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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hat…«
    »Sie hätte niemandem genützt«, unterbrach ihn F’nor so schroff, daß der Bronzereiter das Thema wechselte.
    »N’ton gelang es, ein paar Sporenklumpen herzubringen.
    Wir verteilten sie auf drei der großen Kästen«, sagte er und deutete auf die Pflanzen.
    »Die Würmer verschlangen sie bis zum letzten Faden. Und die Blätter des Fellisbaums, die wir ein wenig verätzten, heilen bereits wieder. Ich hoffe, Meister Andemon kann uns den Vorgang erklären.«
    Der Saatmeister richtete sich auf und wischte seine Finger an der fleckigen alten Schürze sauber. Offensichtlich hatte N’ton ihn mitten von seiner Arbeit weggeholt.
    »Nein, Weyrführer«, sagte er langsam.
    »Ich habe keine Erklärung.«
    Er nahm eine Handvoll Erde auf, betrachtete die Würmer, die sic h darin schlängelten, und schleuderte sie mit einer Mischung aus Furcht und Ekel von sich.
    »Was ist denn?« F’lar sah ihn verwirrt an.
    »Begreifen Sie denn nicht?« Irgendwie klang die Stimme des Saatmeisters hilflos.
    »Diese Würmer sind Parasiten. Seit Jahrhunderten versuchen wir nun, den südlichen Teil unseres Kontinents davon zu befreien. Sie sind ebenso hartnäckig wie die Sandwürmer von Igen und nur halb so nützlich. Sobald sie in ein Feld eindringen, beginnen die Pflanzen zu welken und abzusterben.«
    »Sehen Sie hier irgendwo auch nur einen kranken Halm?«

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    F’lar deutete auf die Kästen mit ihrem üppigen Wachstum.
    Andemon stocherte in der Erde herum.
    »Es ist unmöglich«, murmelte er.
    »F’lar«, warf Lessa ein, »erinnerst du dich nicht, daß die Pflanzen ziemlich schlaff wirkten, kurz nachdem wir die Würmer ausgesetzt hatten?«
    »Ihnen fehlte Wasser, das war alles. Sie erholten sich rasch.«
    Andemon trat mißtrauisch auf einen der Kästen ein.
    »Weshalb sind diese Gewächse kleiner als die anderen?
    Wurden sie später eingesetzt?«
    »Nein. Das ist der einzige Kasten, der von Anfang an keine Würmer enthielt. Ich finde auch, daß die Pflanzen schlechter gedeihen als die übrigen.«
    Andemon starrte zu Boden. »Diese Würmer sind Ungeziefer. Wir rotten sie seit undenklichen Zeiten aus, wo wir sie antreffen.«
    F’lar lächelte schwach. »Es sieht so aus, als hätten die Farmer gegen das Wohl von Pern gearbeitet.«
    Der Saatmeister protestierte empört. Robinton mußte seine ganze Diplomatie aufwenden, um den Mann zu besänftigen.
    »Und Sie wollen beha upten, daß diese Larven und Würmer absichtlich auf Pern verteilt wurden?« fragte Andemon den Harfner. Robinton schien im Moment der einzige, dem er vertraute.
    »Sie wurden von unseren Vorfahren gezüchtet – den gleichen Leuten, die auch die Drachen züchteten?«
    »Wir nehmen es an«, sagte Robinton.
    »Oh, ich verstehe Ihre Zweifel sehr gut. Ich selbst brauchte mehrere Nächte, bis ich es fassen konnte. Aber bedenken Sie eines: In den Aufzeichnungen ist nie die Rede davon, daß die Drachenreiter uns von der Plage des Roten Sterns befreien werden. Immer wieder taucht jedoch die Hoffnung auf, daß eines Tages die Silberfäden keine Gefahr mehr darstellen 252
    werden …«
    Andemon sah auf seine lehmigen Stiefelspitzen.
    »Die alten Schriften unserer Gilde weisen ausdrücklich darauf hin, daß wir auf die Würmer achten sollen.« Er zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Das haben wir getan. Wir hielten es für unsere Pflicht. Wo wir sie fanden, rotteten wir sie aus, mit Säure und Feuer. Sie schadeten den Pflanzen, ließen sie welken …«
    Der Mann schlug plötzlich beide Hände vors Gesicht. Seine Schultern begannen zu zucken. Lessa warf F’lar einen frage nden Blick zu, aber dann erkannte sie, daß der Saatmeister lachte, hysterisch lachte.
    »Achtet auf die Würmer, sagen die Schriften. Achtet auf sie!
    Und wir dachten, das sei gleichbedeutend mit vernichten! Beim Ei, was haben wir da angerichtet?«
    Der Harfner drückte Andemon eine Weinflasche in die Hand.
    »Danke, Robinton, das hilft«, sagte der Mann, nachdem er einen tiefen Zug genommen hatte.
    »Unsere Vorfahren vergaßen also zu erwähnen, weshalb wir auf die Würmer achten sollten«, meinte F’lar.
    »Wahrscheinlich war es für sie so selbstverständlich, daß sie gar nicht auf den Gedanken kamen, jemand könnte das mißverstehen. Dann breiteten sich die Burgen und Höfe aus.
    Aufzeichnungen wurden verloren oder vernichtet, Männer starben, bevor sie das Geheimnis weitergeben konnten.«
    Er warf einen Blick auf die Steinkästen.
    »Vielleicht entwickelten sie die Würmer hier in

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