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Pern 03 - Drachengesang

Pern 03 - Drachengesang

Titel: Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gegenüberstellung eingeladen. Los, dreh dich um! Manora kommt gleich und sieht sich deine Füße an.«
    »Autsch – mußt du so grob sein?«
    »Erklär deiner Prinzessin … Du liebe Güte, ich tu dir doch nichts! Prinzessin! Benimm dich, oder ich sage Ramoth Bescheid.«
    Zu Menollys Staunen stellte Prinzessin ihre Angriffsflüge ein und verzog sich mit einem ängstlichen Kreischen in die entfernteste Zimmerecke.
    »Du hast mir ganz schön weh getan«, murrte Menolly, noch zu schläfrig, um taktvoll zu sein.
    »Aber doch nicht mit Absicht! Hmmm. Deine Füße sehen wirklich viel besser aus.«
    »Wir versuchen es heute mit einem leichteren Verband«, erklärte Manora, die in diesem Moment die Kammer betrat.
    »Die Pantoffel bieten dir zusätzlichen Schutz.«
    Menolly drehte den Kopf nach hinten, als Manoras kräftige und zugleich sanfte Finger die Sohlen untersuchten.
    »Ja, Mirrim … Salbe und ein leichterer Verband. Am Abend dann gar keine Bandagen mehr. Wunden brauchen nämlich auch Luft. Aber du hast deine Sache gut gemacht, Kind.
    Menolly, du siehst wieder nach den Eiern, ja?«
    Damit ging sie, und Mirrim versorgte rasch Meno llys Füße.
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    Als sie fertig war und Menolly aufstand, um in die neuen Kleider zu schlüpfen, ließ sie sich mit einem übertriebenen Seufzer auf das Bett fallen.
    »Was ist denn los mit dir?« fragte Menolly.
    »Ach, ich ruhe mich noch eine Weile aus«, erwiderte Mirrim.
    »Später geht das nicht mehr. Du weißt nicht, wie das ist, wenn all diese Burgbewohner und Gildeleute im Weyr herumtram-peln, ihre Nasen in Dinge stecken, die sie nichts angehen, und die Drachen kopfscheu machen. Und wie die essen!«
    Mirrim rollte die Augen. »Man könnte meinen, die kriegen daheim nichts. Und …«
    Mirrim warf sich in die Kissen und fing wild zu schluchzen an.
    »Mirrim, was hast du denn?
    Ach so – Brekke! Geht es ihr nicht gut? Ich meine, wird sie nicht zur Gegenüberstellung gehen? Sanra sagt, das sei ohnehin nur Lessas Idee gewesen …«
    Menolly beugte sich vor, um die Freundin zu trösten, selbst ganz aufgeregt von dem herzzerreißenden Schluchzen. Mirrims Worte waren schwer zu verstehen, aber Menolly entnahm dem Gestammel, daß sich alle vor dem entscheidenden Moment fürchteten. Brekke wollte nicht mehr leben, und man mußte ihr wieder ein Ziel geben. Mit ihrer Drachenkönigin hatte sie die Hälfte ihres Ichs verloren … völlig ohne Schuld. Sie war so weich und sensibel, und sie liebte F’nor, und das war aus irgendeinem Grund auch nicht recht.
    Menolly ließ Mirrim weinen. Sie wußte, welche Erleichterung sie selbst empfunden hatte, als sie am Vortag in Tränen ausgebrochen war. Und sie hoffte aus tiefstem Herzen, daß auch Mirrim noch vor Freude weinen würde. Das mußte einfach so sein. Sie verzieh der Freundin in diesem Moment alle kleinen Posen und Attitüden, weil sie erkannte, daß Mirrim darunter ihre Angst und ihren Schmerz verbarg.
    Etwas raschelte am Türvorhang, und dann schoß Tolly in die 183
    Kammer. Seine Augen kreisten vor Entrüstung und Sorge. Als er Menolly über seine Herrin gebeugt sah, ging er zum Angriff über, aber Prinzessin in ihrer Ecke stieß einen schrillen Ruf aus, und Mirrims kleine Echse landete sanft auf der Bettkante.
    Sekunden später flatterten die beiden Grünen herein. Sie nahmen auf dem Hocker Platz und ließen kein Auge von Mirrim.
    Prinzessin überwachte sie alle.
    »Mirrim, Mirrim!«
    Das war Sanras Stimme.
    »Mirrim, bist du noch nicht mit Menollys Füßen fertig? Wir brauchen euch beide ganz dringend.«
    Als sich Menolly hastig erhob, nahm Mirrim ihre Hand und drückte sie ganz fest. Dann stand sie vom Bett auf, strich ihre Kleider glatt und verließ ebenfalls die Schlafkammer.
    *
    Mirrim hatte keineswegs übertrieben, als sie von einem Berg Arbeit sprach. Die Sonne war eben erst aufgegangen, aber allem Anschein nach schufteten die Köche schon seit Stunden.
    Auf langen Tischen kühlten Brote ab. Zwei Knechte schleiften ein frisch geschlachtetes Herdentier zum großen Spieß. An den übrigen Tischen wurden große Wherhühner gerupft und ausgenommen.
    Jemand hatte einen niedrigen Tisch über den Korb mit den Echsen-Eiern geschoben, wohl um ihn in der Hektik besser zu schützen. Felena erspähte Menolly, drückte ihr rasch einen Becher Klah in die Hand und fragte, ob sie ein schmackhaftes Gericht aus gedörrtem Fisch kenne oder lieber beim Gemüse-putzen helfen wolle.
    Menolly entschied sich für ein Fisch-Stew und nannte Felena die Zutaten,

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