberstellung verlaufen würde.«
    Brekke stockte.

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    »Wie konnte ich damals ahnen, daß nur Bronzedrachen mit der Königin zum Paarungsflug aufsteigen?«
    F’nor preßte das Mädchen an sich und küßte ihr weiches Haar. Nun verstand er manches.
    »Aber du weißt doch, daß für die Drachenreiter nicht die Moral des gewöhnlichen Volkes gilt. Eine Weyrherrin muß in erster Linie auf ihre Königin Rücksicht nehmen, selbst wenn das bedeutet, daß sie mit einem Mann das Lager teilt, den sie nicht liebt. Aber sobald die Paarungszeit der Drachen vorüber ist, kann sie den Partner wählen, der ihr zusagt.«
    »Oh, das weiß ich alles.«
    »Hat Wirenth etwas gegen mich?«
    »Nein.« Brekke sah ihn verwirrt an. »Ich meine – ach, ich weiß selbst nicht, was ich meine. Gewiß, ich liebe Wirenth, aber begreifst du denn nicht? Ich stamme nicht aus dem Weyr.
    Ich … ich bin gehemmt. Und ich habe entsetzliche Angst, daß sich meine Hemmungen auf Wirenth übertragen werden. Aber ich kann nicht mein ganzes Wesen ändern.«
    »Das erwartet doch auch niemand. Dann wärst du nicht mehr unsere Brekke. Aber Drachen üben keine Kritik. Und …«
    »Du begreifst immer noch nicht.«
    Sie begann zu schluchzen.
    »Ich will mein Lager mit keinem Mann außer dir teilen. Ich
    – ich werde kalt bleiben. Es wird mir nicht gelingen, Wirenth zurückzuholen. Aber ich liebe sie. Ich liebe sie so, und sie steigt bald auf, und ich kann nicht…«
    Sie versuchte sich von ihm zu lösen, aber er gab sie nicht frei.
    »Du bist jetzt so verkrampft, mein Liebes, daß du nicht mehr klar denken kannst. Komm …«
    Ohne auf ihren Widerspruch zu achten, zog er sie mit sich ins Freie. Hinter Canths Sandkuhle gab es eine kleine Lic htung, von Farnen und Fellisbäumen abgeschirmt, wo niemand sie stören würde.

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    Später lagen sie

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