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Pern 03 - Drachengesang

Pern 03 - Drachengesang

Titel: Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die sie benötigte. Allerdings war sie ein wenig erschrocken über die Menge, die sie zubereiten mußte. Sie 184
    hatte nicht geahnt, daß zur Gegenüberstellung so viele Leute kamen – weit mehr, als in der Burg am Meer überhaupt lebten.
    Der Trick bei einem saftigen Fisch-Stew lag ganz einfach darin, die Masse lange schmoren zu lassen, und so setzte Menolly in Windeseile Fisch und Gemüse in einem großen Kessel an. Danach blieb ihr noch genug Zeit, den anderen zu helfen.
    Erregung lag in der Luft. Der Berg von Wurzelgemüse vor Menolly schwand dahin, während sie den Gesprächen der Frauen und Männer lauschte. Es herrschte großes Rätselraten darüber, wer von den Jungen einen Drachen für sich gewinnen würde und welches Mädchen wohl die Königin bekam.
    »Keiner hat bisher eine zweite Gegenüberstellung mitge-macht«, meinte eine Frau düster.
    »Glaubt ihr, daß Brekke es schafft?«
    »Man gab bisher keinem die Gelegenheit dazu …«
    »Ob das Risiko nicht zu groß ist?« fragte eine andere.
    »Uns hat man nicht gefragt«, bemerkte Sanra spitz.
    »Lessa jedenfalls scheint sich etwas davon zu versprechen.
    Aber F’nor und Manora sind dagegen …«
    »Irgend etwas muß man doch tun«, erklärte die erste Spreche-rin.
    »Mir zerreißt es das Herz, wenn ich sie so daliegen sehe –
    nicht tot und nicht lebendig. Mit D’namal ging es genauso, wenn ihr euch erinnert. Er – er verzehrte sich einfach …«
    »Beeilt euch mit den Wurzeln, das Wasser siedet schon!«
    mahnte Sanra.
    »Wird das Zeug wirklich alles gegessen?« fragte Menolly ihre Nachbarin.
    »Aber ja – und manche suchen sicherlich nach mehr«, antwortete die Frau mit einem selbstgefälligen Lächeln.
    »Zu einer ric htigen Gegenüberstellung gehört ein Festschmaus. Ich habe übrigens heute einen Pflegling und einen Blutssohn in der Brutstätte«, fügte sie stolzgeschwellt hinzu.
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    »Sanra!« rief sie über die Schulter.
    »Ein mittlerer Kessel wird für den Rest ausreichen.«
    Als nächstes mußte Menolly weiße Rüben fein schnitzeln, mit Kräutern bestreuen und in Tontöpfe zum Schmoren ansetzen.
    Das Aroma des Fisch-Stews brachte ihr ein Lob von Felena ein, die über alle Herde und Backrohre wachte. Dann half Menolly, die Gewürzkuchen mit Zuckerguß zu verzieren –
    auch eine Arbeit, die sie im Sitzen erledigen konnte.
    Menolly vergaß nicht, von Zeit zu Zeit die Echsen-Eier zu drehen oder ihre Freunde zu füttern. Prinzessin blieb meist in Sichtweite, aber von den anderen bemerkte sie wenig. Es hieß, daß sie im Weyr-See umherplanschten und einen großen Bogen um Ramoth machten, die immer wieder laut und zornig in den Morgen hinaustrompetete.
    »So ist sie immer vor der Gegenüberstellung«, erklärte T’gellan, der zu einer hastigen Mahlzeit an Menollys Tisch gekommen war. »Glaubst du, daß deine Echsen auch heute abend im Chor summen? Die anderen haben mich einen Lügner genannt, als ich ihnen erzählte, du hättest sie zum Singen abgerichtet.«
    »Hmm … ich fürchte, sie werden zu aufgeregt und scheu sein, wenn sie all die Leute sehen.«
    »Wir warten eben, bis sich das Durcheinander ein wenig gelegt hat, und versuchen es dann, ja? Ich soll übrigens dafür sorgen, daß du rechtzeitig zur Brutstätte gelangst. Es geht schätzungsweise am Frühnachmittag los – also ha lte dich bereit!«
    Aber als es dann losging, war sie alles andere als fertig. Sie spürte das Summen, ehe sie es bewußt hörte. Alle ließen ihre Arbeit stehen, als das dumpfe, erregende Geräusch durch den Weyr vibrierte. Menolly keuchte. Genauso hatten die Feuerechsen gesummt, als ihre Eier zersprangen.
    Sie fand keine Zeit mehr, in ihre Kammer zurückzukehren und sich umzuziehen. T’gellan stand am Eingang des Küche ngewölbes und winkte sie zu sich. Sie lief, so schnell sie es mit 186
    ihren wunden Füßen konnte, denn sie sah, daß Monarth bereits draußen wartete. T’gellan hatte sie schon an der Hand geno mmen, als sie mit Schrecken die Kochspritzer und Flecken auf ihrem Kittel bemerkte.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst dich herrichten. Ich werde dich in eine dunkle Ecke stellen, Mädchen … obwohl heute bestimmt keiner auf Flecken achtet.«
    Ein wenig verärgert stellte Menolly fest, daß er eine neue dunkle Hose, eine hübsch bestickte Jacke und einen metallbe-schlagenen Gürtel trug; aber sie beharrte nicht darauf, sich umzuziehen.
    »Ich bringe dich zuerst hin, weil ich danach noch einige Besucher abholen muß«, sagte T’gellan und setzte

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