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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Dunca hinterlassen, daß du zu mir kommen solltest.«
    »Dunca sagte kein Wort davon, Meister Domick.«
    Menollys Blick streifte die Mädchen, und sie merkte an ihren hämischen Mienen, daß sie sehr wohl in das Komplott einge-weiht waren.
    »Sie behauptet das Gegenteil«, erklärte Meister Domick.
    Menolly starrte ihn sprachlos an. Warum kam ihr Sebell nicht zu Hilfe?
    »Wie ich höre«, fuhr Domick sarkastisch fort, »hast du eine 103
    Zeitlang allein in der Wildnis gelebt. Merke dir eines – solange du hier Lehrling bist, hast du dich den Befehlen der Meister zu fügen.«
    Angesichts seines Zorns senkte Menolly nur den Kopf. Im nächsten Moment kam Prinzessin in den Saal geschossen, gefolgt von zwei Bronze-Echsen und zwei Braunen.
    »Prinzessin! Rocky! Taucher! Laßt das!«
    Menolly stellte sich mit einem Sprung vor Meister Domick und breitete die Arme aus, um ihn vor dem Angriff der geflügelten Rachepfeile zu schützen. »Aufhören! Meister Domick is t ein Harfner! Wollt ihr wohl gehorchen!«
    Menolly mußte schreien, da die Mädchen beim Anblick der wild flatternden Feuerechsen mit Gekreische unter den Tischen Zuflucht suchten und dabei Bänke und Stühle umstießen.
    Domick besaß Verstand genug und hielt still.
    Ungläubig starrte er die Angreifer an. Trotz des Lärms konnte sich Menolly mit ihrer Stimme durchsetzen.
    Prinzessin schimpfte noch einmal aufgebracht und setzte sich dann auf Menollys Schulter, von wo sie Domick mit zornkrei-senden Augen anblitzte. Die anderen landeten auf dem Kaminsims, wo sie mit den Flügeln schlugen und wütend zischten.
    Menolly streichelte Prinzessin und suchte krampfhaft nach einer Entschuldigung.
    »Los, an die Arbeit und Schluß mit der Gafferei! Wer nichts zu tun hat, auf sein Zimmer!« Domicks dröhnende Stimme schlug die Neugierigen in die Flucht. »Ich hatte deine getreuen Beschützer ganz vergessen«, fuhr er leiser fort, an Menolly gewandt.
    »Meister Domick, können Sie mir je verzeihen …«
    »Meister Domick …«, erklang eine andere zaghafte Stimme, und Audiva kroch unter dem Tisch hervor. Domick streckte eine Hand aus und half dem Mädchen beim Aufstehen. Sie warf einen Blick zum Eingang und nickte dann Menolly kurz zu.
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    »Meister Domick, Dunca hat Menolly nichts von Ihrer Bo tschaft gesagt, aber wir wußten alle davon. Es wäre unfair, das zu verschweigen.« Mit einem letzten Blick zu Menolly hin eilte sie aus dem Speisesaal und schloß sich den anderen Mädchen im Hof an.
    »Wie hast du es geschafft, dir Dunca zur Feindin zu machen?« fragte Domick, immer noch düster, aber ohne Zorn.
    Menolly schluckte und warf einen Blick auf die Feuerechsen.
    »Ach so! Ich verstehe.«
    Meister Domicks Haltung blieb unverändert. »Mich können die Biester jedenfalls nicht einschüchtern, das merke dir!«
    »Meister Domick …«
    »Es reicht, Mädchen. Da du offenbar zu wenig angeborenes Taktgefühl besitzt, muß ich …«
    »Meister Domick …«
    Sebell kam herbeigeeilt.
    »Ich weiß, ich weiß«, schnitt Domick die Erklärung des Gesellen ab. »Du scheinst einige Beschützer hier in der Halle zu haben. Hoffen wir, daß sich die Mühe am Ende lohnt! Wir sehen uns morgen gleich nach dem Frühstück in meinem Arbeitszimmer. Es liegt im zweiten Stock rechts, die vierte Tür außen. Heute nachmittag hast du die erste Stunde bei Meister Jerint. Bring deine Flöte mit! Es stimmt doch, daß du in dieser Höhle eine Panflöte angefertigt hast – oder? Gut. Die zweite Stunde bist du bei Meister Shonagar. Und nun ab zu Meister Oldive. Sein Zimmer liegt am Ende der Treppe, rechts innen.
    Nein, Sebell, du brauchst dich nicht zwischen sie und mich zu stellen. Ich bin nicht so unvernünftig, jemanden zu bestrafen, der das Opfer einer Neid-Intrige geworden ist.«
    Er winkte den Gesellen ungeduldig zu sich. Gemeinsam verließen sie den Saal, nachdem Sebell Menolly rasch zuge-nickt hatte.
    » Pssst! «
    Erschrocken fuhr Menolly herum. Piemur krabbelte unter 105
    dem Tisch hervor.
    »Ist die Luft rein?«
    »Sag mal, hast du keine Arbeit?«
    »Doch, aber die läuft mir nicht davon. Auf ein paar Sekunden hin oder her kommt es nicht an. He, diese Weiber haben dich ganz schön in die Pfanne gehauen! Oder meinst du, Dunca hat sie irgendwie gezwungen, den Mund zu halten?«
    »Wieviel hast du mitgehört?«
    »Alles.« Piemur richtete sich mit einem Grinsen auf. »Mir entgeht hier selten etwas.«
    » Piemur! «
    »Menolly, darf ich dir heute abend beim Füttern der Feue rechsen helfen?«

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