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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Meisterharfners verließ, hörte sie Domicks Stimme von der Treppe her. Sebell und Talmor begleiteten ihn, Sebell mit einer kleinen Harfe unter dem Arm, Talmor mit einer Gitarre.
    »Da ist sie ja!« rief Sebell. »Hast du einen Blick auf die Eier geworfen?«
    »Ja. Alles in Ordnung«, beruhigte sie ihn.
    »Dann beeil dich … äh … wenn du kannst …«, brummte Domick. Offenbar waren ihm jetzt erst ihre wunden Füße eingefallen.
    »Meine Sohlen heilen allmählich, Meister«, sagte Menolly.
    »Na, hoffentlich rennst du heute nicht gleich wieder mit den Sporen um die Wette!«
    Während Menolly den drei Männern folgte, überlegte sie, ob Domick seine Worte ernst gemeint hatte oder ob er sie nur necken wollte. Sebell schien ihre Gedanken zu ahnen. Er drehte sich um und blinzelte ihr beruhigend zu.
    In Domicks Arbeitszimmer, das große Leuchtkörbe erhellten, stand eine riesige Sandtischfläche. Glasplatten deckten die Schriftzeichen ab; Menolly bezähmte ihre Neugier – vielleicht hatte Domick es nicht gern, wenn andere Leute seine Musik lasen. Die Regale waren vollgestopft mit engbeschriebenen Häuten und dünnen, gebleichten Blättern aus einem unbekann-128
    ten Material, das exakt geschnittene Ränder aufwies. Sie versuchte diese Schriften näher zu betrachten, aber Meister Domick befahl ihr, auf dem mittleren Hocker Platz zu nehmen.
    Sebell und Talmor saßen bereits vor den Notenpulten und stimmten ihre Instrumente. So setzte sie sich und warf einen raschen Blick auf die Noten. Ein wenig aufgeregt erkannte sie, daß es ein Stück für vier Instrumente war – und gar nicht so leicht zu lesen.
    »Du übernimmst die zweite Gitarre, Menolly«, erklärte Domick mit einem Lächeln, als erweise er ihr eine große Gnade. Er selbst holte sich eine Metallpfeife mit Klappen, eine jener Flöten, von denen Petiron gesagt hatte, sie eigneten sich nur für geübte Bläser. Höflich unterdrückte sie ihre Neugier, aber ihre Augen leuchteten begeistert, als Domick zur Probe eine Tonfolge blies. Das klang wie die Stimmen der Feuerechsen.
    »Schau dir die Noten ruhig an«, meinte er, als er ihr Interesse bemerkte.
    Sie kam seiner Aufforderung nicht sofort nach.
    Meister Domick räusperte sich. »Das ist sogar üblich bei Musik, die man noch nicht kennt.« Er spielte die Melodie kurz an und fuhr mit scharfem Tonfall fort: »Es handelt sich hier schließlich nicht um ein Anfängerstück.«
    Verlegen überflog sie die Noten und probierte an einer Stelle eine etwas veränderte Begleitung, um zu sehen, ob ihre Hand damit leichter zurechtkam. Sie vergaß, daß sie drei Harfner warten ließ, als sie verzückt die komplexe Melodie betrachtete.
    »Verzeihung«, murmelte sie, blätterte zurück und schaute Meister Domick an.
    »Bist du fertig?«
    »Ich glaube schon – Meister.«
    »Einfach so?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun gut, Mädchen, dann fangen wir an.«
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    Und Domick gab den Takt vor.
    Es hatte Menolly immer Spaß gemacht, mit Petiron zu spielen, besonders wenn sie die Begleitung zu seiner Melodie improvisieren durfte. Aber daß sie nun gleich mit drei Musi-kern zusammenarbeiten konnte, denen das Spielen im Blut lag, begeisterte sie so sehr, daß ihre Finger wie von selbst über die Saiten glitten. Sie verlor sich völlig in den Zauber der Musik, und als das Stück zu Ende war, spürte sie fast einen körperli-chen Schmerz.
    »Ach, das war herrlich! Könnten wir das noch einmal spielen?«
    Talmor lachte los, Domick starrte sie sprachlos an, und Sebell beugte sich tief über seine Harfe und bedeckte die Augen mit der Hand.
    »Ich wollte dir nicht glauben, Talmor«, sagte Domick kopfschüttelnd.
    Menolly schaute ihn ängstlich an. Hatte sie wieder etwas falsch gemacht, wie am Vortag bei den Mädchen?
    » Wenn ich nicht genau wüßte, daß sie dieses Stück nie zuvor gesehen hat …«
    Menolly starrte den Meister an.
    »Es war einfach wundervoll. Dieses Verflechten der Melodie, dieses – Ineinanderfließen von Flöte, Harfe und Gitarre …« Sie blätterte ein Stück zurück. »Es tut mir leid, daß ich die eine Stelle nicht so spielen konnte, wie sie hier steht, aber meine Hand …«
    Domicks scharfer Blick machte sie unsicher, und sie sprach den Satz nicht zu Ende. »Hat Sebell dir verraten, was dich heute erwarten würde?«
    »Nein, Meister. Er hat mir nur eingeschärft, pünktlich zu kommen.«
    »Jetzt reicht es aber, Domick! Die Kleine ist völlig verstört, weil sie glaubt, etwas falsch gemacht zu haben.« Talmor nahm

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