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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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obwohl es Tradition war, daß der Meisterharfner von jedem Weyr Unterstützung fordern durfte.
    Ein Drache tauchte im Nordwesten auf. Robinton griff nach seinem Umhang, den Handschuhen und dem Kasten mit dem Instrument. Auf dem Wege nach draußen bemerkte er zu seiner Überraschung, daß ein zweiter Drache zur Landung ansetzte.
    Und dann, als er auf den Platz hinaustrat, schüttelte er verwundert den Kopf. Im Osten zeigte sich noch ein Reiter mit seinem Tier. Das fing ja gut an! Und er hatte gehofft, daß die Probleme warten würden, bis er nach Telgar kam.
    »Sebell, Talmor, Brudegan und Tagetarl, werft euch in Schale!« befahl er mit weithin schallender Stimme.
    »Aber beeilt euch, sonst ziehe ich euch die Haut ab!«

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    Mit vier eigenen Harfnern und den drei Männern von Telgar hatte er eine starke Gruppe. Robinton warf einen Blick auf die kreisenden Drachen und grinste. Fast erwartete er, daß sie alle wieder verschwinden würden.
    Welche n sollte er wählen? Der Blaue von Telgar war zuerst erschienen. Aber der Grüne kam vom Fort-Weyr, zu dem seine Gilde gehörte. Benden hingegen ließ ihm eine besondere Ehre zuteil werden, indem er einen Bronzedrachen schickte.
    Die beiden Männer von Telgar und Fort begannen sofort zu streiten, wessen Aufgabe es sei, den Meisterharfner zu befördern. Als sie sich gemeinsam gegen den Bronzereiter wandten – der Harfner erkannte N’ton – fühlte sich Robinton zum Eingreifen verpflichtet.
    »Es ehrt meine Gilde, daß ihr darum wetteifert, ihr zu dienen.«
    Und Robinton verbeugte sich ironisch vor den beiden Zank-hähnen.
    »Aber das ist nicht nötig, denn ich habe Verwendung für alle drei Tiere. Um das glückliche Ereignis auf Telgar gebührend zu feiern, beabsichtige ich, vier me iner Harfner als Unterstützung mitzunehmen.«
    Er sah die wütenden Blicke, die zwischen dem grünen und dem blauen Reiter hin und her gingen. N’ton hielt sich im Hintergrund. Er besaß bessere Manieren als die beiden anderen, obwohl er nicht aus einem Weyr stammte.
    Seine Männer kamen ins Freie gerannt. Sie verstauten noch ihre Instrumente und warfen die Umhänge aus Wherleder über.
    Robinton deutete unauffällig auf Talmors verrutschten Gürtel und flüsterte Tagetarl zu, daß er sich frisieren solle.
    »Wir sind bereit, meine Herren«, erklärte er kurz darauf den Drachenreitern.
    »Brudegan, Tagetarl, ihr nehmt den Grünen …«
    »Ich hätte gute Lust…«, begann der grüne Reiter.
    »Ich sehe es«, unterbrach ihn Robinton kühl. »Sebell, Ta l-162
    mor, auf den Blauen – und vergeßt nicht, euch bei D’ram für diese Aufmerksamkeit zu bedanken!«
    Er selbst trat zu N’ton. »Wenn Sie gestatten …«
    Der Bronzereiter half ihm beim Aufsteigen. Er tat, als habe er von der feindseligen Stimmung nichts gemerkt. Die beiden anderen Reiter spürten, daß es wenig Sinn hatte, zu protestieren.
     
    Banner wehten, als Robinton mit N’ton über der Burg von Telgar auftauchte. Der große Außenhof war mit frischem Grün und Fellisblüten geschmückt, und der Blumenduft vermischte sich mit den appetitlichen Gerüchen aus der Küche, wo das Festmahl zubereitet wurde. Offensichtlich strömten die Gäste schon seit Stunden herbei, denn auf dem Vorplatz drängten sich die angepflockten Reittiere. Heute nacht gab es mit Sicherheit auf Telgar kein freies Zimmer, und Robinton war nur froh, daß ihm sein Rang gewisse Vorrechte verschaffte.
    Er wandte sich an den Bronzereiter: »Sie bleiben, N’ton?«
    Der junge Mann lächelte dem Harfner zu, aber seine Augen blieben ernst.
    »Lioth und ich haben noch einen Patrouillenritt vor, Meister Robinton«, erwiderte er und versetzte seinem Tier einen liebevollen Klaps.
    »Aber ich wollte mir das Festgepränge gern anschauen, und als Baron Asgenar mich bat Sie abzuholen, tat ich ihm gern den Gefallen.«
    »Vielen Dank«, entgegnete Robinton.
    »Auch dir Lioth, für den ruhigen Ritt.«
    Er tätschelte die Schnauze des Tieres.
    Gern geschehen.
    Verwirrt sah der Harfner N’ton an, aber der Junge hatte keinen Ton gesagt. Lioth? Der Bronzedrache breitete die Schwingen aus, und Robinton mußte einen Schritt zurücktre-ten. Nun, der Tag fing mit Überraschungen an!

163
    »Sir?«
    Brudegan verbeugte sich vor ihm.
    »Ach, ihr seid da.«
    Er grinste sie an. Talmor war zum erstenmal mit einem Drachen geflogen und wirkte ein wenig grün um die Nase.
    »Brudegan, du kennst Telgar. Zeig den anderen den Harfner-Raum und stelle bitte mein Instrument dort ab. Dann mischt ihr

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